Alpari: DAX bricht aus; Euro wieder über 1,30

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Aktien: DAX bricht aus

 
  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind auf 332.000 (350.000 erwartet) gefallen und haben den zweitniedrigsten Stand innerhalb der letzten vier Jahre erreicht. Die Aktienmärkte reagierten positiv. Der DAX ist aus seiner bullishen Flaggenformation nach oben ausgebrochen und hat die 8.000 Punkte Marke nachhaltig überwunden. Der Index legte +1,10% auf 8.058,37 Punkte und ist in Schlagdistanz zum Allzeithoch bei 8.136 Punkten. Solche Hochs fungieren oft wie ein Magnet für die Marktteilnehmer und sollte in Kürze erreicht werden. Darüber hinaus steht immer noch das Kursziel aus der Rechteckformation bei 8.178 Punkten im Raum. Ein Rückfall unter die 8.000 Marke sollte auf jeden Fall vermieden werden, um die bullishe Tendenz nicht zu gefährden. In diesem Fall könnte sich eine Konsolidierungsphase anschließen, die das Ausbruchslevel bei 7.869 Punkten wieder testen könnte. Die technischen Indikatoren präsentieren sich überwiegend konstruktiv und unterstützen das positive Gesamtbild. Lediglich die Oszillatoren CCI und RSI haben negative Divergenzen ausgebildet, die als Warnhinweise gelten. Der MDAX konnte ebenfalls +0,54% auf 13.473,05 Punkte zulegen und hat ein neues Allzeithoch erreicht. Bei den europäischen Indizes konnten der BEL 20 sowie der CAC 40 mit dem DAX gleichziehen und neu Jahreshochs ausbilden. Der portugiesische PSI-20 konnte sogar um +2,55% zulegen und hat die beste Performance gestern gezeigt.
  • Wie weit kann es noch laufen? Der Dow Jones hat 10 Handelstage ohne Verlust geschlossen. Das ist die längste Gewinnserie seit 1996. Alle Freitage in diesem Jahr wurden bisher im Plusbereich beendet. Irgendwann reisst jede Serie. Fakt ist, dass die US Märkte gestern wieder in aller Breite angestiegen sind. Der Dow Jones kletterte um +0,58% auf 14.539,14 Punkte und auch der S&P 500 ist mit einem Endstand von 1.563,33 lediglich 2 Punkte von seinem Allzeithoch entfernt, dass wahrscheinlich heute getestet werden wird. Der Energy Select Sector ETF hat ein neues Jahreshoch ausgebildet und damit ein Kaufsignal generiert. Die trendfolgenden Indikatoren sind in allen großen Indizes ?bullish? positioniert, aber es fällt auf das die Investoren kaum mehr Puts zur Absicherung kaufen. Der VIX fiel auf ein neues Jahrestief bei 11,30. Bei einem Rückschlag kann das schnell zu Verlusten führen, da nichts mehr den Markt auffangen kann. Aus zyklischer Perspektive verläuft die zweite Märzhälfte in einem Wahlnachjahr holpriger. Das war auch im Februar der Fall und die Italienwahl sorgte für den Auslöser. Von daher sollte man etwas vorsichtiger in die nächste Woche gehen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die nächste Fed-Sitzung am 20.-21.03. stattfindet und über die weitere Ausgestaltung des QE3 Programms beraten wird.
  • In Asien dominieren heute Morgen freundliche Aktienmärkte. Der Nikkei konnte nochmals von der offiziellen Bestätigung von Kenichi Kuroda als Notenbankpräsident und zwei weiterer Notenbanker profitieren. Der Index stieg auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren: 12.528,40 Punkte. Nächster Anlaufpunkt ist die wichtige Marke von 13.000 Zählern. Auch in China konnte der Shanghai Composite aufgrund einer politischen Entscheidung um +1,7% klettern und seine Verlustserie zunächst beenden. Der Nationale Volkskongress hat Xi Jinping als neuen Präsidenten bestätigt. Es wird erwartet, das nach dem Machttransfer die Wirtschaftspolitik in China sehr bald kommuniziert werden wird.

Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 8.058,37 +87,46 +1,10%
EURO STOXX 50 2.744,70 +39,97 +1,47%
Dow Jones Industrials 14.539,14 +83,86 +0,58%
S&P 500 1.563,23 +8,71 +0,56%
Nasdaq 100 2.807,30 +8,62 +0,30%
Nikkei 225 12.528,40 +147,30 +1,19%
Rohstoffe
WTI (04/13) 93,13 +0,61 +0,66%
Brent (04/13) 109,42 +0,90 +0,83%
Gold (Spot) 1.588,90 +2,40 +0,15%
Silber (Spot) 28,81 -0,11 -0,40%
Kupfer (04/13) 3,520 +0,010 +0,27%
Währungen
EUR/USD 1,3000 +0,0042 +0,33%
EUR/JPY 124,94 +0,49 +0,40%
EUR/GBP 0,8623 -0,0060 -0,70%
USD/JPY 96,10 +0,05 +0,06%
AUD/USD 1,0380 +0,0081 +0,79%


