EZB-Entscheidung voraus: Dax könnte diese Woche aus der Seitwärtsphase ausbrechen!

Der deutsche Leitindex DAX beendete die zurückliegende Handelswoche mit einem Stand von 24.240 Punkten und notiert damit weiterhin in einer engen Seitwärtsspanne zwischen 24.000 und 24.350 Punkten. Seit Anfang April bewegt sich der Index in einer mehrmonatigen Konsolidierungsphase, nachdem zwischenzeitlich bei 24.771 Punkten das Allzeithoch markiert wurde.

Die kommende Handelswoche könnte jedoch entscheidende Impulse bringen, da mit dem EZB-Zinsentscheid am Mittwoch sowie wichtigen Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA mehrere marktbewegende Ereignisse anstehen.

 

 

Technische Indikatoren signalisieren neutrales Marktumfeld

Das charttechnische Bild des DAX präsentiert sich aktuell neutral. Der Index konsolidiert seit Monaten in einer verhältnismäßig engen Handelsspanne und hat dabei weder nach oben noch nach unten signifikante Ausbruchsversuche unternommen. Die 20-Tage-Linie verläuft bei etwa 23.954 Punkten und fungiert als kurzfristige Unterstützung, während die 50-Tage-Linie bei 24.041 Punkten als nächster Widerstand im Raum steht. Die 200-Tage-Linie notiert bei 24.336 Punkten und markiert eine wichtige langfristige Orientierungsmarke.

Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die Bollinger-Bänder, die sich in den vergangenen Tagen deutlich zusammengezogen haben. Dies deutet auf eine nachlassende Volatilität hin und kündigt häufig eine bevorstehende größere Bewegung an. Anleger sollten daher in der kommenden Woche besonders aufmerksam sein, da die Entscheidung über die weitere Richtung unmittelbar bevorsteht.

 

Widerstandszonen begrenzen das Aufwärtspotenzial

Nach oben hin steht der DAX vor mehreren charttechnischen Hürden, die einen nachhaltigen Ausbruch erschweren. Die erste Widerstandszone verläuft bei 24.300 bis 24.350 Punkten – eine Marke, die in den vergangenen Wochen mehrfach erfolgreich verteidigt wurde. Sollte der Index diese Barriere überwinden, würde dies technische Anschlusskäufe auslösen können.

Entscheidende Widerstände im Überblick:

24.300 – 24.350 Punkte: Primärer Widerstandsbereich, der seit Wochen Obergrenze der Handelsspanne bildet
24.771 Punkte: Absolutes Allzeithoch – Ausbruch darüber würde primären Aufwärtstrend bestätigen

Ein nachhaltiger Durchbruch über die 24.350-Punkte-Marke würde das charttechnische Bild merklich aufhellen und könnte eine Rallye bis in den Bereich um 24.650 Punkte nach sich ziehen. Allerdings dürfte die psychologisch wichtige Marke von 25.000 Punkten erheblichen Widerstand ausüben.

 

DAX Chart

 

Unterstützungszonen bieten Halt auf der Unterseite

Auf der Unterseite verfügt der DAX über mehrere robuste Unterstützungen, die bei einem Rücksetzer stabilisierend wirken dürften. Die wichtigste kurzfristige Unterstützung liegt im Bereich von 24.000 bis 24.030 Punkten, wo der Index in den vergangenen Wochen wiederholt Käufer fand.

Kritische Unterstützungsmarken im Detail:

24.000 – 24.030 Punkte: Wichtige psychologische Marke und kurzfristige Unterstützung
23.476 – 23.500 Punkte: März-Tief und mittelfristige Unterstützungslinie
23.053 Punkte: Juni-Tief, bei dessen Bruch mehrmonatiges Topp vollendet wäre

Ein Rutsch unter die 24.000-Punkte-Marke würde das neutrale charttechnische Bild eintrüben und könnte weitere Gewinnmitnahmen nach sich ziehen. Kritisch würde es erst bei einem nachhaltigen Bruch der 23.500-Punkte-Region, da dann die langfristige Aufwärtstrendlinie in Gefahr geriete.

 

 

DAX-Szenarien für die kommende Handelswoche

Für die Woche vom 27. Oktober bis 1. November ergeben sich zwei grundlegende Szenarien, deren Eintrittswahrscheinlichkeit maßgeblich von den anstehenden Wirtschaftsdaten und dem EZB-Zinsentscheid abhängt.

✅ Bullisches Szenario (Wahrscheinlichkeit: 45%)

Ein Ausbruch nach oben gelingt, wenn die EZB am Mittwoch zwar keine Zinssenkung beschließt, sich in der Pressekonferenz jedoch dovish äußert und weitere Lockerungsschritte für das erste Quartal 2026 in Aussicht stellt. Unterstützt würde dieses Szenario durch besser als erwartete deutsche Konjunkturdaten, insbesondere beim ifo-Geschäftsklimaindex.

In diesem Fall würde der DAX zunächst die 24.300-Punkte-Marke attackieren und bei einem Durchbruch zügig in Richtung 24.450 bis 24.650 Punkte ansteigen. Die Volatilität dürfte dabei merklich zunehmen, da die monatelange Seitwärtsphase aufgelöst würde. Kursziel bis Freitag: 24.550 Punkte.

