SAP, Siemens und Rheinmetall profitieren von den globalen Wachtumstrends

Die aktuelle Wirtschaftslage von Deutschland ist schwach, macht aber nach zwei Jahren leicht negativen Wachstums Anzeichen einer Stabilisierung, vor dem Hintergrund einer weltweit angespannten Lage. Nach der Energiekrise und der hohen Inflation scheint Deutschland nun, unterstützt durch die Finanzpolitik der neuen Regierung, vor einer wirtschaftlichen Erneuerung zu stehen.

Die Reformen der Schuldenbremse, die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und der neue 12-jährige Infrastrukturfonds in Höhe von 500 Milliarden Euro sorgen für spürbare Aufbruchstimmung. Zusammen werden diese Maßnahmen in den nächsten zehn Jahren rund 20% des BIP ausmachen.

Allein für 2026 schätzen Ökonomen, dass dies das deutsche BIP-Wachstum um über ein halbes Prozent ankurbeln könnte.

Deutschland verfügt eindeutig über einen Staatshaushalt, der solche Ausgaben verkraften kann, insbesondere nach einer so langen Phase der Unterinvestitionen in wichtige Infrastruktur. Erfreulich ist, dass Deutschland die Binnennachfrage ankurbelt.

Es wird interessant sein zu sehen, ob der starke Arbeitsmarkt und die hohen Ersparnisse der privaten Haushalte zu einem Anstieg der Konsumausgaben führen werden.

 

Deutsche OEMs und Chemieunternehmen müssen sich umstellen

Angesichts der Gegenwinde für den Welthandel muss sich Deutschland auf die Innenpolitik und Erneuerung konzentrieren, einen Weg, den es mit Hilfen für energieintensive Industrien und zur Steigerung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit bereits eingeschlagen hat. Die neue Regierung scheint sich auf angebotsseitige Reformen, Deregulierung und Digitalisierung zu konzentrieren, die für langfristiges Wachstum entscheidend sein werden.

Bei Investitionen in den DAX darf man nicht vergessen, dass nur 20% des Umsatzes der im Index vertretenen Unternehmen in Deutschland selbst erzielt werden. Auch wenn die deutsche Wirtschaft nicht wieder ganz zu ihrer früheren Stärke zurückfinden wird, bleiben große deutsche Unternehmen attraktiv für globale Investoren.

Die offensichtlichste Schwäche bleibt der Automobilsektor. Original-Ausrüstungshersteller erfahren, wie ihre Gewinne aus China rapide schwinden, während chinesische OEMs beginnen, hochrangige und erschwingliche Elektrofahrzeuge zu produzieren. Die Umwandlung der deutschen OEMs mit ihren enormen Altlasten aus der Produktion von Verbrennungsmotoren in Unternehmen, die erfolgreich mit ihren neuen Konkurrenten mithalten können, wird keine leichte Aufgabe sein. Auch große Chemieunternehmen müssen dem strukturellen Rückgang entgegenwirken.

Die gute Nachricht ist, dass es eine Vielzahl deutscher Unternehmen gibt, die von den globalen branchenübergreifenden Wachstumstrends profitieren können, darunter Unternehmen wie SAP, Siemens oder Rheinmetall.

 

SAP Aktie Chart

 

Siemens Aktie Chart

 

Rheinmetall Aktie Chart

 

Der DAX vereint einige der stärksten europäischen Unternehmen auf der globalen Bühne mit dem Rückenwind der fiskalischen Impulse im Inland, die den eher im Inland tätigen Unternehmen Auftrieb geben und sie zu einer attraktiven Anlage machen. Finanzwerte und Versorger sind die natürlichen Gewinner dieser Entwicklung.

Der DAX hat in den letzten Jahren bereits starke Renditen erzielt und ist seit Ende 2022 um über 65% gestiegen ist. Trotzdem ist der DAX attraktiv bewertet, wird derzeit mit einem KGV von 14,3 für das nächste Jahr gehandelt und entwickelt sich im Einklang mit dem europäischen Gesamtmarkt.

Die jüngsten fiskalischen Veränderungen in Deutschland wecken weltweit neues Interesse, insbesondere bei Anlegern, die sich ihrer Übergewichtung in US-Aktienmärkten bewusst sind. Es besteht kein Zweifel, dass der DAX von einer allmählichen Diversifizierung profitieren würde.

 

DAX Chart

 

Marktkommentar von Paul Wild, Senior Fund Manager bei J O Hambro

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