Welche Wege führen zu mehr Finanzwissen?

Deutsches Institut für Altersvorsorge: Wie lässt sich die Finanzbildung junger Menschen verbessern? Dieser Frage ging die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge nach.

Ein generelles Interesse an Finanz- und Wirtschaftsthemen, das groß genug ist, sich aus eigenem Antrieb weiterzubilden, ist in der jungen Generation nicht zu finden. Zu diesem Schluss führen die Ergebnisse einer umfangreichen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere im Auftrag des DIA anstellte. Vielmehr entspringt die Hinwendung zu solchen Themen bei Jugendlichen schlichten Notwendigkeiten der Alltagsbewältigung.

Damit entstehen zugleich Anknüpfungspunkte für alle Akteure, die Finanzwissen vermitteln wollen. Davon gibt es bereits eine Menge, wie eine Recherche für die DIA-Studie „Finanzbildung mit Fundament: Fehlanzeige“ ergab. Viele dieser Angebote erreichen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen allerdings nicht. Das belegen die Defizite, die auch von anderen Untersuchungen in der jungen Generation schon mehrfach festgestellt wurden.

 

 

Fallbezogenes Wissen ist gefragt
Gemessen an den Erwartungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollten Bildungsangebote vorrangig fallbezogene Unterstützung und Beratung liefern, sich auf konkrete Lebenssituationen beziehen, leicht zugänglich und vertrauenswürdig sein. Diese Erwartungen ergab die Umfrage im Rahmen der DIA-Studie.

Sie ging auch der Frage nach, auf welchen Wegen Wissen am besten zur jungen Generation gelangt, welche Medien für die Informationssuche bevorzugt werden. Dabei stießen die Meinungsforscher auf große soziodemographische Unterschiede. Je nach Alter und Schulbildung präferieren junge Menschen ganz unterschiedliche Medientypen.

Die große Popularität von Videos (52,8 Prozent aller Befragten) spiegelt ein verändertes Medienverhalten wider. In der Gruppe der 16- bis 18-Jährigen bevorzugen 66 Prozent Video-Clips, um schnell etwas zu lernen. Eine solche Vorliebe ist auch schon aus anderen Untersuchungen bekannt, zum Beispiel wenn Schüler Hilfe bei den Hausaufgaben suchen.

Allerdings nimmt diese Neigung mit dem Alter kontinuierlich ab.  Unter den 26- bis 29-Jährigen sind es schließlich nur noch 44 Prozent.  Auf der anderen Seite steht aber auch reiner Text durchaus hoch im Kurs. Es gibt also keine klare Festlegung, wie vielleicht aus der Alltagserfahrung zu vermuten wäre, auf YouTube & Co. Junge Menschen, so die Befragung, lesen durchaus noch.

Schulzeit ist ein günstiges Zeitfenster
Wie stehen die Jugendlichen zur Finanzbildung in der Schule? In der Vergangenheit wurde schon öfter ein Fach Finanzen gefordert, obwohl wenig Hoffnung besteht, dass es im föderalen Bildungssystem deutschlandweit in absehbarer Zeit dazu kommt.

Positives Ergebnis der Umfrage: In der Schulzeit ist das Interesse an Finanzthemen besonders ausgeprägt. Außerdem steigt es mit höherer Berufsbildung. Befragte ohne Schulabschluss hingegen zeigen keine besondere Neigung, sich mit Finanzthemen zu beschäftigen. Damit ist die Schulzeit an sich ein Zeitfenster für den Zugang zur jungen Generation.

Die Schule selbst aber ist es derzeit offenkundig nicht. Bei der Frage, von welchen Quellen sich die junge Generation schlecht informiert fühlt, nannten 41 Prozent die Schule. Das war doppelt so viel, als andere Quellen an negativer Bewertung erhielten.

Tipp: Umfangreiche Informationen zur finanziellen Bildung bietet auch unsere Rubrik Finanzwissen.

 

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