Interview mit Lothar Albert, Herausgeber des TRADERS’ Magazin

Lothar Albert Traders' MagazinDavid Ernsting von Broker-Test sprach mit Lothar Albert, Herausgeber des größten deutschsprachigen Tradingmagazin, dem Traders´über die Entwicklung des Trading Magazins und weitere Ziele des erfolgreichen Börsen-Unternehmers.

Wie und wann sind Sie zum Aktienhandel gekommen?

Lothar Albert: Angefangen hat alles im Jahr 1989. Im September dieses Jahres begann ich zu studieren, Kommilitonen von mir waren eifrig involviert in den Handel von US-Werten und spanischen Aktien. Ich habe von Beginn an eine starke Faszination verspürt. Einige Wochen später, im Okober, brachen dann weltweit die Märkte ein. Tragisch für meine Studienkollegen, für mich allerdings der Startschuss zu meiner Karriere. Von diesem Tag an schaute ich nicht mehr nur zu, sondern setzte tatsächlich jede Mark, die ich übrig hatte, an der Börse ein. Ich kaufte einen Atari Computer und die erste Software, die ich mir zulegte, war von dem Börsenpfarrer Uwe Lang. Damals habe ich dann jeden Morgen als erstes das Handelsblatt beim Bäcker gegenüber gekauft und die Kurse vom Vortag eingetippt. Einerseits gruselig, wenn man bedenkt, wie einfach das heute per Knopfdruck (oft sogar ohne den…) geht, andererseits aber auch eine gute Vorbereitung auf den Handel. Ich glaube, ich kannte damals die Kurse von hunderten deutscher und amerikanischer Aktien nahezu auswendig.

Was hat Sie damals beim Trading besonders fasziniert?

Lothar Albert: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Es war jedenfalls mehr der Mythos vom großen Geld, der mich reizte, als wirklich Geld verdienen zu wollen. Ich empfand diese Tätigkeit, mit Geld Geld verdienen zu wollen, irgendwie als etwas Besonderes, etwas Privilegiertes. Es erfüllte mich mit Freude, dass dies mein Beruf war. Das Geld selbst aber war nie der Motor, mir hat einfach die Tätigkeit an sich irre viel Spaß gemacht. Beim Trading wird sofort belohnt oder bestraft für das, was man richtig oder eben falsch gemacht hat. Daneben waren es die gleichen Gründe, die für beinahe alle gelten: freie Zeiteinteilung, unbegrenzte Möglichkeiten, sein eigener Herr sein, usw.

Gab es in Ihrem Traderleben einen besonderen (positiven oder negativen) Trade?

Lothar Albert: Den negativsten Trade habe ich auf einem Konto meiner Tante gemacht, die mir damals 100.000 D-Mark zur Verwaltung anvertraute. Ich weiß gar nicht mehr, welche Aktie es war, aber auf jeden Fall verlor ich mit diesem einen Trade 15.000 D-Mark. Diesen Verlust hätte ich noch weiterlaufen lassen, in der Hoffnung die Aktie möge wieder steigen, aber meine Tante brauchte ihr Geld just zu diesem Augenblick wieder. Also war ich gezwungen, zu liquidieren. Und da ich die Schmach des Verlustes meiner Tante gegenüber nicht eingestehen wollte (die das auch sicher noch allen anderen Verwandten erzählt hätte), habe ich den Verlust aus eigener Tasche ausgeglichen… Das war eine wichtige Lektion im Risiko-Management: Verluste begrenzen und Verantwortung für sein Tun übernehmen.

Nachdem Sie einige Jahre den Optionsschein Report geleitet und parallel die Ausbildung zum Commodity Trading Advisor erfolgreich absolviert haben, wurde 2001 das TRADERS´ Deutschland gegründet. Wie kam es dazu?

Lothar Albert: Ich bekam aus den USA das Angebot, das Active Trader Magazine auf Deutsch in Lizenz zu machen. Ich war damals noch Chefredakteur beim Terminmarkt Magazin und hatte zudem andere Verpflichtungen und wollte ich mich nicht hundertprozentig auf eine neue Firma mit all ihren Risiken und Verpflichtungen stürzen. So fragte ich meinen damaligen Chef Richard Ebert, ob wir dieses Projekt gemeinsam machen wollten. Er gab Firmenmantel, Finanzierung, Buchführung und Kundenverwaltung, ich war verantwortlich für Redaktion, Business Development und Anzeigenverkauf. Das war eine gute Konstellation, bis Richard Ebert sich 2004 ins Privatleben zurückzog und ich die TRADERS´ media GmbH ins Leben rief.

Mittlerweile gibt es das TRADERS´ auch in anderen Sprachen. Wie ist hier der Stand und wie wollen Sie sich mit dem TRADERS´ in Zukunft ausrichten?

