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EUR/USD: Angie und Sarko in Mission

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und ihr französischer Kollege, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, sind mal wieder in gemeinsamer Mission unterwegs. Es ist die Mission „Euro-Rettung“. Doch warum spricht eigentlich alle Welt von der Euro-Rettung und dem Euro-Debakel. Warum spricht man nicht vom Dollar-Debakel oder Pfund-Debakel? Warum redet man nicht viel öfter über die horrenden Staatsschulden Japans oder über die sorgengeplagten „vermeintlich“ sicheren Häfen namens Schweiz, Schweden und Norwegen?

Alle Welt prügelt auf den Euro ein. Dabei hat er, so wie es EZB-Präsident Jean-Claude Trichet gerade aktuell auf die Reaktion zu den Vorwürfen des deutschen Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel (SPD) entfuhr, gerade für uns in Europa und auch in Deutschland mittlerweile im 13. Jahr für Preisstabilität gesorgt. Und gerade diese Preisstabilität hat sich die EZB schließlich seit Gründung auf die Fahnen geschrieben. Freilich kann man es mit der Angst zu tun bekommen, wenn man die gigantischen Summen zur Euro-Rettung, so auch die Art und Weise der EU-Politik, die dies so immer kommentiert, auf ein Blatt Papier schreibt. Die Ausgaben und die Belastungen der Notenbank und der dahinter stehenden Volkswirtschaften sind im Vergleich zu den Belastungen z. B der USA aber noch zu vernachlässigen. Doch Fundamentaldaten scheinen diesen Markt schon lange nicht mehr zu interessieren. Hier werden gigantische Summen aus den Märkten der Euro-Zone abgezogen und in die USA repatriiert. Die nackte Panik scheint sich wieder breit zu machen. Den Greenback gibt es eben schon ein wenig länger als die europäische Gemeinschaftswährung.

Griechische Tragödie 1.0, 2.0, 3.0 usw.
Das Drama bzw. die Tragödie um Griechenland und dessen Schuldensituation und möglichem Totalausfall (Default) hält die Märkte in Atem. Dominoeffekte sind eben beängstigend. Was passiert, wenn man Griechenland aus der Euro-Zone katapultiert? Zumindest sind diese Szenarien im Bundesfinanzministerium schon einmal in einem Notfallplan durchgespielt worden – was ein Horror!

Welche Belastungen und welche Marktreaktionen schon zuvor entstehen, führt die Reaktion der französischen Märkte bzw. die der Weltmärkte für den Finanzplatz Paris gerade vor – Frankreichs Banken werden an den Börsen kräftig gen Süden geprügelt. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy treffen sich erneut zu Gesprächen – durch die aktuell angespannte Lage sollten sie eher in eine Dauer-WG ziehen, da es noch etliche Punkte geben wird, die sie kurzfristig immer wieder an den Märkten und in ihren Regierungen durchpeitschen müssen. Koste es was es wolle – der Euro soll gerettet werden.

Ob am Ende die Totalpleite bzw. der Finanzkollaps steht oder die „Vereinigten Staaten von Europa“ – ja auch dies werden derzeit die Märkte entscheiden – und genau dies ist falsch! Regierungen sollten endlich wieder „regieren“ und nicht mehr nur „reagieren“. Sie haben das Zepter scheinbar völlig aus der Hand gegeben und werkeln an Regulierungen herum, die nur abschreckend, aber nicht vollends zum Ende der Spekulation gegen ganze Staaten wirken. Die EU wirkt wie ein Scherbenhaufen und weniger nach Einheit – genau deshalb bezieht der Euro auch Prügel. Der Markt legt den Finger immer wieder in die Wunde und bohrt weiter drin herum und presst sich Renditen aus diesen spekulativen Geschäften, weil ihm durch die europäische Uneinigkeit weiter Tür und Tor offen gelassen wird.

