OpenAI plant Börsengang mit Rekord-Bewertung von 1 Billion Dollar – wie können deutsche Anlager daran partizipieren?
Der Schöpfer von ChatGPT bereitet einen der spektakulärsten Börsengänge der Geschichte vor. OpenAI könnte bereits Ende 2026 an die Börse gehen und strebt dabei eine Bewertung an, die selbst die kühnsten Erwartungen übertrifft — eine Billion Dollar würde das Unternehmen auf eine Stufe mit den wertvollsten Konzernen der Welt heben.
Für deutsche Anleger stellt sich dabei eine entscheidende Frage:
Wie lässt sich an diesem Jahrhundert-IPO partizipieren?
Bewertung von 1 Billion Dollar: OpenAI zielt auf historischen Meilenstein
Zum Vergleich: Apple erreichte als erstes Unternehmen überhaupt im August 2018 diese magische Marke, Microsoft folgte 2019.
Mit dem IPO will OpenAI mindestens 60 Milliarden Dollar an frischem Kapital einsammeln; dieser Betrag allein würde ausreichen, um das Unternehmen unter die zehn größten Börsengänge aller Zeiten zu hieven.
Vergleich großer Tech-IPO-Bewertungen
Die ambitionierte Zielmarke folgt auf eine bemerkenswerte Entwicklung. Erst im Herbst 2024 wurde OpenAI bei einem Sekundärmarkt-Handel mit 500 Milliarden Dollar bewertet — innerhalb weniger Monate soll sich dieser Wert nun verdoppeln.
Diese Dynamik reflektiert den ungebrochenen Optimismus rund um künstliche Intelligenz, wirft aber auch Fragen nach der Nachhaltigkeit solcher Bewertungen auf.
Die Bank of England hat bereits vor einer möglichen Blasenbildung bei KI-Aktien gewarnt.
Timeline: Börsengang zwischen Ende 2026 und 2027 erwartet
Die konkreten Vorbereitungen für den Gang an die Börse haben begonnen. OpenAI plant, bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 die erforderlichen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC einzureichen.
Diese Pläne wurden erst durch eine fundamentale Umstrukturierung des Unternehmens im Oktober 2025 möglich. Zwar behält die gemeinnützige Stiftung weiterhin eine Aufsichtsfunktion; die neue Struktur erlaubt jedoch eine konventionellere Aktiengesellschaft, die für institutionelle Investoren und den öffentlichen Kapitalmarkt attraktiv ist.
Der Zeitpunkt erscheint strategisch gewählt: Das Unternehmen befindet sich auf einem steilen Wachstumskurs und kann gleichzeitig auf eine gewisse operative Reife verweisen.
Finanzielle Kennzahlen: Rasantes Wachstum bei hohen Verlusten
Die finanziellen Eckdaten von OpenAI zeichnen das Bild eines Unternehmens in der Hochskalierungsphase. Für das laufende Jahr wird ein annualisierter Umsatz von 20 Milliarden Dollar erwartet, was einer bemerkenswerten Wachstumsrate entspricht.
Doch dieser Erfolg hat seinen Preis.
In der ersten Jahreshälfte 2025 verzeichnete das Unternehmen operative Verluste in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar.
| Kennzahl | Wert | Einordnung |
|---|---|---|
| Erwarteter Jahresumsatz 2025 | 20 Mrd. USD | Starkes Wachstum |
| Operative Verluste H1 2025 | 7,8 Mrd. USD | Hohe Investitionsphase |
| Geplantes IPO-Volumen | mind. 60 Mrd. USD | Eines der größten IPOs |
| Angestrebte Bewertung | 1 Billion USD | Top 5 weltweit |
Diese Verluste sind keineswegs ungewöhnlich für Technologieunternehmen in der Expansionsphase, insbesondere im KI-Sektor. Die Entwicklung und der Betrieb fortschrittlicher Sprachmodelle erfordern gewaltige Investitionen in Recheninfrastruktur, Forschung und Talente.
