Droht der Mega-Crash? Wie Nvidia, OpenAI, Oracle & Co. mit 900 Milliarden Dollar die nächste Blase aufpumpen!
In der Welt der künstlichen Intelligenz werden derzeit Summen bewegt, die selbst erfahrene Marktbeobachter in Erstaunen versetzen. Eine kürzlich bei Bloomberg erschienene Infografik zeichnet das Bild einer gigantischen „KI-Geldmaschine“ mit Verflechtungen zwischen Tech-Giganten wie Nvidia und OpenAI.
Die dort dargestellten, schwindelerregenden Zahlen werfen eine fundamentale Frage auf — handelt es sich um die größte technologische Revolution oder um den Aufbau einer historischen Spekulationsblase?
Nvidia setzt 100 Milliarden Dollar auf OpenAI: Der Megadeal ist Realität
Was auf den ersten Blick wie eine unrealistische Fantasiezahl wirkt, entspricht der dokumentierten Realität des globalen Wettlaufs um die Vorherrschaft im KI-Sektor.
Die Investition katapultierte Nvidia selbst in neue Sphären.
Die Marktkapitalisierung des Chipherstellers stieg auf rund 5 Billionen US-Dollar an und machte das Unternehmen zum wertvollsten börsennotierten Konzern der Welt.
Diese Entwicklung verdeutlicht, welche Auswirkungen die KI-Revolution auf die globalen Finanzmärkte ausübt.
Nvidia Aktie Chart
OpenAI erreicht 500 Milliarden Dollar Bewertung: Das wertvollste Startup der Geschichte
Im Oktober 2025 erreichte OpenAI nach einem Aktienverkauf eine Bewertung von 500 Milliarden US-Dollar. Reuters und das Handelsblatt dokumentierten diesen historischen Meilenstein, der OpenAI zum wertvollsten nicht-börsennotierten Startup der Welt macht.
Die Bewertung übertrifft die Marktkapitalisierung der meisten DAX-Konzerne bei Weitem; sie ist vergleichbar mit dem Wert etablierter Technologieriesen, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden.
Bemerkenswert erscheint dabei die Diskrepanz zwischen Bewertung und tatsächlicher Profitabilität.
OpenAI generiert zwar einen Jahresumsatz von rund 13 Milliarden US-Dollar, arbeitet jedoch weiterhin unprofitabel. Diese Konstellation erinnert an die Dotcom-Ära um die Jahrtausendwende, als Unternehmen ohne Gewinne astronomische Bewertungen erzielten.
Oracle sichert sich 300 Milliarden Dollar Cloud-Vertrag über fünf Jahre
Oracle baut für diesen Vertrag dedizierte Rechenzentren mit spezialisierter Infrastruktur.
Parallel dazu gaben AMD und OpenAI im Oktober 2025 eine strategische Partnerschaft bekannt, bei der OpenAI 6 Gigawatt an AMD-GPUs einsetzen wird. Im Gegenzug erhielt OpenAI eine Option auf den Erwerb von bis zu 10% der AMD-Aktien.
Diese Vereinbarung zeigt, wie OpenAI seine strategische Position nutzt, um nicht nur Technologie zu beziehen, sondern auch Anteile an Schlüssellieferanten zu sichern.
Oracle Chart
Das System der zirkulären Finanzierung: Geld fließt im Kreis
Ein genauerer Blick auf die Struktur dieser Deals offenbart ein wiederkehrendes Muster, das die New York Times als „zirkuläre Finanzierung“ bezeichnet.
Das Prinzip funktioniert folgendermaßen:
Ein Unternehmen wie Nvidia investiert eine riesige Summe in einen Partner wie OpenAI, der dieses Geld dann wiederum nutzt, um Produkte vom Investor zu kaufen — in diesem Fall Nvidia-Chips.

Rob Wile von NBC News fasste die komplexe Verflechtung prägnant zusammen:
„Nvidia plans to invest in OpenAI, which is buying cloud computing from Oracle, which is buying chips from Nvidia, which has a stake in CoreWeave, which is providing artificial intelligence infrastructure to OpenAI.“
Diese Kreislaufwirtschaft findet sich in nahezu allen großen Partnerschaften wieder.
Gleichzeitig ermöglicht es aufstrebenden, aber noch nicht profitablen Unternehmen wie OpenAI, die für ihre Entwicklung notwendige, extrem teure Infrastruktur zu finanzieren.
Ohne diese kreativen Finanzierungsmodelle wäre das rasante Wachstum der KI-Branche in dieser Form kaum vorstellbar.
Kritische Stimmen warnen vor Parallelen zur Dotcom-Blase
Die schiere Größe der Investitionen und die unkonventionellen Finanzierungsstrukturen werfen unweigerlich die Frage nach der Nachhaltigkeit dieses Booms auf.
Analysten zeigen sich gespalten in ihrer Einschätzung, ob es sich um eine solide technologische Revolution oder eine gefährliche Spekulationsblase handelt.
