FXCM: Australiens Boom-Jahre sind vorbei – Aussie vor langfristiger Schwäche

FXCM: Wieder einmal enttäuschten die heute veröffentlichten Daten vom australischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit auf dem fünften Kontinent ist auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Der Aussie verlor daraufhin gegenüber dem US-Dollar an Wert und notiert aktuell wieder unter der Marke von 0,90 AUD/USD, nachdem er sich in den vergangenen Tagen mit der Beruhigung an den Aktienmärkten erholen konnte. Die heutigen Zahlen sind ein weiteres Indiz für die problematische Lage der australischen Wirtschaft. Insbesondere das strukturelle Problem der Abhängigkeit vom Minensektor und die steigende Teilzeitbeschäftigung sind weiterhin ungelöst.

Hohe Inflation lähmt Australische Notenbank
Hinzu kommt, dass bei einem rückläufigen Wirtschaftswachstum Down Under die australische Notenbank aufgrund der hohen Inflation von 2,7 Prozent wie gelähmt scheint, was weitere Lockerungsmaßnahmen in der Geldpolitik angeht. Trotz des weltweiten Trends der Notenbanken einer Billigzinspolitik, liegt der Leitzins in Australien noch bei vergleichsweise hohen 2,5 Prozent. Dabei gehörte die Royal Bank of Australia (RBA) im vergangenen Jahr mit zwei Leitzinssenkungen noch zu den aktivsten Akteuren. Dies sowie die Aussicht auf einen zunehmend fallenden Leitzins führten zum Bruch der Parität im Währungspaar AUD/USD und monatelang anhaltender Schwäche des Aussie.

Strukturelle Probleme im Arbeitsmarkt weiter ungelöst
Dem Arbeitsmarkt brachten die von der Notenbank erhaltenen Reize der billigeren Kredite bisher wenig. Lag zu Beginn 2013 die Arbeitslosenquote noch bei 5,4 Prozent, stieg die Quote mit den heute veröffentlichten Daten auf sechs Prozent. Hinzu kommt die Veränderung der Zusammenfassung der Beschäftigung. Viele einfach ausgebildete Arbeiter im Rohstoffabbausektor verdienten über Jahre hinweg sechsstellige Jahresgehälter. Der Boom Australiens war deshalb breit gefasst und vom Konsum und Häuserkauf dieser Gesellschaftsschicht weiter befeuert worden.

Mit sinkenden Investitionen der Minenbetreiber in Australien und einem stagnierenden Arbeitsmarkt in diesem Sektor haben die vergleichsweise schlecht ausgebildeten Australier wenig Chance, in anderen Industriezweigen unterzukommen. Dies wird von den Zahlen aus dem Teilzeitsektor unterstrichen. Noch immer sind 75 Prozent aller neugeschaffenen Stellen nur im Teilzeitbereich und im vergleichsweise schlecht bezahlten Dienstleistungsbereich angesiedelt.

Für die Fiskal- und Geldpolitiker stellt sich die Frage, mit welchen Mitteln dieser Malaise am besten begegnet werden kann. Die Zinspolitik der Reserve Bank of Australia (RBA) ist nahe am unteren Rand dessen was geldpolitisch vertretbar ist angekommen. Die gestiegenen Inflationsaussichten aufgrund der höheren importierten Inflation (wegen eines schwächeren Australischen Dollars) und der Immobilienpreissteigerungen machen es den Notenbankern schwierig, die Zinsen nochmals zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Tiefgreifende Reformen sind gefordert, kurzfristige Lösungen nicht in Sicht
So bleibt der Regierung in Canberra unter Premierminister Tony Abbot letztlich nur das Mittel von tiefergehenden Reformen, welche vor allem das nicht konkurrenzfähige Schul- und Hochschulsystem verbessern und eine Diversifizierung der Wirtschaft (nur 10 Prozent der Wirtschaftsleistung geht auf das Konto der verarbeitenden Industrie) anstreben müssen. Solche Schritte sind auf lange Sicht unabdingbar. Eine schnelle Lösung präsentiert sich hingegen nicht.

Mit einer vergleichsweise viel restriktiveren US-Notenbank, deren Strategie die neue Frau an der Spitze am Dienstag noch einmal bestätigte, und den enttäuschenden Arbeitsmarktdaten sind die Aussichten für die Australische Währung als sehr schlecht einzuschätzen. Kommt die Unsicherheit über die Lage in den Schwellenländern wieder an die Finanzmärkte zurück, sollte sich der Abwärtstrend des Aussie noch einmal beschleunigen. Zwischenzeitliche Kursgewinne sollten deshalb für weitere Verkaufspositionen im Währungspaar AUD/USD genutzt werden.

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