Der Börsengang soll dem Unternehmen die nötigen Mittel verschaffen, um diese Ausgaben zu finanzieren, ohne vollständig auf die bestehenden Großinvestoren angewiesen zu sein.
Investorenstruktur: Microsoft hält 27% der Anteile
Zu den Hauptprofiteuren eines erfolgreichen IPOs zählen die bisherigen Kapitalgeber. Microsoft steht mit einem Anteil von 27% an der Spitze und hat damit eine dominierende Position; der Softwarekonzern aus Redmond hat OpenAI nicht nur finanziell, sondern auch strategisch unterstützt und die KI-Technologie tief in die eigenen Produkte integriert.
Weitere bedeutende Investoren sind SoftBank, Thrive Capital sowie der staatliche Investmentfonds MGX aus Abu Dhabi.
Auf jeden Fall sollte die Microsoft Aktie von einem OpenAI IPO klar profitieren!
Microsoft Aktie Chart
Für diese Investoren würde ein Börsengang bei der angestrebten Bewertung massive Buchgewinne bedeuten.
Gleichzeitig erlaubt der Schritt an die Börse OpenAI, seine Abhängigkeit von einzelnen Großaktionären zu reduzieren und den Zugang zu den globalen Kapitalmärkten zu öffnen. Künftig könnten Aktienoptionen auch als Währung für Akquisitionen dienen, was dem Unternehmen zusätzliche strategische Flexibilität verschafft.
Marktzugang für deutsche Anleger: Hürden beim IPO-Zugang
Spezialisierte Anbieter werben zwar teilweise mit IPO-Zugang, doch auch hier gibt es keine Garantie auf Zuteilung — insbesondere bei hochnachgefragten Emissionen wie einem OpenAI-Börsengang dürften die Hürden erheblich sein.
Institutionelle Investoren und vermögende Privatkunden mit Zugang zu US-Investmentbanken haben hier deutlich bessere Karten.
Praktische Umsetzung: Kauf über Sekundärmarkt empfohlen
Die realistischste Option für deutsche Anleger besteht darin, OpenAI-Aktien unmittelbar nach Handelsbeginn über die regulären Börsen zu erwerben.
Sobald die Aktie an der NYSE oder NASDAQ gelistet ist, können Investoren über jeden Broker mit US-Marktzugang handeln.
Hierfür kommen verschiedene Anbieter in Frage, je nach individuellen Präferenzen.
| Broker | Hauptmerkmale | Broker Typ |
|---|---|---|
| 1822direkt | Direktbank der Sparkassen, günstiges Depot | Allround Broker |
| ActivTrades | CFD- und Forex-Spezialist, internationale Ausrichtung | Derivate Broker |
| AGORA direct | IB-Partner, professionelle Plattform, niedrige Gebühren | Daytrade Broker |
| CapTrader | IB-Partner, direkter US-Zugang, umfassende Tools | Daytrade Broker |
| CMC Markets | CFD-Broker, Next Generation Plattform | Derivate Broker |
| Comdirect | Commerzbank-Tochter, einfache Plattform | Allround Broker |
| Consorsbank | BNP Paribas-Tochter, traditionsreich, umfassender Service | Allround Broker |
| finanzen.net zero | Kostenloser Handel, moderne App | Neobroker |
| flatex | Etablierter Discount-Broker, breites Angebot | Allround Broker |
| Freedom24 | EU-reguliert, IPO-Zugang, deutsche Benutzeroberfläche | Allround Broker |
| IG Europe | CFD- und Forex-Marktführer, umfangreiche Märkte | Derivate Broker |
| justTRADE | Kostenlose Orders, Krypto-Integration | Neobroker |
| Libertex | CFD-Plattform, einfache Bedienung | Derivate Broker |
| maxblue | Deutsche Bank-Tochter, Premium-Service | Allround Broker |
| Pepperstone | Forex- und CFD-Broker, enge Spreads | Derivate Broker |
| S Broker | Sparkassen-Broker, Filialanbindung | Allround Broker |
| Smartbroker+ | Günstige Ordergebühren, große Handelsplatzauswahl | Neobroker |
| Trade.com | Internationale Plattform, CFD-Fokus | Derivate Broker |
| Trive | Multi-Asset-Plattform, moderne Technologie | Derivate Broker |
| WH SelfInvest | Futures-Spezialist, NanoTrader-Plattform | Daytrade Broker |
| XTB | CFD- und Aktienhandel, xStation Plattform | Derivate Broker |
Entscheidend ist, dass Anleger ihre Depots rechtzeitig eröffnen und sich mit den jeweiligen Handelsmodalitäten vertraut machen. Die ersten Handelstage eines IPOs sind typischerweise von hoher Volatilität geprägt; wer zum Emissionspreis kaufen möchte, muss in der Regel innerhalb der ersten Minuten nach Handelsbeginn agieren. Eine sorgfältige Vorbereitung und klare Handelsstrategie sind daher unerlässlich.
