Inflation in Deutschland: Ursache, Entwicklung und Auswirkungen
Verteuern sich die Güter, verliert ihr Geld real an Wert – nominal allerdings nicht.
Im Fachjargon ist hier die Rede von einer sogenannten Wertminderung oder auch Inflation.
Wie wird die Inflation gemessen?
Inflation dient als ein Gradmesser für die Preissteigerung nebst korrelierender Geldentwertung (= Kaufkraftschwund). Von Inflation ist dann die Rede, wenn die Geldmenge im Verhältnis zum realen Angebot an Handelswaren überproportional ansteigt.
Gemessen wird die Teuerung in der Regel durch den Verbraucherpreisindex, der auf den allgemeinen Kosten bzw. Preisen für die Lebenshaltung basiert.
Inflations rate in Deutschland von August 2021 bis August 2022 (Steigerung des Verbraucherpreisindex gegenüber Vorjahresmonat)
Im Folgenden sehen sie die Entwicklung des Verbraucherpreisindex in den letzten 12 Monaten. Im Durchschnitt ist der Index im letzten Jahr um 6,55 Prozent gestiegen.
Monat | Inflations rate |
August 2021 | 3,9 Prozent |
September 2021 | 4,1 Prozent |
Oktober 2021 | 4,5 Prozent |
November 2021 | 5,2 Prozent |
Dezember 2021 | 5,3 Prozent |
Januar 2022 | 4,9 Prozent |
Februar 2022 | 5,1 Prozent |
März 2022 | 7,3 Prozent |
April 2022 | 7,4 Prozent |
Mai 2022 | 7,9 Prozent |
Juni 2022 | 7,6 Prozent |
Juli 2022 | 7,5 Prozent |
August 2022 | 7,9 Prozent |
Quelle: Statista, 2022
Was sind die Ursachen der Inflation in Deutschland?
Die Inflation (siehe obere Tabelle) notierte in Deutschland im Mai 2022 per Jahresmonatsvergleich noch bei 7,9 Prozent und damit so hoch wie seit rund 50 Jahren nicht mehr.
In den Monaten danach hat sich die Teuerung zwar etwas abgeschwächt, verweilt aber nach wie vor auf sonderbar hohem Terrain. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur.
Steigende Nachfrage: Die Verbraucher haben ihr persönliches Konsumverhalten im Hinblick mit den Lockerungen der jüngsten Corona-Restriktionen geändert und in diesem Kontext aufgestaute Anschaffungen von Waren und Gütern oder auch Unternehmungen entsprechend nachgeholt.
Geringeres Angebot: Gleichzeitig trifft die steigende Nachfrage auf ein geringeres Angebot, welches infolge der globalen Coronavirus-Krise und den damit verbundenen Lieferkettenproblemen reduziert wurde. Vor diesem Hintergrund stiegen auch die Produktionskosten von Waren und Güter der Unternehmen, welche in der Regel an die Verbraucher weitergegeben werden.
Gleichzeitig kommt es infolge des Ukraine-Russland-Konflikts zusehends zu Engpässen bei wichtigen Rohstoffen, welche das Angebot verknappen – wie etwa im Energie-oder Getreidesektor.
Die Rolle der Europäischen Zentralbank – Zinserhöhungen als Inflationsbekämpfung
Aufgabe der EZB ist es, in der Eurozone für stabile Preise zu sorgen. Mittelfristig verfolgt der Währungshüter dabei ein Ziel von zwei Prozent.
Die Gefahr ist allerdings, dass die Europäische Zentralbank zu rasch die Zinsen erhöht und somit die Konjunktur möglicherweise abwürgt, was zulasten der Wirtschaft und damit auch Arbeitsplätzen gehen kann.
Die Rolle der Bundesregierung – 9-Euro-Ticket und Tankrabatt
Auch die Bundesregierung kann Maßnahmen ergreifen, um die Inflation zu bekämpfen. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits zwei sogenannte Entlastungspakete in Höhe von über 65 Milliarden Euro für die Bürger genehmigt – weitere könnten folgen.
Als Beispiel fungierten 9-Euro-Ticket nebst Tankrabatt, welche allerdings nur einen temporären Effekt auf die Inflation hatten.
Schon vor Auslaufen beider Maßnahmen zog die Teuerung in der Bundesrepublik wieder an.
Auswirkungen – Verlierer und Profiteure
Kommt es zur Inflation, kann dies nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. In diesem Zusammenhang können Nachteile, auf der Gegenseite allerdings auch Vorteile entstehen.
Verlierer:
- Anleger, welche ihr Geld auf sogenannte Sparkonten mit niedrigen Zinsen angelegt haben, leiden unter der Inflation. Die Rede ist dann von einem sogenannten Realzins, welcher den Zinssatz abzüglich der erwarteten Inflationsrate beschreibt.
- Nachteile haben ebenfalls diejenigen, welche Lohn-, Rente- oder Sozialleistungen beziehen und ein verzögert angepasstes Einkommen erhalten.
Profiteure:
- In von Inflation geprägten Zeiten kann es dazu kommen, dass Besitzer von Sachwerten, Aktien oder auch Immobilien im Falle einer steigenden Nachfrage profitieren.
- Nicht zuletzt kann auch die Last der aufgenommenen Schulden im Falle eines längerfristigen Kredits sinken, wenn der Geldwert abnimmt. Dies trifft beispielsweise auf Immobilienbesitzer zu, welche ihre Häuser oder Wohnungen über einen Kredit finanzieren.
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