Alpari: Aktienmärkte reagieren positiv auf GOP Plan; Treasury Secretary warnt US Kongress

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  • Tag 11 des anhaltenden Haushaltsstreits zwischen Republikanern und Demokraten in Amerika über eine Anhebung der Schuldengrenze und das erste Anzeichen einer Besserung.  Die "Grand Old Party" der Republikaner im amerikanischen Kongress legte gestern einen Plan vor, nachdem die Schuldengrenzen temporär für 6 Wochen angehoben werden soll, sofern Präsident Obama einer weiterführenden Verhandlung über das Budget zustimmt. Es gab zwar bisher keine Einigung über den Plan, allerdings sind beide Parteien vorsichtig optimistisch. Die US Aktienmärkte reagierten positiv auf die Meldung und schlossen mit dem größten Tagesgewinn seit Anfang Januar diesen Jahres. Der Leitindex Dow Jones schloss mit +2,2% bei 15.126,07 Punkten und hat damit nahe der 200-Tage Linie gedreht. Die ersten Anzeichen einer Annäherung zwischen den Parteien führten dazu, dass institutionelle Anleger das aktuelle Kursniveau nach den jüngsten Verlusten als kurzfristig attraktives Einstiegsniveau sehen.  Allerdings konzentrieren sich die Marktteilnehmer noch nicht auf Unternehmensergebnisse oder die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ? Der Fokus liegt weiterhin auf der "Soap Opera" im Weißen Haus. Der US Dollar Index schloss nahezu unverändert bei 80,42. Zwar wurde die Nachricht einer möglichen Entspannung im Haushaltsstreit kurzfristig positiv aufgenommen, allerdings schätzen Experten, dass das amerikanische Wirtschaftswachstum in diesem Quartal durch den momentanen Stillstand bis zu 1% geringer ausfallen könnte und es somit vorerst keine Änderung in der lockeren Geldpolitik der amerikanischen Notenbank geben wird.
  • Bei einer Anhörung vor dem amerikanischen Senate Finance Committee warnte Treasury Secretary Jack Lew vor ?gefährlichen? Konsequenzen, sollte die Republikaner einer Anhebung der Schuldenobergrenze nicht zustimmen. Das Finanzministerium wird nach Aussagen von Lew am 17. Oktober lediglich 30 Mrd. US Dollar zur Verfügung haben, um den Verpflichtungen des Landes nachzukommen. Sollte es zu keiner Anhebung kommen, müssten ca. 30% der momentanen monatlichen Ausgaben, oder 100 Mrd. US Dollar, eingespart werden. Ausserdem seien die technischen Ressourcen des Treasury Departments nicht in der Lage, selektiv Zahlungen vorzunehmen. Das System sei, so Lew, nicht dafür entwickelt worden, es teilweise abzuschalten. Eventuell technische Schwierigkeiten sind bei den Anlegern sicherlich das kleinere Problem. Die Tatsache, dass sich eines der größten und wichtigsten Länder der Welt in einem derartigen Zustand befindet, hat bereits für Vertrauenverlust gesorgt. Dass eine Lösung des Haushaltsstreit schnellst möglich erfolgen muss, steht ausser Frage. Allerdings hat die Führung des Landes bereits komplett versagt, wenn es zu einem derartigen Stillstand kommt.
  • Die asiatischen Märkte reagierten heute Morgen positiv auf die Vorgaben aus den USA, wenn auch in recht verhaltenem Umfang. Händler nennen zum einen die Tatsache, dass die asiatischen Börsen weniger Aufholbedarf haben, als ihre amerikanischen Pendants.  Außerdem stehen die Marktteilnehmer in Japan und Hong Kong vor einem verlängerten Wochenende durch einen Feiertag am Montag und können somit erst wieder am Dienstag auf Nachrichten aus den USA reagieren. Der japanische Nikkei 225 notiert derzeit mit +1,12%, der Hang Seng in Hong Kong mit +1,25%. Im Gegensatz zu den anderen großen Währungen, notiert der Yen derzeit negativ gegenüber dem US Dollar. Seit Beginn des Haushaltsstreits profitierte die japanische Währung von dem Status als sicherer Hafen. Eine mögliche Entspannung der Situation im Weißen Haus führte zu Gewinnmitnahmen und Auflösung von bestehenden Positionen.

 

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