Steuerliche Aspekte beachten
Deutsche Anleger müssen bei Investitionen in US-Aktien verschiedene steuerliche Besonderheiten berücksichtigen. Auf Kursgewinne fällt die reguläre Abgeltungssteuer von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag an. Komplizierter wird es bei Dividenden, sofern OpenAI künftig welche ausschütten sollte — was aber angesichts der aktuellen Verluste und der Positionierung als Growth-Aktie mittelfristig unwahrscheinlich erscheint.
Risiken und Chancen: Zwischen KI-Euphorie und Bewertungsrisiko
Die Wachstumsraten sind beeindruckend, doch der Markt ist hart umkämpft — Google, Meta, Amazon sowie eine Reihe chinesischer Firmen und zahlreiche Startups weltweit investieren Milliarden in konkurrierende Technologien.
Die hohen laufenden Verluste zeigen zudem, dass der Weg zur Profitabilität noch weit sein könnte.
Hinzu kommt die Unsicherheit über regulatorische Entwicklungen. Regierungen weltweit arbeiten an Rahmenwerken für den Einsatz künstlicher Intelligenz; strengere Vorgaben könnten das Geschäftsmodell beeinträchtigen. Auch die Abhängigkeit von wenigen Großkunden sowie von Rechenzentrumskapazitäten der Cloud-Anbieter stellt ein strukturelles Risiko dar.
Auf der anderen Seite steht das enorme Potenzial der Technologie.
Generative KI wird bereits in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt — von der Softwareentwicklung über das Marketing bis hin zum Kundenservice. OpenAI hat mit ChatGPT einen Markennamen etabliert, der weltweit bekannt ist.
Sollte es dem Unternehmen gelingen, diesen Vorsprung zu monetarisieren und gleichzeitig die Kosten zu senken, wären deutlich höhere Bewertungen mittelfristig durchaus gerechtfertigt.
Fazit: Jahrhundert-IPO mit Herausforderungen für Privatanleger
Der geplante Börsengang von OpenAI verspricht, ein Meilenstein in der Geschichte der Kapitalmärkte zu werden.
Für deutsche Privatanleger ist der direkte Zugang zum IPO jedoch mit erheblichen praktischen Hürden verbunden; die realistische Strategie besteht darin, die Aktie unmittelbar nach dem Handelsbeginn über die Börse zu erwerben.
Wer investieren möchte, sollte sich frühzeitig vorbereiten:
Ein geeignetes Depot mit US-Marktzugang ist ebenso notwendig wie ein klares Verständnis der steuerlichen Implikationen. Angesichts der hohen Bewertung und der bestehenden Verluste empfiehlt sich eine nüchterne Risikoanalyse.
Die KI-Revolution ist real, doch ob OpenAI die gewaltigen Erwartungen erfüllen kann, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.
Für risikobereite Anleger mit langfristigem Horizont könnte der Börsengang dennoch eine einmalige Gelegenheit darstellen, an der Zukunft der künstlichen Intelligenz zu partizipieren.
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