FXCM: Letzter Ausweg Notenpresse – Goldpreis vor neuer Rallye?

Auch heute dürfte man im Frankfurter Eurotower nicht gerade erfreut sein über das, was aus Washington über das Wochenende zu hören war. Der Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf die Europäische Zentralbank (EZB), mehr gegen die Euro-Krise zu tun, wird unübersehbar größer. Erst geben die Kollegen aus Übersee der EZB in ihren IWF-Berichten detaillierte Anweisungen, wie sie eine weitere Eskalation der Krise in der Eurozone verhindern kann. Über das Wochenende nun machen Meldungen die Runde, der IWF wolle sich aus dem milliardenschweren Hilfsprogramm für Griechenland zurückziehen. Das würde eine Pleite des Landes noch im September bedeuten, ein Austritt der Griechen aus dem Euro wäre nur noch sehr schwer zu verhindern. Es sei denn, die EZB springt wieder einmal als Feuerwehr ein und stundet die eigentlich Ende August fälligen 3,8 Milliarden Euro in einer Art Tauschgeschäft mit neuen kurzfristig ausgegebenen griechischen Staatsanleihen wiederum als Sicherheit für neue Hilfen.

 

Nichts anderes fordert auch der IWF, aber dann in großem Stil. Für die Rettung der Eurozone müsse mehr Geld auf den Tisch, heißt es aus Washington. Die Ratschläge reichen von einer Wiederaufnahme der Aufkäufe der Staatsanleihen der Krisenländer, über die „Dicke Bertha“, also einer Neuauflage der billionenschweren Liquiditätsspritzen für die Banken, bis hin zu einer Kopie des „Quantitative Easing“ (QE) der US-Notenbank Fed, also dem Aufkauf von Staatsanleihen nicht nur der Problemländer, sondern aller Euro-Staaten, mit dem eindeutigen Ziel, mehr Liquidität in die Märkte zu pumpen. Und soweit ist man in Frankfurt in meinen Augen von diesem Schritt auch nicht mehr entfernt: Denn wenn Spanien oder Italien erst richtig ins Wanken geraten und der Rettungsschirm dann ein paar Hundert Milliarden zu klein ist, muss die EZB einspringen. Und sie wird es dann auch tun – denn das ist dann die einzige Maßnahme, den Euro noch zu retten. Der Weg dafür wird nun seitens des IWF, seitens der Politik und selbst in Andeutungen einiger Notenbanker Schritt für Schritt vorbereitet.

 

Und auch in den USA ist man gar nicht mehr soweit weg von einer weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahme, einem QE3. Zwar hat sich US-Notenbankpräsident Ben Bernanke sehr zurückhaltend geäußert, aber damit keinesfalls den Weg für einen solchen Schritt versperrt. Sollten sich die Wirtschaftsaussichten – speziell die Lage am Arbeitsmarkt – weiter eintrüben, sei die Fed bereit für weitere Maßnahmen. Und Bernanke lobte ausdrücklich die Erfolge der Pakete Eins und Zwei, seit 2009 hat die Fed im Rahmen dieses Programms Anleihen im Volumen von rund einer Billion US-Dollar gekauft. Spannend wird es an den beiden kommenden Freitagen. An diesem Freitag wird die erste Schätzung für das BIP-Wachstum der USA im zweiten Quartal veröffentlicht. Alles, was unter den schon revidierten erwarteten 1,4 Prozent liegt, dürfte den Spekulationen um QE3 dann neue Nahrung verleihen. Folgt dann eine Woche später eine weitere Enttäuschung vom US-Arbeitsmarkt in den zur Veröffentlichung anstehenden NFPs (Non-Farm-Payroll, geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft), wäre das eine nächste, vielleicht dann eindeutige Indikation für Ben Bernanke, seine für diesen Fall angekündigten Maßnahmen einzuleiten.

 

Mit jeder weiteren Versorgung der Märkte mit frischem Geld auf beiden Seiten des Atlantiks wächst unweigerlich die Inflationsgefahr. Der beste Schutz vor der Inflation ist das Gold. Mit immer wahrscheinlicheren und konkreteren Plänen für weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen sehe ich das Edelmetall vor einer neuen Rallye in Richtung der alten Hochs bei 1.920 US-Dollar.

 

Wie sollte sich der Anleger also jetzt im Gold positionieren? Um das Risiko für den Fall, noch zu früh auf diese Bewegung gesetzt zu haben, zu minimieren, bietet sich eine von mir schon oft an dieser Stelle erwähnte Strategie an: Der Anleger handelt Gold in Euro. Der Anleger kauft auf der Handelsplattform von FXCM CFDs auf Gold, welches aktuell bei 1.575 USD notiert und baut gleichzeitig eine Short-Position im Währungspaar EUR/USD auf, verkauft also Euro im gleichen Umfang. Dadurch profitiert er von einem weiter steigenden US-Dollar und sichert somit die Gold-Position ab. Denn steigt der Dollar, kommt in der Regel der Goldpreis unter Druck. Mit dieser Strategie war man zumindest in den vergangenen Monaten sehr gut gegen einen fallenden Goldpreis abgesichert.

 

Es gibt dann zwei Szenarien: Verschärft sich die Eurokrise weiter und kehrt die Unsicherheit an die Märkte zurück, wird der US-Dollar weiter gesucht sein und der Euro unter Druck kommen. Dies erhöht dann aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken wie oben beschrieben die Notenpresse anwerfen, was wiederum dem Goldpreis helfen sollte. Entspannt sich die Krise dagegen, geht das Geld aus dem US-Dollar zurück in den Euro, und dies würde aufgrund der Korrelation dann dem Goldpreis helfen. Interessant ist dann die sehr einfach mögliche schrittweise Reduzierung der Dollar-Position, um sowohl von einem dann wieder steigenden Euro und dem damit einhergehenden steigenden Goldpreis zu profitieren. Über diesen Weg lässt sich das Risiko eines Gold-Engagements zum jetzigen Zeitpunkt und im späteren Verlauf gut steuern.

 

Von Torsten Gellert

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