Geldanlage: hohe Anfangsdividende vs. Wachstumsdividende – welche Strategie gewinnt langfristig?
Dividendenstrategien sind für viele Anleger entscheidend bei der Aktienauswahl. Manche Investoren setzen auf hohe Anfangsdividenden, um sofortige Erträge zu sichern, andere bevorzugen Wachstumsdividenden, die langfristig steigen.
Doch welche Strategie ist die bessere Wahl?
In diesem Artikel vergleichen wir beide Ansätze, beleuchten Vor- und Nachteile und geben Orientierung für Ihre Anlageentscheidung.
Was bedeutet eine hohe Anfangsdividende?
Eine hohe Anfangsdividende bezeichnet Aktien mit einer Dividendenrendite über dem Marktdurchschnitt (z. B. >4 %). Solche Unternehmen – oft aus Branchen wie Versorgung, Immobilien (REITs) oder Öl und Gas – sind etabliert und schütten einen Großteil ihrer Gewinne aus.
Vorteile:
- Sofortige und stabile Erträge für Einkommensinvestoren
- Geringere Abhängigkeit von zukünftigem Wachstum
- Attraktiv für Rentner und Anleger mit kurzfristigem Einkommensbedarf
Nachteile:
- Geringeres Dividendenwachstum in der Zukunft
- Risiko, dass hohe Ausschüttungen nicht nachhaltig sind
- Begrenztes Kurssteigerungspotenzial
Beispiele für Dividendenaktien aus diesem Bereich sind z.B. die Aktien von E.ON (der deutsche Energieversorger bietet eine Dividendenrendite von etwa 4,5%), Vonovia (als führendes deutsches Wohnimmobilienunternehmen bietet Vonovia eine Dividendenrendite von etwa 7,5%) oder Chevron Corporation (ein großer US-Ölkonzern mit einer Dividendenrendite von etwa 4,5%).
E.ON Aktie Chart
Vonovia Aktie Chart
Chevron Aktie Chart
Was ist eine Wachstumsdividende?
Wachstumsdividenden starten mit niedrigen Renditen (z. B. <2 %), steigern die Ausschüttungen aber jährlich deutlich (oft >10 %). Diese Unternehmen agieren meist in wachstumsstarken Sektoren wie Technologie oder Gesundheitswesen.
Vorteile:
- Langfristig steigende Erträge durch kontinuierliches Dividendenwachstum
- Oft auch starkes Kurswachstum, da Unternehmen expandieren
- Schutz vor Inflation, da Dividenden über Jahre hinweg steigen
Nachteile:
- Anfangserträge sind niedriger als bei klassischen Dividendenwerten
- Wachstum ist nicht garantiert und hängt von Unternehmensentwicklung ab
- Höhere Volatilität, da solche Aktien oft in dynamischen Sektoren angesiedelt sind
Nemetschek Aktie Chart
Bechtle Aktie Chart
Atoss Aktie Chart
Welche Strategie gewinnt langfristig?
Studien zeigen, dass Unternehmen mit hoher Dividendensteigerung langfristig bessere Gesamtrenditen liefern als solche mit hohen, aber stagnierenden Dividenden.
Wer genügend Zeit hat, kann mit Wachstumsdividenden oft ein höheres Einkommen erzielen als mit einer hohen Anfangsrendite.

Hohe Anfangsdividende vs. Wachstumsdividende: Wer ist der langfristige Gewinner?
Steuerliche Aspekte
In Deutschland werden Dividenden mit der Abgeltungssteuer (25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) sofort besteuert.
Kursgewinne fallen erst beim Verkauf an – ein Vorteil für Wachstumsdividenden, da ein Teil der Rendite steuerlich aufgeschoben wird.
Welche Strategie passt zu welchem Anleger?
- Einkommensinvestoren: Hohe Anfangsdividende eignet sich für Anleger, die regelmäßige und sofortige Ausschüttungen wünschen, beispielsweise Rentner.
- Langfristige Vermögensaufbauer: Wer mehrere Jahrzehnte investieren kann, profitiert meist mehr von Wachstumsdividenden.
- Ausgewogene Strategie: Eine Kombination aus beiden Ansätzen kann eine sinnvolle Lösung sein, um kurzfristige Einkünfte mit langfristigem Wachstum zu verbinden.
Fazit hohe Anfangsdividende vs. Wachstumsdividende
Beide Strategien haben ihre Daseinsberechtigung. Während eine hohe Anfangsdividende sofortige Einnahmen generiert, kann eine starke Dividendensteigerung langfristig deutlich höhere Erträge liefern.
Die beste Wahl hängt vom individuellen Anlageziel und Zeithorizont ab.
Themen im Artikel
Infos über Finanznachrichten
Disclaimer & Risikohinweis
Die bereitgestellten Informationen und Materialien dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung dar. Sie ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen qualifizierten Finanzberater. Leser sollten eigenverantwortlich handeln und sich umfassend informieren, insbesondere durch die Lektüre relevanter Börsenprospekte und anderer offizieller Dokumente. Für weiterführende Informationen wird empfohlen, die jeweilige Webseite des Herausgebers zu konsultieren. Der Autor übernimmt keine Haftung für Verluste oder Schäden, die direkt oder indirekt aus der Nutzung oder dem Vertrauen auf die bereitgestellten Inhalte entstehen.
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte: Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein. Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen diese Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen erstellt. Veröffentlichungen, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung dar und können nicht als solche ausgelegt werden. Der Autor haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Investitionen in Wertpapiere und andere Finanzinstrumente sind mit erheblichen Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Totalverlusts des eingesetzten Kapitals. Leser sollten sich der Risiken bewusst sein und vor Investitionsentscheidungen eine unabhängige und professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen. Die dargestellten Informationen können durch aktuelle Entwicklungen überholt sein. Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernommen.
Für weiterführende Informationen wird empfohlen, die jeweilige Webseite des Herausgebers zu konsultieren.