 

❌ Bärisches Szenario (Wahrscheinlichkeit: 35%)

Enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland oder hawkishe Töne der EZB könnten dagegen Verkaufsdruck auslösen. Sollte Christine Lagarde betonen, dass das aktuelle Zinsniveau für längere Zeit angemessen sei und weitere Zinssenkungen nicht in Sicht sind, würde dies die Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen dämpfen.

In diesem Szenario würde der DAX zunächst die 24.000-Punkte-Marke testen und bei einem Bruch dieser Unterstützung bis in den Bereich um 23.750 bis 23.900 Punkte zurückfallen. Ein Abrutschen bis zur 23.500-Punkte-Region ist zwar möglich, erscheint jedoch erst bei deutlich schlechteren Daten wahrscheinlich. Kursziel bis Freitag: 23.850 Punkte.

 

Neutrales Szenario (Wahrscheinlichkeit: 20%)

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass die Seitwärtskonsolidierung zunächst fortgesetzt wird. Die EZB dürfte die Zinsen unverändert lassen und sich nicht eindeutig festlegen, während die Konjunkturdaten gemischt ausfallen. Der DAX würde in diesem Fall weiterhin in der Range zwischen 24.000 und 24.300 Punkten pendeln.

 

Wirtschaftspolitische Ereignisse mit DAX-Relevanz

Die kommende Handelswoche wartet mit mehreren marktbewegenden Ereignissen auf, die das Potenzial haben, die monatelange Seitwärtsphase des DAX zu beenden.

Dienstag, 29. Oktober: Den Auftakt macht das GfK-Konsumklima für Deutschland, das um 8:00 Uhr veröffentlicht wird. Analysten erwarten einen unveränderten Wert von -26,5 Punkten, was weiterhin auf eine tiefe Konsumrezession hindeutet. Um 9:30 Uhr folgen die Einkaufsmanager-Indizes für Deutschland, wobei der Gesamt-Index voraussichtlich von 46,4 auf 46,7 Punkte steigen dürfte – und damit weiterhin im Kontraktionsbereich verharrt. Um 10:00 Uhr werden die Einkaufsmanager-Indizes der Eurozone erwartet.

Mittwoch, 30. Oktober: Der wichtigste Tag der Woche. Um 10:00 Uhr steht der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland auf der Agenda – der zuverlässigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur. Erwartet wird eine leichte Verbesserung von 85,7 auf 85,9 Punkte. Bleibt der Wert jedoch unter den Erwartungen oder sinkt sogar, würde dies die Sorgen um die deutsche Wirtschaft verstärken. Um 14:15 Uhr folgt dann der EZB-Zinsentscheid, bei dem die Leitzinsen voraussichtlich unverändert bei 2,0% belassen werden. Entscheidend wird die anschließende Pressekonferenz mit Christine Lagarde um 14:45 Uhr sein, in der die weitere Ausrichtung der Geldpolitik kommuniziert wird.

Donnerstag, 31. Oktober: Aus den USA kommen um 14:30 Uhr die vorläufigen BIP-Zahlen für das dritte Quartal, die Aufschluss über die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft geben. Erwartet wird ein annualisiertes Wachstum von rund 4,2%.

Freitag, 1. November: Den Wochenabschluss bilden die US-Arbeitsmarktdaten um 14:30 Uhr, die traditionell hohes Bewegungspotenzial für die Märkte bergen. Die Arbeitslosenquote dürfte stabil bleiben, während bei den neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft mit soliden Zahlen gerechnet wird.

 

Fazit: Spannende Woche mit hohem Ausbruchspotenzial

Die kommende Handelswoche hat das Potenzial, die seit Monaten anhaltende Seitwärtsphase des DAX zu beenden. Mit dem EZB-Zinsentscheid, wichtigen deutschen Konjunkturdaten und US-Wirtschaftszahlen stehen mehrere Katalysatoren bereit, die dem Markt eine klare Richtung geben könnten.

Anleger sollten sich auf erhöhte Volatilität einstellen, insbesondere am Mittwoch rund um den EZB-Beschluss.

Das charttechnische Bild bleibt neutral, solange der DAX in der Range zwischen 24.000 und 24.350 Punkten verharrt. Ein Ausbruch nach oben würde Anschlusskäufe bis mindestens 24.650 Punkte ermöglichen, während ein Bruch der 24.000er-Marke Abwärtspotenzial bis 23.750 Punkte eröffnen würde. Besonders spannend wird die Reaktion auf die EZB-Entscheidung sein, da der Markt auf Hinweise zur weiteren geldpolitischen Ausrichtung wartet.

Für konservative Anleger empfiehlt sich eine abwartende Haltung bis zur Klärung der Richtung. Aktive Trader können die Ausbruchschancen nutzen, sollten jedoch enge Stop-Loss-Marken setzen. Die Kombination aus niedrigem Handelsvolumen und sich zusammenziehenden Bollinger-Bändern deutet darauf hin, dass eine größere Bewegung unmittelbar bevorsteht – die Frage ist lediglich, in welche Richtung.

 

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