Tischlein, deck dich: Geld entnehmen, Vermögen erhalten – so geht’s
„Reicht mein Vermögen, Herr Schmidt?“ Das ist eine Frage, die mir von einer Kundenveranstaltung neulich in Nürnberg ganz besonders in Erinnerung geblieben ist. Immer mal wieder fragen mich das aber auch Menschen, die noch keine Kunden sind und uns als Bank und Vermögensverwalter erst kennenlernen. Gemeint ist, ob das eigene Geld, das eigene Vermögen reichen wird, um den Ruhestand ohne Geldsorgen genießen zu können.
Das hängt natürlich von sehr vielen Faktoren ab: Wie groß ist das Vermögen, das Sie bis dahin angespart haben? Wie hoch sind Ihre Ausgaben? Wie ist das Geld angelegt? Welche finanziellen Ziele und Wünsche haben Sie? Möchten Sie regelmäßig Geld entnehmen? Oder soll ein Teil des Vermögens für die Nachkommen erhalten bleiben? Wollen Sie die Inflation bei den Auszahlungen berücksichtigen?
Finanziell gesehen gehen mit dem Ende der Berufstätigkeit und dem Beginn des Ruhestandes oft drei wichtige Veränderungen einher:
- Erstens beziehen wir kein monatliches Erwerbseinkommen mehr, sondern erhalten stattdessen eine gesetzliche Rente. Das Rentenniveau liegt derzeit bei 48 % des durchschnittlichen Bruttoverdienstes, erheblich unter dem Einkommen vor Beginn des Ruhestandes. Tendenz weiter sinkend.
- Daraus folgt zweitens oft schon zwangsläufig, dass monatliche Sparraten, die unser Vermögen über die Jahre hin vermehrt haben, eingestellt werden. Es wird kein weiteres Vermögen (abgesehen von Renditen auf bestehende Vermögen) mehr angehäuft.
- Um die finanzielle Lücke zwischen dem letzten Einkommen und der gesetzlichen Rente auszugleichen, beginnen drittens viele Menschen damit, meist genau für diesen Zweck angespartes Kapital zu verbrauchen. Dabei kommt schnell die Frage auf: Reicht das eigentlich? Oder was bleibt für meine Erben noch übrig?
Deshalb werde ich immer hellhörig, wenn jemand sagt: „Im Alter brauche ich ja nicht mehr so viel Geld.“ Das mag es auch geben, aber viel Zeit bedeutet eben auch viel Zeit für schöne Dinge – und die kosten oft Geld. Deshalb geht es für unsere Kunden in vielen Fällen auch um die Frage: Wie kann ich meinen bisher sehr guten Lebensstandard halten, wie vermeide ich, dass ich mich finanziell einschränken muss?
So kann Ihr Vermögen im Ruhestand für Sie arbeiten
Und da kommen wir ins Spiel. Diese Frage können wir für Sie beantworten. Ich habe Ihnen heute einmal ein paar Zahlen mitgebracht, die zeigen, was finanziell möglich ist, wenn Sie Ihr vorhandenes Vermögen nutzen wollen, um Ihr Ruhestandseinkommen aufzubessern. Möglich machen das Entnahmepläne, mithilfe derer Sie sich regelmäßig Geld aus einer bestehenden Anlage auszahlen lassen können.
Ganz konkret habe ich Ihnen mal zwei verschiedene Fälle mitgebracht: einmal einen Kunden, der sein angespartes Kapital im Ruhestand komplett verzehren will (Kapitalverzehr), und einmal einen Kunden, der das Vermögen komplett erhalten (Kapitalerhalt) und dennoch monatliche Entnahmen tätigen will. Beides ist möglich, natürlich auch eine Kombination, bei der nur ein Teil des Vermögens verzehrt wird, wir bleiben für unsere Berechnung aber bei den beiden genannten Fällen.