Lothar Albert: TRADERS´ gibt es neben Deutsch auch in Englisch und Französisch. Wir sind soeben in Indien gestartet, haben Spanien und Holland auf der Liste und dieses Interview tippe ich eben in Singapur, wo ich Gespräche mit einem potenziellen Partner für asiatische Ausgaben von TRADERS´ führe. Wir wollen natürlich die Synergien nutzen, die sich schlichtweg deshalb ergeben, dass in Deutschland ein sehr erwachsener Finanzmarkt vorhanden ist und wir all die Dinge, die wir entwickeln und produzieren, mit nur wenigen Anpassungen in andere Märkte übernehmen können. Dieses und nächstes Jahr steht ganz im Zeichen dieser Entwicklung.

Neben dem TRADERS´ haben Sie in den letzten Jahren weitere Standbeine aufgebaut. Zum Beispiel die World of Trading und den Geschäftsbereich Corporate Publishing. Was genau bieten Sie hier an?

Lothar Albert: Die World of Trading findet in diesem November bereits zum achten Mal statt. Diese Messe ist der führende Treffpunkt zwischen dem aktiven, interessierten Trader oder Investor und der Industrie, die diese Klientel bedient, also Broker, Banken, Softwarehersteller, usw. Mittlerweile ist die WoT in diesem Segment Marktführer, andere Anbieter in diesem Bereich, wie zum Beispiel die Invest in Stuttgart, greifen gerne auf unsere Expertise zurück, um auf ihren eigenen Veranstaltungen interessante Programme zu gestalten.

Wie in jedem Jahr versuchen wir auch diesmal, uns weiterzuentwickeln und sowohl für Besucher wie auch für Aussteller eine Messe zu organisieren, die in positiver Erinnerung bleibt. Das genau Programm steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, aber einige Highlights kann ich Ihnen schon nennen. So veranstalten wir ein mehrtägiges Seminar zum Thema Risiko- und Money-Management, wir werden zwei der erfolgreichsten Trader in Deutschland in einem Tradingbattle gegeneinander handeln lassen, wobei das (hoffentlich) eingespielte Kapital einem karitativen Zweck zur Verfügung gestellt wird. Und last but not least, auch in diesem Jahr werden wir ein abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm präsentieren, bei dem viele bekannte und weniger bekannte Trader ihr Wissen mit dem Publikum teilen werden.

Zu dem Punkt Corporate Publishing kann ich sagen, dass wir unsere Expertise und die unserer Autoren nutzen, um für unsere Auftraggeber, das sind in erster Linie Banken und Broker, hochwertige Inhalte (das reicht vom täglichen Newsletter über wöchentliche und monatliche Kundenmagazine bis zu kompletten Ausbildungsserien, die live vor Ort oder als Webinar stattfinden können) zu produzieren, die sich hoffentlich positiv von denen unserer Mitbewerber unterscheiden. Dieser Geschäftsbereich hat uns in den letzten Jahren schon viel Freude gemacht, aber ich denke, er steht dennoch erst am Anfang und wird in Zukunft noch viel Potenzial offenbaren.

Und in Kürze kommen Sie mit einer weiteren Innovation auf den Markt, dem Magazin Börsentrend. Können Sie unseren Lesern schon vorab verraten, was sie dort erwarten wird?

Lothar Albert: Beim Börsentrend handelt es sich um ein monatlich erscheinendes Börsenmagazin, das über einen ganzheitlichen Ansatz den Anleger konkret an die Hand nimmt und ihn bei seiner Geldanlage aktiv unterstützt. Die monatliche Hauptausgabe wird unterstützt durch Updates, die regelmäßig wöchentlich und unregelmäßig nach Bedarf erscheinen. Inhaltlich unterscheidet sich das Magazin von den Mitbewerbern dadurch, dass wir kein Wirtschaftsmagazin sein wollen. Wir fokussieren uns ausschließlich darauf, den Lesern hochqualitative Inhalte für ihr Portfolio zu liefern. Interviews mit Notenbankern oder Firmenchefs spielen dabei keine Rolle, da sie für konkrete Geldanlage keine Relevanz besitzen. Zu diesem Zweck haben wir einen automatisierten Ansatz entwickelt, der verschiedene bewährte Strategien in Musterportfolios umsetzt. Diese Strategien haben wir ausführlich zurückgetestet. Wir haben passende Risikoparameter ergänzt und glauben, etwas sehr Wertvolles und Nachhaltiges für den Anleger geschaffen zu haben.

Ab wann wird das Magazin erhältlich sein?

Lothar Albert: Das Magazin wird ab Oktober im Handel sein. Wer sich dafür interessiert, kann sich unter www.boersentrend.de gerne vorab informieren oder sich die erste Ausgabe bestellen.

Vielen Dank für das Interview! Wir hoffen, Sie bleiben so innovativ und beleben den Tradingmarkt auch in den nächsten Jahren!

Lothar Albert: Sehr gerne.

Das Gespräch mit Lothar Albert führte David Ernsting, Chef-Redakteur von broker-test.de

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