Bitcoin: ein ereignisreiches Wochenende geht zu Ende

IG: Der Cyberwährungsmarkt hat am vergangenen Wochenende einen regelrechten Versuch einer Umstrukturierung erfahren. Während der Kurs des Krypto-Originals Bitcoin temporär auf einen Tiefstand von 5.500 US-Dollar fiel, konnte Bitcoin Cash ein Kursplus um bis zu 86 % in nur 24 Stunden und gleichzeitig ein neues Allzeithoch mit rund 2.800 US-Dollar generieren.

Zeitweise gelang es dem „Splittungsprodukt“ Bitcoin Cash, welches aus der Hard-Fork vom 1. August datiert, die Cyberwährung Ether von Platz zwei im Ranking der Marktkapitalisierung zu verdrängen.
Das seit Mittwoch geplatzte und verschobene technische Update „SegWit2x“ wird Bitcoin nun zum Verhängnis. Das Update galt als eine Art Kompromisslösung eines jahrelangen Blockgrößenstreits und somit als „Friedensvertrag“ aller beteiligten Parteien. Doch man befürchtet, dass ein Erzwingen die Bitcoin-Community spalten könne und das Wachstum somit einen Rückschlag erhalte.

„Die war nie das Ziel von SegWit2x. Man hoffe auf eine Einigung aller Beteiligten, um das Problem zu lösen. „Bis dahin verschieben wir unsere Pläne für das kommende 2-MB-Update“, hieß es in der Mail vom Mittwoch des Entwicklerteams.
Der dezentrale Kerngedanke Bitcoins entpuppt sich somit als Fluch und Segen zugleich. Die nicht vorhandene Rückendeckung für „SegWit2x“ wäre bei einer zentralen Instanz womöglich nicht vonnöten gewesen.
Doch inwieweit der explosionsartige Kurstrend Bitcoin Cashs anhalten wird bleibt gänzlich zu beobachten. Die Währung mit dem Kürzel ´BCH´ könnte genauso schnell fallen gelassen werden wie am Wochenende aufgestiegen und somit zum Spielball der Spekulanten werden.
Neben der aktuell überwiegenden Enttäuschung über das geplatzte Update scheinen bei Bitcoin Gewinnmitnahmen längst überfällig gewesen zu sein. Eine Wachablösung der aktuellen Nummer eins halte ich dennoch für verfrüht und aktuell für unwahrscheinlich.

Wenn es zu einer erfolgreichen Rückendeckung und Zielplanung über die Umsetzung des vertagten Updates seitens der Bitcoin-Entwickler kommen sollte, dürfte dies für Beruhigung sorgen. Zudem könnten immer lauterwerdende Bitcoin-Future-Fantasien bis zum Jahresende Anlegern ein besinnliches ´2017´ bescheren.
Negative Auswirkungen auf den Kurs durch die jüngste Verbraucherwarnung der Bundesaufsicht für Finanzen (BaFin) vor einem Investment in ICO’s (Initial Coin Offerings), halte ich für unwahrscheinlich.

Durchaus lässt sich ein Negativeffekt auf Bitcoin vermuten, doch die Warnung galt sogenannten ICO’s, einer Art schnelle Kapitalbeschaffung für Start-Ups und nicht dem Krypto-Original Bitcoin. Des Weiteren ist die Bundesrepublik Deutschland noch zu unbedeutend für Kryptowährungen.
Bemerkenswert ist ebenfalls die Entwicklung der Kapitalisierung des gesamten Cybermarktes. Als stiller Betrachter wäre man durchaus geneigt zu denken, dass Anleger nun zurück in klassische Fiatwährungen oder Assets wie Gold oder Aktien wechseln.

Doch das Kapital wandert lediglich in alternative Cyberwährungen, allen voran “Bitcoin Cash”. Der gesamte Cybermarkt ist weiterhin mit rund 196 Milliarden US-Dollar nach Coinmarketcap kapitalisiert.

Bitcoin: ein ereignisreiches Wochenende geht zu Ende

Bitcoin-Cash Chart (USD) (Stundenchart) / Chart erstellt mit IG Charts (Tageschart)
Der Bitcoinkurs steht am Montagmorgen bei 6.256 US-Dollar und zeigt sich auf Wiedergutmachung gestimmt. Ein weiterer Kursverfall unterhalb von 5.500 US-Dollar scheint vorerst abgewendet. Bitcoin Cash hingegen befindet sich mit einem Status Quo von 1.117 US-Dollar weit entfernt vom frisch kreierten Allzeithoch von 2.800 US-Dollar.

 

Von Timo Emden, Head of DailyFX Germany

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