Unser Beispielkunde ist 67 Jahre alt, die monatlichen Entnahmen sollen ab sofort beginnen. Wir wünschen ihm ein langes Leben und unterstellen eine Lebenserwartung von 90 Jahren. Zudem haben wir angenommen, dass ein Vermögen von 500.000 Euro vorhanden ist, wovon 50.000 Euro in Cash und 450.000 Euro in unserer Marktstrategie mit 50% Aktien und 50% Anleihen investiert sind. Die Berechnungsergebnisse sind netto, nach Steuern und Kosten.
Im Szenario 1 soll das Vermögen von einer halben Million Euro für die angenommene Lebenserwartung erhalten bleiben, die Entnahmen werden nicht inflationiert. Unter diesen Voraussetzungen kann unser Kunde monatlich 1.500 Euro entnehmen, ohne dass sich das angelegte Kapital reduziert. Er hätte zum 90. Geburtstag noch immer ein Vermögen von 500.000 Euro. Wichtig ist, im Hinterkopf zu haben, dass bei diesem Szenario die Kaufkraft abnimmt, weil die Entnahme nicht inflationiert wird.
In der zweiten Berechnung haben wir die monatlichen Entnahmen inflationiert, so dass die Kaufkraft in 23 Jahren der heutigen entspricht. Das führt dazu, dass monatlich etwa 1.000 Euro entnommen werden können. Die Inflationierung bewirkt, dass die Entnahmebeträge steigen – werden im ersten Jahr nur 12.000 Euro entnommen, sind es im letzten Jahr über 20.000 Euro.
Soll hingegen das gesamte Vermögen verbraucht werden, dann können monatlich 2.500 Euro entnommen werden ohne Inflationierung, deutlich mehr als ohne Kapitalverzehr.
Grundsätzlich liegt in all diesen Zahlen eine hohe Dynamik. Schon wenn Sie beispielsweise nur drei Jahre weniger entnehmen, kann der monatliche Auszahlungsbetrag deutlich höher ausfallen – hier lohnt sich eine individuelle Berechnung in einer unserer 15 Niederlassungen bundesweit.
Die vier Szenarien zeigen also recht deutlich, wie unterschiedlich hoch die Auszahlungsbeträge ausfallen können. Dass beim Verzehr des angesparten Vermögens deutlich höhere Entnahmen möglich sind als beim Erhalt des angesparten Geldes, liegt auf der Hand.
Dass ich andersherum aber mein Vermögen komplett erhalten kann – und zwar über in unserem Beispiel 23 Jahre hinweg – und trotzdem monatlich bis zu 1.500 Euro entnehmen kann, überrascht viele Anleger, wenn wir für sie derartige Auszahlpläne berechnen dürfen.
Im besten Falle sollte die Frage „Reicht mein Geld?“ – oder “Wie erhalte ich möglichst viel Vermögen für meine Nachkommen?” – schon viele Jahre vor dem Ende des Erwerbslebens mit Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin geklärt worden sein. Wenn dem nicht so ist, kommen Sie gerne vorbei – es ist nie zu spät für eine gute Geldanlage und einen zielführenden Entnahmeplan. Das schafft Klarheit und bringt Ruhe – so haben Sie Zeit und Raum, sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen.
Denn ein guter Entnahmeplan ist wie das Märchen vom Tischlein, deck dich: Sie können sich regelmäßig bedienen und den zusätzlichen finanziellen Spielraum genießen. Und wenn Sie sich für den Kapitalerhalt entscheiden, dann wird der Topf auf dem Tisch trotzdem niemals leer, sondern bleibt wie der Tisch immer voll.
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Infos über Quirin Privatbank
Die Quirin Privatbank AG wurde 2006 als erste Honorarberaterbank in Deutschland gegründet – mit der Mission, die Menschen in Deutschland zu besseren Anlegern zu machen. Die Bank ist Spezialist für professionelle, individuelle Vermögensverwaltung und einen langfristigen Vermögensaufbau.
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