Deutsche Wirtschaft schrumpft
Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Prognose fiel um 0,9 Prozentpunkte schlechter aus als noch im Frühjahr angegeben.
„Der wichtigste Grund für die negativere Prognose ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagte Oliver Holtemöller, Vize-Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), bei der Präsentation in Berlin.
Neben dem IWH sind das Münchner Ifo Institut, das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW), das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen sowie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) an der Gemeinschaftsprognose beteiligt.
Die Chefvolkswirte der privaten Banken hatten jüngst ebenfalls eine rückläufige Wirtschaftsleitung prognostiziert – mit einem Minus von 0,5 Prozent. 2022 hatte das BIP noch um 1,8 Prozent zugelegt.
Ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent erwarten die Institute im nächsten Jahr. Dazu soll eine rückläufige Inflation beitragen.
Ökonomen: Politisches Klima birgt Konjunkturrisiken
Darunter würden der Respekt vor allen Mitmenschen und vor dem Eigentum sowie der Handlungsfreiheit anderer fallen. „Seit einiger Zeit gewinnt extremes Gedankengut an Boden, welches diese Selbstverständlichkeiten infrage stellt“, sagte Holtemöller.
„Mögen die unmittelbaren Konjunkturrisiken dieser Tendenz auch begrenzt sein, so gehen von ihr doch erhebliche Risiken für die langfristigen Wachstums- und Wohlstandsaussichten aus.“