Rettung um jeden Preis
Wichtige EZB-Banker sind bei der EZB bereits von Bord gegangen. Axel Weber zuvor, nun Jürgen Stark – beide gehörten zu den Falken der EZB. Sie konnten wohl guten Gewissens diesen Kurs nicht weiter ertragen. Die Aufkaufprogramme der EZB von angeschlagenen Staaten der PIGIS zertrümmern das Fundament, für das Maastricht auch einst stand und die komplette Idee des Euro ohnehin. Die aktuelle Politik und der Kurs der EZB führt komplett in die Transferunion und zu Euro-Bonds, wenn man diese rechtlich einführen darf. Griechenland bleibt das Sorgenkind.

Merkel und Sarkozy sind sich einig, dass sie das Nötigste zur Beruhigung der Märkte tun müssen. Sie werden Griechenland demnach wohl eher nicht fallen lassen – gerade Frankreich sollte daran ein hauptsächliches Interesse haben. Doch die Regeln der Mathematik lassen hier jeden Sachverstand vermissen. Hier scheint es nur noch um Rettungen der eigenen Systeme zu gehen. Man kauft sich erneut nur Zeit und ändert doch nicht viel. Wie soll das vernünftig weiter ohne den totalen Supergau funktionieren? Athen wartet nun schon wieder auf grünes Licht für weitere 160 Milliarden Euro an Hilfen. Griechenland bleibt die „Black Box“ – was soll noch alles kommen? Die Griechen werden die Schulden nie zurückzahlen können – mit einer wieder eingeführten Drachme schon gar nicht.

In all diesem Gewirr um Griechenland und dem damit einhergehenden Informationschaos, wird der Euro durch die Märkte geschlagen wie ein Punchball. Seit dem Beginn des Monats September hat er vom Hoch über knapp EUR/USD 1,4500 zeitweise mehr als 1.000 Pips an Wert abgegeben und notierte zeitweise sogar unter EUR/USD 1,3500. Die Markttechnik stoppte den Fall vorerst, da um rund 1,3500 eine wichtige Fibonacci-Marke lag.
Die 50%ige Fibonacci-Marke bei 1,35096 ließ das Währungspaar vorerst drehen, nachdem diese angetestet und intraday durchbrochen wurde. Nach den Regeln des Markets könnte EUR/USD nun zur 61,8%igen Marke von rund 1,3885 zurückklettern, bevor es abermals gen Süden geht. Dies wird übergeordnet jedoch von dem unglaublich politischen Markt abhängig sein. Rein technisch sind diese Fibonacci-Marken auf das Zwischenhoch von EUR/USD 1,51402 vom Dezember 2009 und dem Tief bei 1,18767 vom Juni 2010 zurückzuführen.

China bleibt der große Player
Diversifikationsstrategien der Chinesen lassen diese in den Medien gerne als „Weißen Ritter“ erscheinen, doch die Chinesen diversifizieren schließlich nur vom Greenback weg. Zu diesem Kursniveau werden Sie wohl weiterhin Gelder in Euro parken. Damit unterstützen sie derzeit auch Italien, wie aber auch schon andere europäische Schuldenstaaten zuvor. China breitet sich mit seinen Investitionen in Europa und Osteuropa weiter aus und stellt sich auf ganz viele Beine – eben der klassische chinesische Drache mit seinen vielen Füßen. Eines sollte doch zur Beruhigung klar sein: China hat ein sehr großes Interesse am weiteren Erfolg des Euros und an stabilen Verhältnissen in Europa – einem gigantischen chinesischen Absatzmarkt und ebenso wichtigen Handelspartner (die Euro-Zone hier gesamt gesehen).

Was sagt die Charttechnik zum Währungspaar EUR/USD?
Am Dienstag, den 13.09.2011, pendelte das Währungspaar EUR/USD mit einer Handelsspanne von 162 Pips. Zum Zeitpunkt der Chartanalyse (18:41 Uhr) lag der Wechselkurs bei 1,37028. EUR/USD generiert im Wochenchart Unterstützungen bei 1,35401, 1,34177 und 1,33423 sowie Widerstände bei 1,37378, 1,38132 und 1,39356. Mit einem RSI von 41,13708 Punkten handelt das Devisenpaar EUR/USD im neutralen Bereich und dies auf Basis des Wochencharts.

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