Erdgaspreis steigt kräftig – die Gründe und Aussichten
Nachdem in den vergangenen Wochen Meldungen über den Import von sogenanntem Flüssiggas (LNG) und gut gefüllten Gasspeicherständen in der Bundesrepublik nebst Eurozone die Runde machten, waren die Preise deutlich unter Druck geraten.
Nun aber forcieren Verzögerungen bei der Wartung von Meilern und Streiks bei Frankreichs Stromkonzern EDF die Spannungen.
Am Freitagvormittag notiert der Erdgaspreis (NGS) bei rund 6,39 Dollar je MMBtu (1 MMBtu = 1 million British thermal units = 293.297 22222222 Kilowattstunden) und damit fast fünf Prozent fester im Vergleich zum Vortag.
EDF korrigiert Prognosen für Stromproduktion
Der französische Stromkonzern EDF hat seine voraussichtliche Stromproduktion für 2022 am Donnerstag abermals nach unten geschraubt. Demnach werde die Produktion voraussichtlich nur bei 275 bis 285 Terawattstunden liegen, hieß es.
Als Grund für die gekappten Aussichten nannte die EDF Auswirkungen bereits beendeter Streiks nebst Wartungsarbeiten an Atomkraftwerken. Vier Kraftwerke müssten zudem aus Kontrollaspekten und wegen Reparaturarbeiten angesichts bestehender Korrosionsprobleme länger vom Netz bleiben als erwartet.
Für die Jahre 2023 und 2024 rechnet die EDF allerdings wieder mit einer erhöhten Produktion. Insgesamt bewirtschaftet der Betreiber 56 französische Kernreaktoren. Rund die Hälfte ist wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten jedoch nicht am Netz angeschlossen.
Um den Energiehunger zu stillen, importiert Frankreich Strom aus der Bundesrepublik Deutschland. Im Gegenzug helfen die französischen Nachbarn hierzulande mit Erdgas aus.
IEA warnt vor europäischer Erdgasknappheit
Die internationale Energieagentur IEA hat jüngst in ihrem Report vor einer Erdgasknappheit im Jahr 2023 in der Alten Welt gewarnt. Demnach müsse Europa „unverzüglich“ Maßnahmen ergreifen, um dieses Risiko zu vermeiden.
Die russischen Erdgaslieferungen in die EU via Pipelines hätten sich in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 per Vorjahresvergleich halbiert, was den Druck hochhält.
Zudem erwartet die IEA, dass die russischen Pipeline-Gaslieferungen in der EU noch niedriger ausfallen, – womöglich sogar ganz wegfallen könnten.
Gleichzeitig besteht das Risiko, dass sich China im kommenden Jahr wieder an das Verbrauchsniveau aus dem Jahr 2021 an LNG-Importen heranrobben könnte, sollte sich die Wirtschaft im Zusammenhang mit Covid erholen.
Infolgedessen würde für die EU weniger an Flüssiggas-Importen zur Verfügung stehen.
Erdgaspreis: Gemengelage dürfte angespannt bleiben
Neben der jüngsten Hiobsbotschaft aus Frankreich und den Warnungen durch die IEA dürfte die Gemengelage vorerst angespannt bleiben.
Großen Einfluss sollten nicht zuletzt auch die Wetteraussichten ausüben.
Nachdem Wetterprognosen zuletzt von einem eher milden Winter ausgingen, könnten Zweifel darüber jederzeit zusätzliche Spannungen initiieren.
Erdgaspreis Chart auf Tagesbasis

Erdgaspreis; Quelle: IG Handelsplattform
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