Discountzertifikate – Aktienkauf mit Bremse bei Risiko und Gewinn
Anlagezertifikate erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Mehr als 100 Milliarden Euro haben Anleger in Deutschland derzeit in solche Papiere investiert, so die aktuelle Berechnung des Deutschen Derivate Verbands. Daran hat auch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers nur wenig geändert. Durch sie verloren im Herbst 2008 zehntausende Privatanleger viel Geld.
Discountzertifikate gehören zu den beliebtesten Angeboten unter den Zertifikaten. Sie versprechen dem Anleger die Teilhabe an den Chancen des Aktienmarktes bei einem gleichzeitig eingebauten Risikopuffer. Die klassische Variante des Discountzertifikates bezieht sich dabei auf eine bestimmte Aktie oder einen Aktienindex, den sogenannten Basiswert. Der Kaufkurs des Zertifikates liegt um einen Abschlag, den Discount, unterhalb des aktuellen Aktienkurses oder Indexstandes.
Mit dem Zertifikat ist außerdem als Höchstkurs ein sogenannter Cap verbunden. Am Ende der Laufzeit meist nach gut einem Jahr wird das Zertifikat fällig. Notiert die Aktie oder der Index zu diesem Zeitpunkt unterhalb des Caps, erhält der Anleger die Aktien oder eine Gutschrift in Höhe des Aktien- oder Indexwertes. Ist der Basiswert so stark gestiegen, dass er die Cap-Grenze überschritten hat, dann wird dem Anleger maximal der Cap-Kurs gutgeschrieben.
Konkret bedeutet das: Durch den Kauf eines Discountzertifikates erwirbt der Anleger die Aktie oder den Index auf indirekte Weise mit Rabatt. Bei fallenden Kursen werden dadurch seine Verluste abgefedert. Bei stagnierenden oder moderat steigenden Notierungen kann mit dem Zertifikat zudem mehr Gewinn erzielt werden als mit einer Direktanlage. Im Gegenzug ist dafür bei einem starken Kursanstieg aber auch der Gewinn auf dem Niveau des Cap-Kurses gedeckelt. Außerdem fließen dem Anleger die Dividenden der Aktien nicht zu.
Geeignet sind Discountzertifikate für erfahrene Wertpapieranleger, die ihr Verlustrisiko verringern wollen und bereit sind, im Gegenzug dafür auf einen Teil ihrer Gewinnchancen und die Dividenden zu verzichten.
Tipp: Vor dem Erwerb sollten Anleger den gewünschten Basiswert, die Laufzeit und den Cap-Wert festlegen und dann die Kurse der entsprechenden Angebote vergleichen. Dabei sollten sie auch die Bonität der herausgebenden Bank berücksichtigen. Denn Zertifikate sind Schuldverschreibungen, für die im Falle eines Falles der Herausgeber gerade stehen muss. Kann er das nicht mehr, verlieren die Anleger ihr Geld egal, wie sich der Basiswert auch entwickeln mag.
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