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Rückenwind für Donald Trump

Helaba: Zum Jahreswechsel ist die lang erhoffte Entspannung im Handelsstreit der USA mit China endlich eingetreten. Mit dem „Phase 1“-Deal, der Mitte Januar unterzeichnet wurde, ist der Konflikt zwar nicht vorbei, verschwindet aber hoffentlich für längere Zeit aus den Schlagzeilen.

Donald Trump scheint daran interessiert zu sein, vor den Wahlen im November vor allem die positiven Aspekte seiner Präsidentschaft in den Mittelpunkt zu rücken. Den Schaden, den sein Streit mit China (nicht nur) im Verarbeitenden Gewerbe der USA angerichtet hat, vergisst er lieber.

Die Republikaner im Senat haben ihn von den Impeachment-Vorwürfen erwartungsgemäß freigesprochen, so dass der Präsident sich nun voll auf den Wahlkampf konzentrieren kann. Die gute Lage am Arbeitsmarkt – die Arbeitslosenquote liegt auf einem 50-Jahrestief – stützt seine Chancen auf Wiederwahl.

Insgesamt hat sich im vergangenen Jahr der konjunkturelle Schwungverlust seit dem Hoch 2018 fortgesetzt. Im zweiten Halbjahr war das Wachstum allerdings etwas höher als wir zur Jahresmitte 2019 erwartet hatten. Mit 2 % blieb es zwar hinter dem ersten Halbjahr zurück. Die fallenden Stimmungsindikatoren, Rezessionsdebatten und Irritationen über die Handelspolitik hätten aber ein noch schwächeres Ergebnis nahegelegt.

Inzwischen hat sich die Stimmung in der Wirtschaft wieder verbessert. Der ISM-Einkaufsmanagerindex lag im Januar erstmals seit Juli 2019 wieder oberhalb der Expansionsmarke von 50 Punkten. Die Gefahr, dass die Industrie den Rest der US-Wirtschaft in eine Rezession ziehen könnte, sinkt damit.

Das Wachstum im ersten Quartal sollte dennoch relativ verhalten ausfallen: Der partielle Produktionsstopp bei Boeing und die Effekte des Coronavirus dürften dazu beitragen, dass das reale Bruttoinlandsprodukt nur um gut 1 % (annualisierte Jahresrate) zulegt.

 

Im weiteren Jahresverlauf wird die Dynamik aber voraussichtlich wieder zunehmen. Hierfür ist nicht zuletzt die vergangene Lockerung der Geldpolitik durch die Fed verantwortlich. Angesichts des recht robusten Wachstums 2019 muss sich die Notenbank die Frage gefallen lassen, ob die drei Zinssenkungen seit dem Sommer wirklich angemessen waren.

Fed-Vertreter würden argumentieren, dass es unter anderem jene Zinssenkungen waren, die eine stärkere Abschwächung verhindert haben. Allerdings wirkt die Geldpolitik nicht so schnell. Die Hauptimpulse für die Konjunktur werden wohl erst im weiteren Verlauf von 2020 wirksam.

Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass sich die Fed stets Zeit lässt, eine solche „mid-cycle“-Adjustierung des Leitzinses wieder rückgängig zu machen. Wir rechnen daher nicht vor 2021 mit einer Zinserhöhung, obwohl die Gründe für die Lockerung 2019 bereits heute weitgehend entfallen sind.

Spielraum hat die Fed für diese Vorgehensweise auch wegen der recht gedämpften Teuerung. Nach einem Anstieg um 1,8 % im Jahresdurchschnitt 2019 rechnen wir für 2020 mit einem Plus beim Verbraucherpreisindex von 2 % (Kernrate: 2,1 %). Dies wird die Fed nach Jahren, in denen die Teuerung unter ihrem Ziel blieb, nicht zu einer hastigen Wende veranlassen.

 

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