Sekundenschlaf am Steuer – nicht nur nachts ein Risiko


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Nachts schlecht geschlafen und dann stehen die Fahrt in den Urlaub oder die Rückreise nach Hause auf dem Plan. Auf der Autobahn werden die Lider schwer und für ein paar Sekunden fallen die Augen zu. – Viele Autofahrer haben das schon erlebt. Meist ohne Folgen. Es kann aber auch schief gehen. Autofahrer setzen sich oft nicht genügend ausgeruht hinters Steuer. Vor allem bei längeren Touren, gehen sie damit ein erhebliches Risiko ein. Experten gehen davon aus, dass Müdigkeit eine der häufigsten Unfallursachen bei schweren Verkehrsunfällen ist. Gerade auf monotonen Streckenabschnitten kann unvermittelt der gefürchtete Sekundenschlaf einsetzen. Bei 50 km/h legt der Wagen in zwei Sekunden dann rund 30 Meter führerlos zurück. Bei 150 km/ h auf der Autobahn sind es fast 100 Meter.


Urlaubsfahrer und Pendler sind gefährdet

Aber auch ohne Sekundenschlaf ist Müdigkeit am Steuer gefährlich. Ein Fahrer, der sich müde hinters Steuer setzt, macht häufiger Fahrfehler als einer, der ausgeruht ist. Häufig betroffen sind davon zum Beispiel Urlaubsreisende, die es oft nicht gewohnt sind, lange Strecken zu fahren. „Gerade bei langen Fahrzeiten ist es deshalb existenziell wichtig, gut ausgeschlafen zu starten und Pausen und Übernachtungsmöglichkeiten einzuplanen“, rät Torsten Sauer, Leiter Produktmanagement Kfz der HDI Versicherung. Und spätestens wenn erste Anzeichen von Müdigkeit wie Augenbrennen oder Konzentrationsmängel einsetzen, sollte der Fahrer außerplanmäßig den nächsten Rastplatz ansteuern.

Aufgrund langer Fahrzeiten und Arbeitstage sind auch Geschäftsleute und Berufskraftfahrer häufig müde unterwegs. So kommt die Bundesanstalt für Straßenwesen in einer Studie zu dem Schluss, dass bei rund einem Drittel der untersuchten LKW-Unfälle Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit zumindest mitverantwortlich waren. Pendler sind ebenfalls gefährdet, obwohl sie meist nur kürzere Stecken fahren, denn durch den Gewöhnungseffekt wird der tägliche Arbeitsweg häufig unkonzentriert gefahren. Und Müdigkeit am Morgen oder ein anstrengender Arbeitstag tun noch ihren Teil dazu.


Kaffee und Kurzschlaf – Tipps zum Wachbleiben

Vor allem bei längeren Fahrten gilt: Nur fit hinters Steuer setzen. Das heißt auch: ausgeschlafen. Vielen hilft es dabei, kurz vor der Fahrt noch eine Viertelstunde Kurzschlaf einzuschieben. Ausreichenden Nachtschlaf ersetzen die paar Minuten allerdings nicht. Müssen Medikamente genommen werden, dürfen diese die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigen und Alkohol sollte absolut tabu sein. Alkoholfreie Getränke und kleine Snacks dagegen helfen dabei, während der Fahrt fit zu bleiben. Kaffee ist da zwar kein Allheilmittel, aber zumindest kurzzeitig hilft das Koffein, wach zu bleiben. Die belebende Wirkung setzt allerdings nicht sofort ein, sondern erst 20 Minuten nach dem Trinken. HDI Kfz-Experte Sauer weiß: „Gerade bei längeren Strecken ist es Gold wert, wenn ein Beifahrer dabei ist.“ Denn zum einen kann er auf den Fahrer achten und ihm helfen, sich zu konzentrieren. Und zum anderen kann er oft den Fahrer am Steuer ablösen.

Regelmäßige Pausen sind spätestens alle zwei Stunden fällig. Strecken- und Zeitplanung sollten diese Fahrtunterbrechungen fest vorsehen. Ein Kurzschlaf kann bei dieser Gelegenheit zusätzlich Erholung bringen. Und Bewegung an frischer Luft hilft, den Kreislauf wieder anzuregen. Nach zehn Stunden Fahrzeit sollte aber auch bei regelmäßigen Pausen Schluss sein. Dann verlangt der Körper sein Recht auf Ruhe. Außerdem steigt ab 20 Uhr die Häufigkeit von müdigkeitsbedingten Unfällen massiv an. Auch wenn die Straßen nachts meist leerer sind, gilt deshalb: Nachtfahrten möglichst vermeiden.

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