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DAX: Aufwärts an der Mauer der Angst?

Ayondo Markets: Die Lethargie beim DAX scheint vorerst beendet, mit dem Sprung auf ein frisches Jahreshoch lieferten die Käufer am Dienstag ein klares Signal. Dennoch bleiben viele Anleger skeptisch, zahlreiche Risikofaktoren dämpfen die Stimmung. Keine Frage, die Achterbahnfahrt an den Märkten stellt Anleger vor große Herausforderungen. Auch bei den Konjunkturdaten ist kein klares Bild zu erkennen. Selbst die Notenbanken fahren nur noch auf Sicht und hoffen mit immer größeren Geldspritzen die Konjunktur in Schwung zu bringen. Inzwischen fluten die Währungshüter die Märkte mit so viel Geld wie nie zuvor. Wegen der extrem niedrigen Zinsen am Anleihemarkt sind Aktien alternativlos. Allerdings gehen von der liquiditätsgetriebenen Rally auch Gefahren aus: So liegt das KGV des S&P 500 rund 20 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt.

 

Vorteile aus fundamentaler Sicht

Hingegen locken europäische Aktien mit deutlich attraktiveren Relationen. Dividendenwerte aus Europa sind im Vergleich zu US-Papieren so günstig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Erstmals seit vier Jahren sind die Fondsmanager in Europa untergewichtet. Ein Signal, das durchaus als guter Kontraindikator zu sehen ist. Auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate liegt das DAX-KGV mit rund 12,5 in der Mitte der langjährigen Bewertungsspanne. Inzwischen haben zahlreiche Unternehmen ihre Quartalsergebnisse vorgelegt. Unter dem Strich wurden die Ergebnisprognosen leicht übertroffen, es gab kaum Enttäuschungen. Die Aufwärtsbewegung beim DAX scheint somit fundamental stärker untermauert zu sein als bei den US-Papieren. Zudem besteht noch Potenzial. Erst bei einem Indexstand von 11.700 Punkten wäre der DAX mit seinem langfristigen Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6 bewertet.

 

Kurze Atempause wäre wünschenswert

Dennoch sollten Anleger auf der Hut bleiben und immer wieder mit Rückschlägen rechnen. Vor allem die sehr geringe Volatilität mahnt zur Vorsicht: Der VDAX-New steht mit 19 Punkten bereits unter der Schwelle von 20 Zählern, von der aus es in den vergangenen Monaten immer wieder zu steigender Nervosität und damit fallenden Aktienkursen kam. Zudem notieren aktuell nur noch zwei Aktien im DAX unter ihrer 21-Tage-Linie (E.ON und RWE). Eine vergleichbar geringe Quote war in der Vergangenheit häufig kurz vor einer Konsolidierung zu beobachten.

 

Auch die Differenz des Index zum Monatsmittelwert von zuletzt knapp fünf Prozent signalisiert eine Überhitzung. Eine kleine Konsolidierung wäre also nicht überraschend und könnte sich als Sprungbrett für weiter steigende Kurse erweisen. Solange der DAX nicht unter die wichtige Ausbruchsmarke bei 10.360 bis 10.500 Punkten fällt, bleiben die Aussichten gut. Bei 10.750 Zählern verläuft ein Abwärtstrend, der sich über viele Zwischenhochs der Vormonate konstruieren lässt. Wird dieser überwunden, dreht auch der langfristige Blick wieder eindeutig nach oben und die mittelfristigen Ziele bei 10.870 und 11.420 Punkten rücken in Reichweite. Sollten hingegen stärkere Gewinnmitnahmen einsetzen, verläuft im Bereich des 200-Tage-Durchschnitts bei 10.100 Zählern eine gute Unterstützung.

 

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Autor: Feingold Research

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