XTB: Countdown in Asien: Wann greift China seiner Wirtschaft unter die Arme?

In den vergangenen Jahren war China immer der Star der Weltwirtschaft. Billige Löhne und eine stabile, unterbewertete Währung verhalfen dem Reich der Mitte zu einem beispiellosen Wirtschaftswachstum.

 

Die Exporte boomten und durch das Geld, das ins Land floss, wuchs der Wohlstand der Bevölkerung. Während die Immobilien- und Finanzkrise in den USA dem Rest der Welt eine wirtschaftliche Abkühlung bescherte, setzte China seinen Expansionskurs kaum gehemmt fort.

 

Heute sind es nicht die Häuslebauer oder die US-Banken, die durch hohe Verschuldung in wirtschaftliche Schieflage geraten sind, sondern ganze Länder aus der Euro-Zone. Dieser Krise kann sich China anscheinend nicht so leicht entziehen, wie damals in der Zeit nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres konnte die Wirtschaftsleistung des Landes nur noch 7,6% zulegen und geht damit das sechste Quartal in Folge zurück. Diese Zahl liegt zwar immer noch weit über den Wachstumsraten der entwickelten Volkswirtschaften, aber die Märkte hatten etwas anderes erwartet.

 

Schaut man auf die Details der Abkühlung wird deutlich, dass die Exporte, eine der großen Stützen des chinesischen Wirtschaftswunders, stark eingebrochen sind. Im Juli konnte das Land im Jahresvergleich nur noch 1% mehr Güter ausführen, während Experten mit einem Zuwachs um 9% gerechnet hatten. Dadurch wird China in diesem Jahr in der Rangliste der höchsten Außenhandelsüberschüsse auf Platz 2 hinter Deutschland abrutschen. Vor allem die wegfallende Nachfrage aus der Euro-Zone belastet die Exporte.

 

Unter der verringerten Nachfrage aus dem Ausland leidet dem entsprechend die Industrieproduktion, welche im Juli um 9,2% auf Jahressicht zulegen konnte. Auch hier wurde ein höherer Wert erwartet. Im selben Zeitraum gingen auch noch die ausländischen Direktinvestitionen um 8,7% auf $7,58 Mrd. zurück. Das entspricht dem achten Rückgang in neun Monaten und dem kleinsten Volumen seit Juli 2010.

 

Betrachtet man alle Entwicklungen gemeinsam, erscheint es unwahrscheinlich, dass die chinesische Wirtschaft bald wieder an Fahrt aufnehmen wird. Die dortige Wirtschaft ist, aufgrund ihrer Exportorientierung, stark von den Entwicklungen im Rest der Welt abhängig und von dort kommen auch keine positiven Impulse. Deshalb wurden in letzter Zeit auch Stimmen laut, die fiskal- und geldpolitische Maßnahmen forderten. Im Gespräch sind Steuerkürzungen, Reservesatz- und Leitzinssenkungen. Heute Nacht hat der chinesische Premier Wen den Spekulationen weiteren Nährboden gegeben, indem er sagte, dass die gesunkene Inflation weiteren Spielraum für die Anpassung der Geldpolitik geschaffen hätte. Ein solch direktes Statement ist für den als verschlossen geltenden Wen eine Seltenheit und sollte nicht unterschätzt werden. Asiatische Aktien und Rohstoffe verteuerten sich daraufhin, während sichere Häfen, wie Yen oder Staatsanleihen, an Boden verloren.

 

Nach diesen Sätzen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass es demnächst zu weiteren Maßnahmen von chinesischer Seite kommen wird.

 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

von Nikolas Mauder

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