10 Prognosen für das Jahr 2018

maxblue:

  • Kapitalmärkte zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und geldpolitischer Normalisierung
  • Weltwirtschaft wächst 2018 um 3,8 Prozent, deutsches BIP stabil bei mindestens 1,8%
  • Unternehmensgewinne könnten Aktienkurse 2018 treiben, Renten unter Druck
  • DAX-Ziel für Ende 2018: 14.100 Punkte

1. Konjunktur: Volle Kraft voraus!
Die Weltkonjunktur befindet sich in einem robusten und global synchron verlaufenden Aufschwung, der sich 2018 fortsetzen sollte. Gestützt wird dieser durch einen spürbaren Anstieg des Welthandels und steigende Investitionstätigkeiten der Unternehmen weltweit.

Geopolitische Risiken und eine stärker als erwartete Inflationsentwicklung könnten den Trend zwar kurzzeitig abbremsen. Insgesamt erwartet die Deutsche Bank jedoch ein Wachstumsplus von knapp 4 % gegenüber 2017 – das wäre das stärkste Wachstum seit 2011.

Trotz politischer Unsicherheiten sollte auch die Wirtschaft der Eurozone weiterhin stabil wachsen, während sich die US-Wirtschaft noch dynamischer entwickeln dürfte als 2017. Eine Umsetzung der angekündigten Steuerreform könnte zusätzliche Impulse geben.

Die relative Ruhe in China wird als gutes Zeichen gesehen: Der Umbau der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mit dem Ziel eines konsum- und binnenmarktorientierten Wachstums scheint erfolgreich zu verlaufen.

2. Zentralbanken: Auf unerforschtem Weg
Die Deutsche Bank geht für 2018 von einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik in den USA und der Eurozone aus. Dabei bewegen sich die Notenbanken auf unbekannten Pfaden, denn für den Ausstieg aus einer Nullzinspolitik gibt es keinen Präzedenzfall.

Die Hauptbedenken gelten einer zu schnell steigenden Inflation, durch die sich die Währungshüter zu einem aggressiveren Ausstieg gedrängt fühlen könnten.

Insgesamt ist die Deutsche Bank jedoch optimistisch, dass eine behutsame Straffung der Geldpolitik die Weltwirtschaft 2018 nicht nachhaltig negativ beeinflussen wird.

3. Währungen: Kurswechsel beim Wechselkurs
Die besser als zu Jahresbeginn erwarteten Wirtschaftsdaten in der Eurozone haben den Euro 2017 gestützt. Dieser Trend dürfte sich im 1. Halbjahr 2018 umkehren, da seitens der US-Notenbank Fed mehr Zinsschritte möglich erscheinen als aktuell vom Markt eingepreist.

Im 2. Halbjahr 2018 könnte der Euro wieder Boden gutmachen, da die EZB zunehmend Vertrauen in den wirtschaftlichen Aufschwung der Eurozone fassen dürfte und die Marktteilnehmer von einer restriktiveren Geldpolitik ausgehen sollten.

Das könnte den Euro gegenüber anderen Währungen stärken. Nach einem zwischenzeitlichen US-Dollar-Hoch von möglicherweise unter 1,15 je Euro erwartet die Deutsche Bank Ende 2018 einen wiedererstarkten Euro im Bereich von 1,20 US-Dollar.

4. Anleihen: Abschied fällt schwer
Nachdem Rentenanleger über die vergangenen Jahre auf eine positive Wertentwicklung zurückblicken konnten, könnten 2018 mögliche Kursverluste drohen. Denn sowohl am kurzen als auch am langen Ende der Zinskurve ist mit weiter steigenden Zinsen in den USA und der Eurozone zu rechnen.

In den USA sollte sich neben den erwarteten Leitzinsanhebungen auch die Verkleinerung der Fed-Bilanz – verbunden mit einer geringeren Nachfrage von US-Staatsanleihen – dämpfend auf die Kurse auswirken. In der Eurozone könnte eine weniger expansive Rhetorik der EZB im Jahresverlauf 2018 zu steigenden Zinsen führen.

Im Bereich der Schwellenländeranleihen wiederum dürften vor allem Papiere in Lokalwährungen bei steigenden US-Zinsen unter Druck geraten. Dynamisches Portfoliomanagement wird im Rentensegment wichtiger.

5. Aktien: Die letzte Meile ist die schönste
Die Aufwärtstrends an den globalen Aktienmärkten könnten sich fortsetzen und die Unternehmensgewinne zum Haupttreiber der Kursentwicklungen werden. Für 2018 erwartet die Deutsche Bank weltweit im Schnitt ein Gewinnplus von rund 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Interessant erscheinen insbesondere zyklische Sektoren.

Allerdings sollten Anleger mit größeren Kursschwankungen rechnen als 2017. Dem deutschen Aktienmarkt dürfte weiterhin seine zyklische Ausrichtung zugutekommen.

