Nun droht die Hyper-Inflation: Great Monetary Inflation

Bernstein Bank: Die Corona-Krise würgt weltweit die Wirtschaft ab. Federal Reserve und andere Notenbanken pumpen massiv Geld in die Wirtschaft. Doch die Realwirtschaft taumelt von Rezession zu Stagflation. Das Ergebnis: Eine massiv aufgepumpte Geldmenge ergießt sich über weniger Güter. Damit drohen Weimarer Verhältnisse.

Wir beleuchten, was dies für Investoren bedeutet.

 

Die Legende setzt auf BTC
Die lauteste Warnung kam vorige Woche von Investoren-Legende Paul Tudor Jones (PTJ). Er gründete 1980 seinen Hedgefonds Tudor Investment Corporation und setzt nun auf Bitcoin. Was BTC zusammen mit dem Halving einigen Schub verlieh. PTJ erläuterte, immer mehr Menschen würden den Wert der E-Devise zu schätzen wissen, während gleichzeitig das Vertrauen in die Notenbanken weltweit erodiere.

 

Great Monetary Inflation

PTJ hat einige gute Argumente aufgeführt: So seien seit Februar 2020 in den USA 3,9 Billionen Dollar oder 6,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes magisch durch ein Quantitative Easing neu geschaffen worden. Die Welt sei Zeuge einer Great Monetary Inflation – einer nie dagewesenen Expansion der Geldmenge.

Seit Februar sei die Bilanz der Fed um 60 Prozent gewachsen, bis Ende des Jahres werde sie sich wohl verdoppeln.

Und nicht nur die USA pumpen immer mehr Geld in die Wirtschaft:
Die Bank of Canada habe ihre Bilanz schon verdreifacht, der der Notenbank von Australien habe um 43 Prozent zugelegt.

Alles in allem wächst die Verschuldung auf dem Globus massiv.

 

 

Laut PTJ hat es nur zwei Phasen gegeben, in denen das Geldmengenwachstum M2 den realen Ausstoß während einer fünfjährigen Periode übertroffen habe: Die 1970er/ 1980er und die 1940er. Anmerkung unsererseits: In der ersten Phase sorgte der Ölschock für ein Abwürgen der Produktivät, die Inflation kletterte zweistellig.

In der anderen war der Zweite Weltkrieg der Grund für die rückläufige Produktion. Und genau hier setzt also die Corona-Krise als massiver externer Schock ein. Die kommende Dekade werde den 1970ern ähneln und eine Ära der Stagflation bringen, warnte PTJ. Sprich: Hohe Inflation und bestenfalls Stagnation in der Realwirtschaft.

Zudem argumentierte der Hedge-Fonds-Manager, das Aufflammen der Krise zwischen den USA und China werde die globalen Lieferketten zerreißen und letztlich in die Preise von Gütern überschwappen – und damit zwei Dekaden der von der Globalisierung ausgelösten Disinflation zunichte machen.

Soll heißen:
Wenn die Billigprodukte aus China durch US-Produkte ersetzt werden, steigen die Preise.

 

Bitcoin als Inflationsschutz

Wegen der globalen Geldflut habe sich PTJ die Cyber-Devise erstmals genauer angeschaut. Bitcoin seien durch ihr Design deflationär – die Menge ist bei 21 Millionen gekappt. Dazu komme die Tragbarkeit – BTC lassen sich auf einem Smartphone mitführen. Ein weiteres Argument für BTC sei die kommende Digitalisierung, die durch Covid-19 noch beschleunigt worden sei.

Kurz:
Bitcoin sei ein großartiges Mittel, um sich gegen die globale monetäre Inflation zu verteidigen.

Genauso hatte es BTC-Erfinder Satoshi Nakamoto in einem seiner frühen Statements geplant: „the root problem with conventional currency is all the trust that’s required to make it work. The central bank must be trusted not to debase the currency, but the history of fiat currencies is full of breaches of that trust.“

 

Gold, Bonds, Aktien
Zu den Top-Assets im globalen „Inflation Race“ gehören für PTJ ansonsten US-Staatsanleihen und der Nasdaq 100. Auch Gold bleibt für den Investor ein attraktiver Hedge gegen die Great Monetary Inflation. Mit den Geldmengen-Exzessen 80er als Vergleichsbasis könne der Goldpreis bis auf 6.700 Dollar anziehen.

 

 

The Everything Bubble
Und am Samstag veröffentlichte das Blog ZeroHedge einen interessanten Aufsatz von einem ehemaligen Volkswirt von JPMorgan – der Autor wollte aber anonym bleiben. Unter dem wenig zuversichtlichen Titel „The everything bubble“ blickte der Autor zunächst zurück auf die vorige Finanzkrise: Seit 2009 habe die ultra-lockere Geldpolitik gekoppelt mit einem steigenden gesamtwirtschaftliche Angebot zu deflationären Tendenzen und zu höheren Asset-Preisen geführt. Dazu kam die Rendite-Jagd der Investoren bei immer höherem Risiko.

Das Ergebnis: All-Time-Highs in fast allen Assetklassen vor dem Beginn des aktuellen Bärenmarktes.

Die Geldpolitik habe daraus nichts gelernt.

Nun stelle sich die Frage, wie systemrelevante Banken gestützt, die Arbeitslosigkeit herunter gefahren und Aufstände verhindert werden können.

 

Hyper-Inflation a la Weimar

Das einzig verbliebene Mittel der Zentralbanken sei es, immer mehr Geld zu drucken und neue Schulden zu erschaffen. Dann werde es bald eine Inflation geben wie in der Weimarer Republik. Denn der globale Ausstoß stagniere oder sinke; die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinke. Und die Geldmenge steige massiv, was zunächst die Asset-Preise stütze.

Wobei es bald auch massiv Pleiten bei Energie-Firmen, im Retail-Sektor, bei Banken geben dürfte.

Noch mehr gedrucktes Geld also.

Damit sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Inflation außer Kontrolle gerate.

 

 

Neuer Selloff vor der Tür
Die jüngste Erholung der Börsen seit dem März sei eine kurzfristige Angelegenheit. Nichts habe sich verbessert – nur die Notfall-Liquidität der Zentralbanken. Das Fazit von Anonymus: „Expect a new selloff by year end – re-testing the lows of March – because perfidiously the Fed does not yet own enough corporate debt/equity to control asset prices!“

Der leider nicht sehr konkrete Rat an die Anleger: „Look for uncorrelated asset classes or inflation resistant assets. There is a chance central banks will own a good part of cross-sector corporate debt/equity when the dust settles and inflation starts to go through the roof.“

Soll heißen: Neue Krise mit einer Pleitewelle, Ausverkauf am Aktienmarkt, erneute Rettung durch Notenbank-Geld, Abheben der Inflation.

Der Schutz: Inflationsresistente Assets, Firmenanleihen und auch solche Aktien, welche die Notenbanken bald kaufen könnte.

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