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Sugar No. 11 auf 28-Jahres-Hoch!
Nach den neuesten Nachrichten, die auch in den letzten Tagen über die Ticker von Reuters, Bloomberg und CNBC liefen, wäre es nicht kostendeckend Zucker in die USA zu importieren, da die Preisunterschiede vom Heimatmarkt zum Weltmarkt nur marginal sind. Dem Bericht zufolge gab es Verlautbarungen der US-Lebensmittelindustrie, dass sie befürchten, den USA könnte der Zucker ausgehen. Tatsächlich macht der Import wenig Sinn – allein schon wegen hoher Fracht/Shipping-Kosten.
Größter Zuckerproduzent der USA ist Imperial Sugar, dieser Konzern bestimmt die Marktrichtung in den USA. Zuckerpreise, die weltweit so dicht beieinander liegen machen in der Tat den Import schwierig.
Zusätzlich zu den weltweiten Zuckerpreis würde man mindestens 2-3 cents für Fracht dazu aufschlagen müssen, so einem Reutersinterview mit Imperial-Managern zu entnehmen.
Der Preis für den Weltrohzucker ist im „World No.11 Sugar“-Kontrakt zu ersehen, der z.B. an der ICE US gehandelt wird. US-Zucker (No.16) wird in den USA ebenso an Regionalbörsen gehandelt.
Am 12.08.2009 machte No.11 ein 28-Jahres-Hoch (das muss man sich einmal vorstellen).
Wenn man Rohstoffmärkte beobachtet, so fällt einem immer wieder einmal in einem speziellen Rohstoff so eine Preisbewegung auf. Dann kommt es meist noch zu absolut unrealistischen „Spikes“, danach fällt der Preis dann wieder so rapide, wie er angestiegen ist.
Übrigens:
Wir Menschen konsumieren gerade in westlichen Ländern soviel an Zucker, dass bereits schon unser aufbereitetes Trinkwasser einen durch Tests nachweisbaren Grundspiegel von Zuckerrest aufweist (Fresenius könnte dies bestimmt in einigen Regionen Deutschlands problemfrei nachweisen).
Dies bringt auch die perfekte Überleitung auf den Konsum. Denn wer ist weltweit größter Konsument von Zucker?
Es ist Indien. Denkt man an Tee, denkt man an Indien – mit Zucker schmeckt es über 1 Mrd. Menschen in Indien bestimmt besser. So steigt der Bedarf an Zucker kontinuierlich. Und er steigt höchstwahrscheinlich weiter, wenn sich die Geschmäcker nicht plötzlich ändern würden.
Was sich von Seiten der Ethanolproduktion ändern kann, ist jedoch nicht einzuschätzen.
Gibt es einen immensen Fortschritt in anderen regenerativen Energien oder eine bessere Treibstoffentwicklung, gar den Durchbruch der Wasserstoffmotoren in der Automobilindustrie, so fällt der Preis für Zucker bestimmt ins Bodenlose. Doch vorerst ist daran nicht zu denken.
Unwetter, Hurrikans, Monsun usw. bedrohen die breite Abdeckung eines Marktes, die Belieferung der Märkte mit Zucker – und schon kann es zu außerordentlichen Preisentwicklungen kommen und damit
einhergehend mit einer Verknappung des Gutes Rohzucker.
Von Seiten der US-Verwaltungen kommen zusätzlich beruhigende Worte.
Das USDA-U.S. Agriculture Department hat Programme laufen oder bereits vorinstalliert, um Verknappungen vorzubeugen oder alternative Wege, wie die Beschaffung durch Import zu decken ist, ohne zu hohe Kosten durch Fracht zu haben.
Dementsprechend kann eine Panik oder Übertreibung zumindest vorerst ausgeschlossen werden.
mehr Informationen zu Sugar No.11:
Der Sugar No. 11 – Kontrakt ist die weltweite Benchmark für den Handel mit Zucker-Kontrakten / auch Rohzuckerkontrakt genannt. Der Kontrakt preist die physische Lieferung von Rohzucker von einem Hafen des Herkunftslandes hin zum Tank/Silo/Lager des Empfängers. Bei dem Produkt handelt es sich um reinen Zuckerrohrzucker, der zentrifugiert wird.
Die Abkürzung des Kontraktes lautet SB – ein Kontrakt besteht aus 112.000 pounds.
Die Kontrakte werden im Januar, März, Mai, Juli und Oktober gelistet, dann wieder mit dem Folgemonat Januar des Folgejahres.
Die Sugar No. 11 World Futures hatten bereits am 03.07.2008 ein Hoch von $15,99 erreicht und nochmals am 27.08.2008 bei $15,90. Es folgten starke Abgaben bedingt durch die weltweit fallenden Rohstoffpreise – ein Nebeneffekt der Weltfinanzkrise !
Wie auch bei anderen Basiswerten aus dem Rohstoffsektor folgte eine beeindruckende Rückkehr zu alten, eben genannten Hochs um die Marke knapp um die $16,00 mit einem weiteren, neuen Hoch bei $16,05 am 27.05.2009!
Charttechnisch betrachtet war der Wert dort auf einen starken Widerstandsbereich getroffen und auch deshalb schon auf $15,35 abgetaucht. Direkt danach durchbrach er den wichtigen Widerstand um $16,00 und schoss förmlich über die Marke von $20,00.
Aktuelles Hoch vom 12.08.2009 ist die Notierung von $23,33.
Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:
Sugar No.11 im Tageschart – EMA-55 in lila
Sugar No. 11 notiert zum Zeitpunkt der Analyse um $22,67 – bitte beachten Sie auch den Verlauf der EMA-55-Linie, die Sugar No.11 erneut antesten könnte.
Im RSI-Bereich derzeit auf 75,582 notiert der Wert im stark überkauften Bereich, so dass es noch am Freitag zu Konsolidierungen kommen sollte!Kurzfristig sind deshalb Abgaben möglich!
Anleger sollten die derzeitige charttechnische Situation für Shortpositionierungen nutzen!
Gewinne mit gehebelten Papieren sollten bei Erreichen einer deutlichen Gewinnzone sofort realisiert werden!
Als Stops bietet sich das Niveau um $24,50 an. Dies ist zwar relativ weit angesetzt, kommt es jedoch zu einem plötzlichen zusätzlichen Ausbruch, um das alte Hoch vom 12.08.2009 zu brechen, dann sind diese Stops zumindest anzuraten. Alterativ sollten Trader auf die Markteröfnung lauern und ggf. in Echtzeit einschreiten, ohne
sich mit Ordertypen auseinandersetzen zu müssen.
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