Fed-Chef Powell verunsichert Anleger: Keine baldige Zinssenkung in den USA

Bankenverband: Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA ist es offen, ob es zu den ursprünglich anvisierten drei Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in diesem Jahr kommt.

Die US-Währungshüter beließen den Leitzins am Mittwoch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.

„Die Inflation ist immer noch zu hoch“, sagte Fed-Chef Jerome Powell zu dem Beschluss.

Es könne „länger als bisher angenommen“ dauern, bis die Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei.

„Eine Zinssenkung im Juni ist vom Tisch“, erklärte dazu Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank.

Die Wortwahl der US-Notenbanker deute darauf hin, dass sich eine Senkung in die zweite Jahreshälfte verschiebt.

„Mehr noch, es könnte genauso sein, dass eine geldpolitische Lockerung ganz ausbleibt“, sagte der Experte.

Die US-Inflationsrate lag zuletzt erneut höher als erwartet bei 3,5 Prozent. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an.

 

Analysten rechnen mit Zinssenkung frühestens im September

Die Aussagen des Fed-Chefs dämpften das Anlageinteresse an den Märkten am Donnerstag sichtlich. Auch der Dax bewegte sich kaum von der Stelle.

Eigentlich hatte die US-Notenbank für dieses Jahr drei Zinssenkungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten prognostiziert.

In einer im März veröffentlichten Schätzung nahm die Fed für 2024 einen Leitzins von im Schnitt 4,6 Prozent an.

Analysten gehen nun davon aus, dass mit einer Zinssenkung frühestens im September zu rechnen ist.

Einige von ihnen vermuten zudem, dass es bei lediglich einer Zinssenkung in diesem Jahr bleiben könnte.

Zum Thema Bilanzabbau kündigte die Fed an, ab Juni monatlich nur noch US-Staatsanleihen im Wert von bis zu 25 Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro) auslaufen zu lassen, ohne sie zu ersetzen.

Bislang lag die Obergrenze bei 60 Milliarden Dollar pro Monat.

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