Rohstoffe: CRB Index konsolidiert an 200 Tage Linie

 
  • Der Kampf um die 200 Tage Linie ist noch nicht beendet. Der CRB Index konnte um +0,5% auf 296,26 Punkte ansteigen und konsolidiert den dritten Tag direkt unter diesem wichtigen Widerstand. Ein Überwinden dieser Hürde würde weiteres Aufwärtspotenzial ermöglichen. Der MACD hat ein neues Kaufsignal generiert und macht Hoffnung, dass sich hier ein erstes Standbein etabliert hat. Der S&P GSCI Agricultural Index hat mit Überwinden der 50 Tage Linie Chancen eine kleine Bodenformation auszubilden und weitere Zugewinne bis in den Bereich 460-470 erscheinen perspektivisch möglich (siehe Chart des Tages).
  • Bei den Edelmetallen gab es auch gestern wenig Veränderung. Intraday wurden Verlust zwar abgefangen, aber es kam zu keinen größeren Impulsen. Für Gold bleibt es bei der Handelsspanne: $1.560 bis $1.620 und für Silber: $28,30 und $29,50. Bei Silber verengt sich die Spanne in Form eines Dreiecks, das in Kürze aufgelöst werden wird. Bei Gold wäre eine Bodenbildung abgeschlossen, wenn das Februarhoch bei $1.620 überwunden werden könnte.
  • Beide Rohölsorten verzeichneten Zuwächse und so konnte WTI mit Lieferung April sich über der $92 Marke (200 Tage Linie) etablieren und gewann +0,66% auf $93,13 hinzu. Damit deutet sich eine Konsolidierung an, die im Positivfall wieder an die $95-$96 heranführen kann. Unterstützung erfährt diese Annahme durch ein neues Kaufsignal im MACD. Brent konterte zunächst den steilen Abverkauf stoppen und legte +0,83% auf $109,42 zu. Eine Bodenbildung ist noch nicht abgeschlossen. Natural Gas setzt seinen Aufwärtstrend fort. Die Lagerbestände lagen gestern unter den Erwartungen der Analysten und auch die frostigen Wetteraussichten für den Nordosten der USA haben für Gewinne von +3,97% auf $3,82 gesorgt.

Devisen: Euro wieder über 1,30

 
  • EUR/USD: Der Euro konnte im Tagesverlauf drehen und hat zunächst ein neues Verkaufssignal abgewendet. Nach Tiefstständen bei 1,2914 konnte die Triggermarke von 1,2965 zurückerobert werden und sich über der psychologisch wichtigen Marke von 1,30 etablieren. Dennoch sind die Abwärtsrisiken noch nicht gebannt. Technisch ist der steile Abwärtstrend seit Anfang Februar intakt, der bei nachhaltiger Überwindung der 1,3135 Marke gebrochen wäre. In den letzten beiden Wochen hat sich auch ein kleiner fallender Keil gebildet, der normalerweise oben hin aufgelöst werden sollte. Die Indikatoren vermitteln ein sich verbesserndes technisches Umfeld, da der MACD kurz vor einem Kaufsignal steht. Die Oszillatoren haben positive Divergenzen ausgebildet, die einem Trendwechsel durchaus positiv gegenüber eingestellt sind. Sollte es zu einem Bruch unter die 1,2965 Marke kommen, drohen direkt Abgaben an die nächsten Unterstützungen bei 1,2875 und 1,28. Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,31/ 1,3135 und 1,3165. Neutral.
  • USD/JPY: Das Währungspaar konsolidiert weiterhin in einer engen Spanne um die 0,96 Marke, die in Kürze aufgelöst werden sollte. eine Festigung des Yen ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich, da japanische Exporteure am Fiskaljahrende (Ende März) verstärkt ihre Profite repatriieren und Yen nachfragen. Ab April sollte dieser Prozess abgeschlossen sein und neues Aufwertungspotenzial im Währungspaar ermöglichen. Das bullishe Gesamtbild bleibt solange intakt wie das Ausbruchslevel bei 94,50 nicht unterschritten wird. Perspektivisch erscheint ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im März oder April wahrscheinlich. Nächster Widerstand liegt bei 98,65. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,50 und 93,00 vor. Bullish.
  • EUR/GBP: Das Währungspaar hat die Keilstruktur nach unten aufgelöst und in Kombination mit dem ?bullish failure? des MACD bearishe Tendenzen ausgebildet. In der Regel führt die Auflösung einer Keilstruktur bis an den Ausgangspunkt zurück. In diesem Fall wäre es das 0,8444 Level. Aktuell hält die wichtige 0,86 Horizontalunterstützung. Danach folgen 0,8544 und 0,8526. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Kurzfristig Bearish.
  • AUD/USD: Bis Handelsende konnte der Aussie von den überraschend guten Arbeitsmarktdaten profitieren und hat im Tagesverlauf die 1,04 Marke getestet. Aktuell befindet das Währungspaar sich in der Widerstandszone zwischen 1,0350 und 1,0375. Hier verläuft die Nackenlinie der Doppeltopformation vom Dezember/Februar. Um einen weiteren nachhaltigen Anstieg zu ermöglichen, muss diese Hürde herausgenommen werden. Eine Rückeroberung des 1,0450 Levels würde den Blick Richtung Jahreshoch bei 1,06 richten. Die technischen Indikatoren unterstützen das konstruktive Chartbild. Ein Schlusskurs unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Bullish.

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
11:00 Eurozone Verbraucherpreisindex Feb. y/y 1,8% 2,0%
13:30 USA NY Empire State Produktionsindex Mrz. 10,00 10,04
13:30 USA Verbraucherpreisindex m/m Feb. 0,5% 0,0%
14:15 USA Industrieproduktion m/m Feb. 0,4% -0,1%
14:55 USA Uni Michigan Konsumklimaindex Mrz. 78,0 77,6


Chart des Tages: S&P GSCI Agricultural Index

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

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