Fünf langfristige Investitionsüberlegungen für die Marktkorrektur

J.P. Morgan: Die aktuelle Börsenkorrektur setzt sich weiter fort und erschüttert die Anleger. Nachdem US-Aktien seit ihrem Höchststand im Februar bereits mehr als 20 Prozent gefallen sind, befinden wir uns nun offiziell wieder im Bärenmarkt – dem ersten seit 2009.

Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, gibt besorgten Anlegern fünf langfristige Investitionsüberlegungen mit auf den Weg, die in diesem Umfeld helfen können, einen kühlen Kopf zu bewahren.

 

1) Ausmaß und Dauer von Bullen- und Bärenmärkten können variieren

Die Ausbreitung von COVID-19 wirkt sich mittlerweile schwer auf soziale Aktivitäten und das Reiseverhalten in den USA und in Europa aus. Das globale Wachstum im ersten und zweiten Quartal 2020 dürfte hart getroffen werden.

„Wie stark und wie lange die Wirtschaft schrumpfen wird, hängt davon ab, wie schnell die Ansteckungsfälle ihren Höhepunkt erreichen und wie die Politik darauf reagieren wird. Selbst wenn die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf wieder wachsen sollte, werden die Auswirkungen auf die Unternehmenserträge erheblich sein“, erläutert Tilmann Galler.

 

 

Bis sich die Folgen der Epidemie in den Gewinnerwartungen und Bewertungen voll niederschlagen, könne jedoch noch einige Zeit vergehen. Der Stratege sieht aber auch einen Hoffnungsschimmer: „Sobald die Ausbreitung eingedämmt ist, dürfte sich die Weltwirtschaft wieder erholen. Auf kurze Sicht sollte das Augenmerk auf der Zahl der Neuinfektionen liegen und darauf, wie schnell und in welchem Umfang die Politik antwortet“, so Gallers Einschätzung.

 

2) Die Mischung macht’s

Laut dem Experten zeigen die aktuell fallenden Märkte wieder einmal, wie wichtig eine breite Streuung von Anlagen ist. So haben beispielsweise Staatsanleihen bislang in diesem Jahr ihre Aufgabe erfüllt und sind bei fallenden Aktienkursen gestiegen – und das, obwohl die Renditen zu Jahresbeginn nahe der Rekordtiefs lagen.

„Die negative Korrelation zwischen Aktien und Staatsanleihen hatte auch in der jüngsten Korrektur Bestand. Staatsanleihen können Anlegern helfen, mit der Portfoliovolatilität umzugehen“, betont Tilman Galler.

 

3) Anleihen im Fokus

US-Staatsanleihen haben sich seit Jahresbeginn besser entwickelt als britische und deutsche Staatsanleihen. „Nach der aggressiven Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank ist die Wahrscheinlichkeit weiter schrumpfender Staatsanleihen-Renditen allerdings gesunken.

So haben Staatsanleihen zur Risikoreduktion zwar weiter einen wichtigen Platz in den Portfolios. Allerdings wurde die starke Rallye seit Jahresbeginn von einer Ausweitung der Risikoprämie bei Agency- und Unternehmensanleihen sehr hoher Qualität begleitet. Und so haben die letztgenannten Anleihen aus relativer Sicht zunehmend an Attraktivität gewonnen.

Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass bei Fortdauer der Krise nach unserer Einschätzung Zentralbankinterventionen in diesem Segment zukünftig zunehmen dürften“, betont der Experte.

 

4) Markt-Timing kann schwierig sein

Tilmann Galler weist nachdrücklich darauf hin, dass Markt-Timing nicht einfach ist. „Die Erfahrung zeigt, dass Anleger ihre Aktien nach scharfen Marktkorrekturen verkaufen – damit treffen sie aber oft einen ungünstigen Zeitpunkt, weil sie dann auch die Erholung verpassen.“ So sei es sinnvoll, investiert zu bleiben – auch wenn das in diesen Zeiten nicht einfach durchzuhalten ist.

 

 

5) Extreme Marktschwankungen sind nicht ungewöhnlich

Das Fazit von Tilmann Galler lautet entsprechend: „Ruhe bewahren“. Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass es in fast jedem Jahrzehnt eine Phase mit extremer Volatilität an den Kapitalmärkten gibt.

„Die Dauer dieser Phasen ist schwierig vorherzusagen, und gerade in der aktuellen Krise gibt es einen hohen Unsicherheitsfaktor. Aber in vielen Jahren haben sich die Aktienmärkte trotz zweistelliger Marktrückgänge auf mittelfristige Sicht wieder kräftig erholt und positive Erträge geliefert“, so der Stratege.

Aktuell sei es wenig sinnvoll, ein konkretes Ende oder den Wendepunkt in dieser Krise zu prognostizieren, aber häufig seien Schwächephasen am Aktienmarkt auch eine Chance für aktives Management, um die Bewertungsanomalien, die sich durch undifferenziertes Verkaufen ergeben, für die Zukunft zu nutzen.

Eine breite globale Positionierung und eine ausgewogene Risikostruktur im Portfolio seien hilfreich, die aktuellen Turbulenzen zu überstehen – um dann aber auch in der Lage zu sein, von der kommenden Erholung zu profitieren.

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