EUR/USD: Die Notenbanken sind am Ende
Die Unsicherheit an den Märkten setzte sich in dieser Woche fort und wurde zunächst durch das Brexit-Risiko dominiert. Als Safe-Haven Währung gewann der US-Dollar deutlich an Wert. Der viel beachtete US-Dollar Index korrigierte den Verfall, der sich infolge negativer US-Arbeitsmarktdaten ergab, nahezu vollständig. Neben dem Brexit-Risiko haben vier wichtige Notenbanken ihre Statements abgeben. Die FED, die Bank of Japan, die Schweizerische Nationalbank sowie die Bank of England.
FOMC-Sitzung bringt kaum etwas Neues hervor
Nach den miserablen US-Arbeitsmarktdaten wartete daher alles auf das FOMC-Statement. Anschließend an die zweitätige FOMC-Sitzung, hatte das Statement zum einen etwas nach unten revidierte Wirtschaftsprognosen ergeben sowie stimmten diesmal weniger FED-Mitglieder (insgesamt zwei) dafür, mehr als einen Zinsschritt in diesem Jahr zu vollziehen. Hingegen gab sich FED-Chefin Yellen in der anschließenden Pressekonferenz weiterhin positiv gestimmt. Das lässt Marktteilnehmer etwas ratlos zurück.
Auf der einen Seite will man den lockeren Pfad weiterverfolgen, sich dennoch aber ein Hintertürchen offenlassen, falls sich Konjunkturdaten aufhellen. Diese waren eigenen Angaben zufolge zuletzt gemischt ausgefallen. Der EURUSD-Kurs schlägt daher kurzzeitig nach oben in Richtung 1,1300 US-Dollar je Euro aus. Am Folgetag allerdings schwächelt der Währungskurs, weil der Philly Fed Herstellungsindex positiv ausfällt und fällt auf 1,1126 US-Dollar je Euro.
BREXIT-Panik schwindet mit Mord an Abgeordnete
Der EURUSD-Kurs erfährt am Donnerstagabend allerdings ein abruptes Reversal nachdem bekannt wird, dass eine britische Abgeordnete, Joe Cox, die sich für den Verbleib Großbritanniens in der EU stark machte, heimtückisch ermordet wird. Damit werden laufende Debatten im Wahlkampf für die Volksabstimmung eingestellt. Auch der IWF setzt die Veröffentlichung seiner Prognose der Auswirkungen eines Brexits für unbestimmte Zeit aus. Die Märkte reagieren mit einer Risk-On Reaktion. Heißt, britisches Pfund und Aktien steigen wieder, der US-Dollar fällt, unter anderem auch gegen den Euro.
Prognose
Es ist keine eindeutige Prognose unter den gegebenen Umständen zu treffen. Diese Woche hat gezeigt, wie sich alles noch in letzter Minute wenden kann. Aus markttechnischer Perspektive dürfte das Unterschreiten der 1,1126 US-Dollar je Euro eine dynamische Abwärtsbewegung in Richtung 1,10 US-Dollar je Euro nach sich ziehen. Dafür müsste der US-Dollar aber wieder deutlich an Wert gewinnen. Das allerdings, dürfte sich unter den Umständen einer abwartenden FED in näherer Zeit nur dann ergeben, wenn Brexit-Risiken wieder steigen. Möglich, dass zu Beginn der Woche wieder Debatten aufgenommen werden. Möglich aber ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Brexit nach dem Attentat deutlich gesunken ist. Neue Umfragen sollten hier neue Erkenntnisse liefern.
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