Russland: Getreide als Waffe – Dürre in den USA

Bernstein Bank: Es ist soweit: Russland hat den Getreide-Export aus der Ukraine gestoppt. Zudem verunsichert eine Dürremeldung aus den USA den Markt. Die Unsicherheit wächst.

Vor rund zwei Wochen hatten wir Sie an dieser Stelle vor einer kommenden Weizen-Krise gewarnt.

Seit dem Wochenende steigt die Nervosität, wie der Blick auf den Stunden-Chart belegt.

Die Beruhigung nach dem ukrainisch-russischen Ausfuhr-Abkommen vom Juli mit dem darauf folgenden Preissturz ist jedenfalls teilweise dahin.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

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Der Grund: Moskau hat am Wochenende den von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Getreide-Deal auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Den Schritt, der in den meisten Medien als „überraschend“ bezeichnet wird, hatten wir vorausgesehen.

 

 

Russland begründete die Aktion jetzt damit, dass möglicherweise der Angriff mit Schwimmdrohnen auf die russische Flotte vor Sewastopol von einem zivilen ukrainischen Schritt im Sicherheitskorridor gestartet wurde.

Die Sache dürfte aber schon länger geplant gewesen sein, darauf lassen die Aussagen aus der russischen Politik vor zwei, drei  Wochen schließen.

 

Getreide als Waffe

Noch sind die Folgen des neuen russischen Embargos nicht zu spüren. Denn Medienberichten zufolge sind in den vergangenen Tagen in weiser Voraussicht Dutzende Getreide-Frachter im Schwarzen Meer in See gestochen. Selbst am heutigen Montagmorgen sollen noch ein Dutzend Schiffe die ukrainische Küste verlassen haben, wie das Infrastrukturministerium in Kiew mitteilte. Wir fragen uns, ob die Russen diese Konvois angreifen werden.

Mittelfristig dürfte das Angebot jedoch in Gefahr sein.

Wir vermuten, dass uns in den kommenden Wochen eine neue Großoffensive der ukrainischen Armee bevorsteht.

Der Winter ist wegen der gefrorenen Böden die beste Zeit für motorisierte Attacken.

Vielleicht erhalten die Ukrainer sogar Kampfpanzer aus dem Westen, wer weiß.

Die möglichen Folgen für den Weizenmarkt: Russland wird aus Rache für eigene Rückschläge verstärkt Exportrouten über Land in der Ukraine angreifen.

Genauso, wie schon jetzt die Energieversorgung verstärkt ins Visier genommen wird, um die Moral der Ukrainer zu brechen.

Die Einberufung von Reservisten lässt zudem nicht darauf schließen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eine Verhandlungslösung anstrebt.

 

 

Dürre in den USA

Auch aus dem Westen kommen bedenkliche Nachrichten für den Getreidemarkt.

Laut dem USDA Drougth Monitor sind aktuell rund 75 Prozent der Anbaufläche für Winterweizen in den USA von einer  Dürre betroffen.

Gary Millershaski, Chef der Kansas Wheat Commission, sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, er selbst habe 4.000 Acres mit Winterweizen bepflanzt, werde aber wegen der Trockenheit wohl nur 1.500 Acres ernten – also weniger als die Hälfte.

Und es gibt noch einen besorgniserregenden Belastungsfaktor für die kommenden Monate: Der Kunstdünger, der normalerweise jetzt auf die Felder aufgebracht werde, damit er in der nassen Jahreszeit einziehen kann, werde von vielen Farmern diesmal (noch) nicht eingesetzt, ergänzte Millershaski.

Denn es sei so trocken, dass der Dünger einfach verschwinde – „evaporate and disappear.“

Unser Fazit aus alledem: Die Belastungsfaktoren für den Getreidemarkt wachsen.

Noch sorgt der ungewöhnlich warme Herbst mit der Hoffnung auf eine gute Ernte in Europa für einen Deckel auf den Preisen.

Doch es ist gut möglich, dass wir bald in eine Panik einbiegen. 

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