Rücksetzer im Kaffeemarkt
So sieht ein hübscher, wenn auch kurzfristiger bearisher Abwärtstrend aus, hier der Vier-Stundenchart von Arabica in Cents je Pfund.
Allerdings stellt sich die Frage, ob die jüngste Kursentwicklung ein Anklopfen am oberen Kanalende ist, oder der Anlauf zu einem Durchbruch.

Kaffee; Quelle: Bernstein Bank GmbH
Arabica erholte sich gestern, weil die Intercontinental Exchange (ICE) einen Lagerbestand bei den angeschlossenen Händlern von rund 592.000 Sack nannte, das ist ein Sechsmonatstief.
Starker Export in Vietnam
Die Sorte Robusta dagegen geriet durch Nachrichten vom vorigen Sonntag aus Vietnam unter Druck: Das General Department of Vietnam Customs meldete laut dem Finanzblog „Barchart“, dass der Kaffee-Export im Mai im Monatsvergleich um 15,7 Prozent gestiegen ist.
Beide Sorten laufen normalerweise ziemlich im Gleichklang – wenn eine Sorte günstiger wird, konzentrieren sich die Händler darauf, daher schwindet die Nachfrage bei der anderen Sorte, was die Preise nach unten zieht.
Blicken wir also auf die aktuellen globalen Fakten im Kaffeemarkt.
Gute Erntebedingungen in Brasilien
Bestimmender Preisfaktor ist natürlich die Landwirtschaft. So meldete Brasilien wegen trockenen Wetters eine beschleunigte Ernte. Der Wetterdienst Somar Meteorologia meldete für das vorige Weekend in der Region Minas Gerais Null Regen – das Anbaugebiet stellt rund 30 Prozent der brasilianischen Ernte.
Jüngst hatte auch das US-Landswirtschaftsministerium den Bären Futter gegeben. Demnach werde die Produktion in Kolumbien in der Saison 2023/24 um 2 Prozent auf 11,6 Millionen Säcke anziehen.
Kolumbien ist weltweit der zweitgrößte Produzent von Arabica.
Indonesien und El Ninio
Derweil droht dem Markt laut dem Finanzblog „Barchart“ die verstärkte Auflösung von Long-Positionen. Soll heißen: Spekulanten könnten das Handtuch werfen, weil der Preis gegen sie läuft.
Vorige Woche bezifferte demnach der wöchentliche Commitment of Trader’s (COT) Report mit rund 43.000 Net-Long-Positionen zum 23. Mai ein 16-Monatshoch.
Nun richten sich die Blicke auf das Wetterphänomen El Ninio – dies könnte die Produktion kappen. Am 11. Mai hob das U.S. Climate Prediction Center die Wahrscheinlichkeit, dass das Phänomen eintritt, von 74 Prozent einen Monat zuvor auf jetzt 94 Prozent an.
El Ninio könnte zu viel Regen für Brasilien und Dürre für Indian bedeuten.
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