❌ Bewertungen entkoppelt von Gewinnen: Kritiker verweisen auf besorgniserregende Parallelen zur Dotcom-Blase. Die Bewertungen von KI-Unternehmen scheinen von den tatsächlichen Gewinnen entkoppelt zu sein. Jared Bernstein, ehemaliger Vorsitzender des Council of Economic Advisers, formuliert seine Bedenken deutlich: „You’ve got to account for future earnings. But to us and many others, that divergence between credibly, plausible, expected future earnings and this level of investment certainly looks bubbly.“
❌ Dominoszenario als Systemrisiko: Die Sorge vieler Beobachter richtet sich auf ein mögliches Dominoszenario. Ein schwaches Glied in dieser Kette könnte das gesamte fragile System zum Einsturz bringen — etwa ein Scheitern bei der Entwicklung der nächsten KI-Generation oder eine nachlassende Nachfrage. Unternehmen, die sich hoch verschuldet haben, um in diesem Wettlauf mitzuhalten, wären dann existenziell bedroht.
❌ Künstlich aufgeblähtes Wachstum: Die zirkulären Deals können ein künstlich aufgeblähtes Bild von Wachstum und Nachfrage erzeugen, das die tatsächliche Marktlage verschleiert. Das Geld fließt im Kreis und suggeriert eine Dynamik, die möglicherweise nicht nachhaltig ist.
Befürworter sehen fundamentale Unterschiede zu früheren Blasen
✅ Investitionen in reale Infrastruktur: Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter, dass die Investitionen fundamentale Unterschiede zu früheren Spekulationsblasen aufweisen. Anders als bei vielen Dotcom-Firmen fließt das Kapital in reale, physische Infrastruktur — Rechenzentren, Chips und Stromnetze. Der Bedarf an Rechenleistung für KI ist messbar real und wächst exponentiell.
✅ Notwendige strategische Investitionen: Larry Fink, CEO von BlackRock, vertritt die Position, dass es sich nicht um eine Blase, sondern um notwendige Investitionen handele, um die technologische Führungsrolle zu sichern. Die Haupttreiber des Booms sind zudem etablierte Tech-Giganten wie Microsoft, Nvidia und Oracle, die über enorme Cashflows aus anderen Geschäftsbereichen verfügen.
✅ Finanzielle Tragfähigkeit der Hauptakteure: Diese Konzerne können die Investitionen über lange Zeiträume tragen, selbst wenn sich einzelne Projekte nicht wie erhofft entwickeln sollten. Howard Marks, Mitgründer von Oaktree Capital Management, differenziert in seiner Einschätzung. Er sieht zwar eine hohe Begeisterung für das Thema KI, aber noch keine „kritische Masse an Manie“, die für eine echte Blase typisch wäre. Die Investoren zeigten noch ein gewisses Maß an Vorsicht und rationaler Risikoabwägung.
Fazit: Realität trifft auf Hochrisiko-Wette
Aus der Sicht vieler Analysten und professioneller Investoren istnicht mehr die Frage, ob die KI-Investitionsblase existiert — sondern wann sie platzt, wie groß der Crash wird und wen es am härtesten trifft.
Für Privatanleger ergibt sich daraus eine fundamentale Herausforderung, die je nach Investmentstil völlig unterschiedliche Antworten erfordert.
Für konservative Langfristinvestoren stellt die aktuelle Situation ein klassisches Dilemma dar. Einerseits könnten die Tech-Giganten wie Nvidia, Microsoft oder Oracle von einem nachhaltigen KI-Boom über Jahrzehnte profitieren. Andererseits birgt das Modell der zirkulären Finanzierung erhebliche systemische Risiken. Eine breite Diversifikation über verschiedene Sektoren hinweg erscheint ratsam, um das Klumpenrisiko im Technologiebereich zu begrenzen. Wer bereits stark in Tech-Aktien investiert ist, sollte eine kritische Portfolioüberprüfung in Erwägung ziehen.
Risikoaffine Growth-Investoren finden im aktuellen Umfeld durchaus Chancen, müssen sich jedoch der Volatilität bewusst sein. Die Bewertungen sind ambitioniert, die Gewinnaussichten bei vielen KI-Unternehmen unsicher. Wer auf die Revolution setzt, sollte nur Kapital einsetzen, dessen Verlust verkraftbar wäre. Ein gestaffelter Einstieg über mehrere Monate kann helfen, extreme Bewertungsspitzen zu vermeiden. Besonders relevant ist die Frage: Investiere ich direkt in unprofitable KI-Pioniere wie OpenAI-nahe Vehikel oder setze ich auf die profitablen „Schaufel-Verkäufer“ wie Nvidia und AMD?
Für kurzfristig orientierte Trader und Daytrader bietet die hohe Volatilität im KI-Sektor zahlreiche Handelsmöglichkeiten. Jede neue Partnerschaftsmeldung oder Quartalszahl kann zu drastischen Kursbewegungen führen. Gleichzeitig ist das Risiko plötzlicher Korrekturen erheblich. Enge Stop-Loss-Marken und ein konsequentes Risikomanagement sind unerlässlich. Die Gefahr besteht darin, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, wenn die Stimmung kippt — was bei Blasenformationen typischerweise schnell und unerwartet geschieht.
Dividendenorientierte Anleger dürften im aktuellen KI-Hype wenig Anreize finden. Die meisten hochbewerteten KI-Pure-Plays zahlen keine oder nur marginale Dividenden, da Gewinne in Wachstum reinvestiert werden. Wer auf stabile Ausschüttungen angewiesen ist, sollte den Sektor eher meiden oder sich auf etablierte Tech-Konzerne mit bewährten Geschäftsmodellen konzentrieren.
Es gilt für alle: wer investiert, sollte sich bewusst sein, daß es sich um eine der größten Wetten der Finanzmarktgeschichte handelt — mit entsprechend asymmetrischem Chance-Risiko-Profil.
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