Wirecard-Chef Braun weist “FT”-Vorwürfe zurück
Bankenverband: Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat heute nochmals Vorwürfe der “Financial Times” (“FT”) aus der vergangenen Woche dementiert. Sowohl eine interne Überprüfung als auch eine unabhängige Untersuchung einer beauftragten Rechtsanwaltskanzlei hätten kein strafbares Fehlverhalten von Führungskräften oder Mitarbeitern gefunden, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Montag mit.
“Die ganze Geschichte ist eine Non-Story”, sagte Wirecard-Chef Markus Braun dem “Handelsblatt”. “Wir haben alles aufgearbeitet. Es gibt keinerlei Risiko. Wir mussten in der Buchhaltung keinerlei Korrekturen oder Anpassungen vornehmen.”
Laut der Wirecard-Darstellung hatte im April vergangenen Jahres ein Mitarbeiter in Singapur Bedenken wegen mutmaßlicher Compliance-Verletzungen eines Kollegen geäußert. Eine interne Überprüfung habe ergeben, dass die Vorwürfe unbegründet waren und auch mit persönlichen Feindseligkeiten zusammenhängen könnten.
Dennoch habe Wirecard eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet, die bisher ebenfalls kein Fehlverhalten feststellen konnte. Die Prüfung sei aber noch nicht ganz abgeschlossen, hieß es. Die “FT” hatte am Mittwoch und Freitag vergangener Woche berichtet, es gebe einen Verdacht auf kriminelle Machenschaften bei Wirecard.
Darauf war die Aktie in der Spitze um bis zu 35 Prozent abgestürzt. Laut eines Medienberichts von Montag war in den Tagen vor den Vorwürfen der Anteil der für Leerverkäufe verliehenen Aktien von 1,8 bis auf 3,1 Prozent gestiegen. Das belegten Zahlen des Datendienstleisters IHS Markit.
Bereits in der Vergangenheit hatten unbestätigte Vorwürfe gegen Wirecard deren Aktien abstürzen lassen. Sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als auch die Münchener Staatsanwalt ermitteln im aktuellen Fall wegen des Verdachts auf Markmanipulation.
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