Goldene Sonne oder Supernova – Das Ende des Fiat Money

Bernstein Bank: Stellare Performance beim Goldpreis – das gelbe Metall beschäftigt Trader und Investoren mehr denn je. Wird Gold der neue, ewige Fixstern am inflationären Investment-Firmament? Oder wird das Edelmetall nur eine Supernova, die bald implodiert? Fakt ist: Gold steht in Dollar gemessen am Allzeithoch. Die Frage ist, ob sich charttechnisch nun eine Tasse mit Henkel ausbildet – was eine super-bullishe Formation wäre.

Oder aber, ob der Ansturm in einem kläglichen Doppeltop endet.

Was die Bären freuen würde.

Wir beleuchten die Hintergründe.

 

Gigantische Tasse – noch ohne Henkel
Freunde der Chartanalyse verweisen auf eine gigantische Tassenformation, die sich seit dem Jahr 2011 schulbuchmäßig ausgebildet hat. Wenn das Chartbild vollendet werden soll, dann steht laut Chartisten nun erstmal eine Seitwärts-/Abwärtsbewegung an, die den Henkel der Tasse ausbildet. Und dann sollte der Preis für Gold steil in Richtung Norden zischen.

Das Seitwärts-Zögern ergibt sich deshalb, weil viele Anleger nicht gerne am Hoch kaufen und auf einen günstigeren Einstieg warten.

 

 

Mike Shedlock urteilte auf dem Blog MishTalk, der letzte Widerstand bleibe das Intraday-Hoch von Gold bei 1.923 Dollar aus dem Jahr 2011. Das gelbe Metall habe nun eine schöne Tasse ausgebildet, wenn auch noch ohne Henkel.

Michael Hartnett, Chief Investment Officer der Bank of America, warnte vor dem „Great Debasement“, also der großen Entwertung. Gemeint ist der Dollar, sprich, das Papiergeld. Wegen der „Great Repression“ vollziehe die Federal Reserve gerade ein „Great Debasement“. Der Bond-Markt sei von der Fed nationalisiert worden und sende daher keine sinnvollen inflationären oder deflationären Signale mehr aus.

Konkret: Investoren könnten sich nicht mehr mit short bonds gegen die Inflationsrisiken absichern, die durch den 11-Billionen-Dollar-Stimulus geschaffen wurden. Ergo bleibe nur „short Dollar“ und „long Gold“. Soll heißen: Da die Fed den Greenback durch frisch gedrucktes Geld entwerte, bleibt nur der Verkauf des Greenback oder die Kaufposition in Gold.

 

Das Ende des Fiat Money
Und gerade outete sich auch Jim Read, Analyst bei der Deutschen Bank, als Gold-Bug. Der Experte urteilte, „fiat money will be a passing fad in the long-term history of money.“ Das ist drastisch. Der Begriff Fiatgeld stammt aus dem lateinischen Wort fiat und heißt „Es geschehe! Es werde!“, so wie in „fiat lux“ – es werde Licht.

Fiat money ist demnach ein Objekt ohne inneren Wert. Und weiter urteilte Reid: „Gold is definitely a fiat money hedge.“

Gold ist demnach also eine Absicherung für Papiergeld, das vor seinem historischen Ende steht.

 

 

Preisziel 2.000 und 5.000 Dollar
Die Citibank urteilte jüngst, Gold profitiere von der gelockerten Geldpolitik, niedrigen Realzinsen und dem Zustrom an Geldern in Indexfonds auf Rekordniveau. Die Chance, dass Gold in den nächsten drei bis fünf Monaten über 2.000 Dollar steige, liege bei 30 Prozent.

Es geht noch besser: Diego Parrilla, der im spanischen Investmentfonds Quadriga Igneo 450 Millionen Dollar verwaltet, sagte Bloomberg, der Goldpreis könne auf bis zu 5.000 Dollar je Unze anziehen. Dies in den kommenden drei bis fünf Monaten. Denn in der kommenden Dekade würden Regierungen alles und jeden mit der Druckerpresse retten, um einen Kollaps des Systems zu verhindern.

 

Notenbanken und Retail-Trader kaufen
Tatsächlich setzen die Herren des Geldes selbst auf Gold. Laut Zahlen der Lobbygruppe World Gold Council kaufen die Notenbanken der Welt weiter stetig und moderat ein. So legen sie sich im Mai 39,8 Tonnen Gold in die Tresore, das ist etwas mehr als der viermonatige Durchschnitt von 35 Tonnen.

Wenn auch 31 Prozent weniger als im extrem kauffreudigen Vorjahresmonat. Insgesamt waren es damit in diesem Jahr schon plus 181 Tonnen.

Offenbar finden nicht nur die Profis Gefallen an Gold: Wie das brillante Blog „ZeroHedge“ berichtete, fluten derzeit junge Amateur-Trader über die Plattform „Robinhood“ auf der Käuferseite den Goldmarkt.

 

Gold-Fan für die Fed
Und vielleicht hat aktuelle Goldrausch auch etwas mit der wahrscheinlich bevorstehenden Benennung eines Gold-Bugs als Gouverneur der Federal Reserve zu tun. Judy Shelton wird wahrscheinlich künftig genau diese Linie in der Fed vertreten.

Michael Msika, volkswirtschaftlicher Kommentator bei Bloomberg, wies noch auf einen anderen interessanten Fakt hin: Seit März steige der Goldpreis. Während das gelbe Metall am Allzeithoch anklopfe, seien die Minen-Aktien noch weit entfernt von ihrem Hoch aus dem Jahr 2011.

Entsprechend gebe es Potenzial für eine Aufholjagd bei diesen Aktien.

 

 

Mögliches Doppel-Top
Unser Fazit: Zuletzt sprachen die Argumente eindeutig für die Gold-Bullen. Allerdings kann es auch sein, dass sich die Bären die Tatzen reiben: Möglich ist ein Doppeltop – das würde auf einen kommenden tiefen Fall des Edelmetalles hindeuten. Dieser Fall könnte eintreten, wenn das Vertrauen in die eigene Zukunft etwa im Zuge einer Corona-Impfung zurückkehrt, die Wirtschaft wieder anspringt und die Notenbanken und Regierungen der Welt Stimuli zurückfahren.

Wir behalten die Angelegenheit für Sie im Auge…

Themen im Artikel

Infos über Bernstein Bank

  • Forex Broker
  • CFD Broker
Bernstein Bank:

Die Bernstein Bank ist ein deutscher CFD- und Forexbroker mit Sitz in München. Der Handel ist an über 100 Märkten weltweit möglich und umfasst neben Devisen auch CFDs auf Indizes, Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle. Der Handelsserver der Bernstein Bank liegt direkt im LD4-Datacenter der London ...

Disclaimer & Risikohinweis

68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bernstein Bank News

Weitere Trading News