In den USA entwickelten sich zuletzt Aktien von Firmen mit höheren Investitionsausgaben besser als der Gesamtmarkt. Die Deutsche Bank erwartet weiter anziehende Investitionen sowie steigende Unternehmensgewinne und entsprechend steigende Kurse.
6. Aktien regional: Asien im Wandel 
In Asien liegt der Aktienfokus der Deutschen Bank auf Japan und China. Multinationale japanische Unternehmen sollten weiter vom anziehenden Welthandel profitieren. Gleichzeitig stützt der schwächere Yen den Export. 

Hinzu kommen die hohen Bargeldreserven japanischer Unternehmen, die auf lange Sicht über Dividenden und Aktienrückkäufe an Anleger fließen oder für Investitionen genutzt werden könnten. 

In China sollte die Liberalisierung der Kapitalmärkte dazu führen, dass Chinesen mittelfristig auch außerhalb des Festlands diversifizierter in Aktien investieren – etwa in Hongkong oder im Ausland. Zudem dürfte durch die Marktöffnung die Aufmerksamkeit internationaler Investoren für chinesische Festlandaktien sukzessive zunehmen.

7. Rohstoffe: Renaissance des (Super-)Zyklus 
Am Rohstoffmarkt dürften sich die Notierungen weiter stabilisieren. Das gilt auch für Öl: Mögliche Förderkürzungen der OPEC könnten durch die US-Schieferölproduzenten kurzfristig kompensiert werden, was Preissteigerungen dämpfen sollte. 

Bei Stahl und Aluminium könnte der fortschreitende Abbau von Überkapazitäten in der chinesischen Produktion die Notierungen weiter stützen, während die Preise der Ausgangsmaterialien wie Eisenerz und Bauxit unter Druck bleiben dürften. 

Grundsätzlich scheint die Nachfrageseite jedoch intakt: Insgesamt erwartet die Deutsche Bank für die kommenden Jahre deutliche Nachfragesteigerungen beispielsweise für Öl, Aluminium und Kupfer

Mit wenig Potenzial ist beim Goldpreis  zu rechnen: Durch anziehende US-Zinsen sollten Anleger im Vergleich zu US-Staatsanleihen in Zukunft voraussichtlich höhere entgangene Zinserträge befürchten. Diese steigenden Opportunitätskosten wirken sich in der Regel negativ auf die Goldnachfrage und den Preis aus. Für Ende 2018 erwartet die Deutsche Bank einen Goldpreis von 1.230 US-Dollar je Feinunze.

8. Immobilien: Kein Ende in Sicht
Angesichts des weltweiten Trends zur Urbanisierung dürften die Märkte für Wohnimmobilien in Ballungszentren interessant bleiben – auch in Deutschland. Gleichzeitig rechnet die Deutsche Bank damit, dass Büroflächen in den globalen Metropolregionen durch den zunehmenden Stellenwert des Dienstleistungssektors immer begehrter werden. 

Langfristig besonders vielversprechend erscheinen moderne Logistikimmobilien, mit denen sich die steigenden Kundenerwartungen an Lieferzeit und Flexibilität beim Onlinehandel überhaupt erst erfüllen lassen – während klassische Einzelhandelsobjekte und Shoppingcenter 2018 weiter unter Druck geraten dürften.

9. Trends: Märkte von morgen 
Auch wenn Nachrichten zu Kryptowährungen aktuell große Aufmerksamkeit genießen: Solange der rechtliche Rahmen in Deutschland fehlt und die Kursschwankungen so hoch liegen wie zuletzt, sind zum Beispiel Bitcoins für die Deutsche Bank kein Anlagethema. 

Anders verhält es sich mit breiten Investments in Zukunftsbranchen wie dem Internet der Dinge, Big Data, Cloud-Computing und E-Payment, deren Potenzial für Anleger sich bereits gezeigt hat und weiter zeigen sollte. 

Anbieter von Cyber-Security-Lösungen dürften im Umfeld steigender Risiken durch die zunehmende digitale Datenflut sowie die globale Vernetzung ebenfalls weiter interessant sein. Auch das Thema E-Mobilität wird spannend bleiben. 

Doch während die Digitalisierung bereits Einzug in unser Leben und Arbeiten gefunden hat, wird sich noch zeigen müssen, welche Antriebstechnologie sich schließlich durchsetzen wird.

10. Risiken & Portfolio: Die nächste Krise kommt bestimmt 
An den Kapitalmärkten ist 2018 mit stärkeren Kursbewegungen zu rechnen als im sehr schwankungsarmen Jahr 2017: Unruhepotenzial bieten unter anderem ein mögliches Überschießen der Inflation, geopolitische Faktoren wie eine mögliche Verschärfung des Konflikts mit Nordkorea sowie politische Risiken, zum Beispiel in Europa. 

Die grundsätzlichen Aussichten erscheinen jedoch weiterhin positiv. Neben Basisinvestments in Immobilien und Multi-Asset-Lösungen könnten daher für entsprechend risikobereite Anleger auch Investments in Aktien und Anleihen interessant sein. 

Vor allem bei Letzteren könnte es sich empfehlen, aufgrund der steigenden Rentenmarktrisiken eine aktive Laufzeitgestaltung und ein flexibles Management in Betracht zu ziehen. Direkte Rohstoffinvestments werden von der Deutschen Bank aktuell nicht empfohlen – und auch nicht angeboten.

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