Goldkommentar: Gold zeitweise über 1.900

Börse FrankfurtEs mag sich etwas langweilig anhören, aber die beiden Fragen, welche sich die Marktteilnehmer weiterhin primär stellen sind weiterhin: Sind die momentan ungewöhnlich hohen Inflationsraten vorübergehend oder bleiben sie längere Zeit über den Zielmarken der Notenbanken? Und was unternehmen die Notenbanken?

Auf der einen Seite häufen sich Äußerungen verschiedener Währungshüter rund um den Globus, die eine mögliche Zinswende in absehbaren Zeiträumen ins Spiel bringen. In dieser Woche waren solche Töne u.a. aus Ungarn, Neuseeland und Südkorea zu vernehmen.

Auf der anderen Seite werden die Mitglieder der geldpolitischen Ausschüsse der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank nicht müde, mit der Ausdauer einer tibetanischen Gebetsmühle wieder und wieder darauf hinzuweisen, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis in den USA oder der Eurozone wieder an der Zinsschraube gedreht werden wird.

 

Schwacher US-Dollar schürt den Goldpreis

Relativ hohe Inflationsraten bzw. -erwartungen und eine vermeintlich an der Seitenlinie als stiller Beobachter stehende Fed ist eine Gemengelage, die den US-Dollar bis zur Wochenmitte unter Druck setzte. Er fiel sowohl gegen den Euro als auch in Form eines Index, der die Wertentwicklung des US-Dollars gegen die neun anderen Währungen der G10-Länder beinhaltet, auf das tiefste Niveau seit dem 6. Januar.

Spiegelbildlich hierzu kletterte der Goldpreis in US-Dollar auf das höchste Niveau seit – richtig kombiniert! –  dem 6. Januar.

Mit dem nahenden Monatsende standen Monatsenddispositionen und -umschichtungen an den Währungsmärkten auf der Agenda, weshalb sich der US-Dollar in der zweiten Wochenhälfte etwas erholen konnte. Sowohl in New York als auch in London dürfen die Händler feiertagsbedingt am Montag zuhause bleiben, sodass der Handelsmonat dort bereits heute endet.

 

 

Wochenhoch für Gold in US-Dollar und Euro am Mittwoch

Im Verlauf dieser Woche kletterte der Goldpreis von 1.875 US-Dollar pro Unze am vergangenen Freitagmorgen bis auf 1.912,75 am Mittwochnachmittag, also wie erwähnt das höchste Niveau seit dem 6. Januar 2021. Mit dem etwas festeren Kurs des US-Dollars und leicht ansteigenden Renditen setzte Gold dann bis auf 1.888 zurück und notiert am Freitag zu Handelsschluß bei 1.902.

Der Xetra-Gold-Preis gewann ebenfalls hinzu. Während der üblichen Handelszeiten stieg er zunächst von 49,30 Euro je Gramm am vergangenen Freitag bis auf ein Wochenhoch bei 50,30 am Mittwochnachmittag, verbilligte sich dann gestern bis auf 49,80 und sollte zur Handelseröffnung heute ungefähr bei 49,95 gehandelt werden.

In dem am Dienstag beginnenden neuen Monat Juni dürften zunächst die US-Arbeitsmarktdaten am kommenden Freitag und in den beiden Folgewochen dann die Sitzungen einiger Notenbanken im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Gold-Kommentar von Michael Blumenroth, Rohstoffanalyst für Xetra-Gold

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