Geldmengenentwicklung im Euro-Währungsgebiet: Oktober 2020

Deutsche Bundesbank: Die Jahreswachstumsrate der weit gefassten Geldmenge M3 belief sich im Oktober 2020 auf 10,5 %, verglichen mit 10,4 % im September. Ihr Dreimonatsdurchschnitt bis Oktober betrug 10,1 %.

Die Komponenten von M3 entwickelten sich wie folgt: Die jährliche Wachstumsrate des enger gefassten Aggregats M1, das den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen umfasst, blieb mit 13,8 % im Vergleich zum Vormonat unverändert.

Die Jahreswachstumsrate der sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) belief sich im Berichtsmonat auf 1,4 % und war somit gegenüber September ebenfalls stabil.

Die jährliche Zuwachsrate der marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) erhöhte sich im Berichtsmonat auf 14,0 %, nachdem sie im September 11,9 % betragen hatte.

Abbildung 1) Geldmengenaggregate (Jahreswachstumsrate)

Abbildung 1) Geldmengenaggregate (Jahreswachstumsrate)

Betrachtet man die Beiträge der einzelnen Komponenten zur Jahreswachstumsrate von M3, so beliefen sich diese für das enger gefasste Geldmengenaggregat M1 auf 9,4 Prozentpunkte (wie im Vormonat), für die sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) auf 0,4 Prozentpunkte (ebenfalls wie im Vormonat) und für die marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) auf 0,7 Prozentpunkte (nach zuvor 0,6 Prozentpunkten).

Was die Entwicklung aus Sicht der geldhaltenden Sektoren betrifft, so stieg die Jahreswachstumsrate der in M3 enthaltenen Einlagen privater Haushalte im Oktober auf 7,9 % nach 7,7 % im September, während die entsprechende Rate der M3-Einlagen nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften im selben Zeitraum von 21,1 % auf 20,5 % sank.

Die Jahreswachstumsrate der M3-Einlagen nichtmonetärer finanzieller Kapitalgesellschaften (ohne Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen) verringerte sich von 8,2 % im September auf 7,3 % im Oktober.

 

 

Gegenposten der weit gefassten Geldmenge M3

Bei einer Betrachtung der Posten der konsolidierten Bilanz des MFI-Sektors, die nicht zur Geldmenge M3 gerechnet werden (M3-Gegenposten), lässt sich die Jahreswachstumsrate von M3 für Oktober 2020 wie folgt aufgliedern:

  • Die Kredite an öffentliche Haushalte steuerten 7,3 Prozentpunkte bei (gegenüber 6,8 Prozentpunkten im September)
  • die Kredite an den privaten Sektor 5,2 Prozentpunkte (wie bereits im Vormonat)
  • die längerfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 0,3 Prozentpunkte (ebenfalls wie im Vormonat)
  • die Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums 0,1 Prozentpunkte (nach 0,5 Prozentpunkten)
  • die übrigen Gegenposten -2,5 Prozentpunkte (nach -2,4 Prozentpunkten)
Abbildung 2) Beitrag der M3-Gegenposten zur Jahreswachstumsrate von M3 (in Prozentpunkten)

Abbildung 2) Beitrag der M3-Gegenposten zur Jahreswachstumsrate von M3 (in Prozentpunkten)

Kredite an Nicht-MFIs im Euro-Währungsgebiet

Was die Kreditentwicklung betrifft, so stieg die Jahreswachstumsrate der gesamten Kreditvergabe an Nicht-MFIs im Euroraum von 8,4 % im September auf 8,8 % im Oktober 2020.

Die jährliche Wachstumsrate der Kredite an öffentliche Haushalte erhöhte sich im genannten Zeitraum von 18,9 % auf 20,3 %, während jene
der Kredite an den privaten Sektor im Oktober 4,9 % betrug und damit gegenüber dem Vormonat gleich blieb.

Die Jahreswachstumsrate der (um Kreditverkäufe und -verbriefungen sowie fiktive Cash-Pooling-Aktivitäten) bereinigten Buchkredite an den privaten Sektor belief sich im Oktober auf 4,6 % und wies somit gegenüber September keine Veränderung auf.

Dabei lag die jährliche Wachstumsrate der bereinigten Buchkredite an private Haushalte im Berichtsmonat unverändert bei 3,1 %, während die entsprechende Rate der an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften vergebenen bereinigten Buchkredite von 7,1 % im September auf 6,8 % im Oktober zurückging.

Abbildung 3) Bereinigte Buchkredite an den privaten Sektor (Jahreswachstumsrate)

Abbildung 3) Bereinigte Buchkredite an den privaten Sektor (Jahreswachstumsrate)

Anmerkung

  • Soweit nicht anders angegeben, sind die in dieser Pressemitteilung ausgewiesenen Daten um Saison- und zum Monatsende auftretende Kalendereffekte bereinigt.
  • Der Begriff „privater Sektor“ bezieht sich auf Nicht-MFIs im Euroraum (ohne öffentliche Haushalte).
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