Pleitewelle unter deutschen Firmen: Keine Entwarnung

Bankenverband: Die Insolvenzwelle unter deutschen Unternehmen hält an, verlangsamt sich jedoch: Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes nahm die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,3 Prozent zu.

Im Mai betrug der Anstieg im Jahresvergleich allerdings noch 25,9 Prozent.

„Während von Juni 2023 bis Mai 2024 durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurden, gab es im Juni 2024 erstmals wieder einen Anstieg im einstelligen Bereich“, erklärten die Statistiker.

Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik aufgenommen werden.

Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrages liege in vielen Fällen etwa drei Monate zurück.

 

Bau und Verkehr am stärksten betroffen

Die jüngsten vorliegenden Zahlen zeigen für den April dieses Jahres 1.906 neue Verfahren. Das waren 33,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Von 10.000 Unternehmen haben demnach durchschnittlich 5,5 eine Insolvenz beantragt.

Besonders betroffen waren Firmen aus dem Bereich Verkehr und Lagerei mit einem Durchschnitt von 10,1 Insolvenzen.

Auch der Bausektor (8,5) und das Gastgewerbe (7,4) verzeichneten hohe Insolvenzraten.

Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland in diesem Jahr auf etwa 20.000 ansteigen wird.

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