Sparen – trotz Krisen und Bankenbeben
Was ganz einfach klingt, ist eine echte Herausforderung.
In Zeiten von immer neuen Krisen, hoher Inflation und wieder nötigen Bankenrettungen, ist sparen gar nicht so einfach.
Die Kurse an den Börsen schwanken zum Teil heftig. Die Händler blicken nervös auf viele Konflikte von der Ukraine über Taiwan bis zur Klimakrise und den sensiblen Energiemärkten.
Gleichzeitig reicht die Rendite beliebter Anlageprodukte, zum Beispiel Sparbuch oder klassische Lebensversicherung, trotz gestiegener Zinsen noch bei Weitem nicht aus, um die Kaufkraftverluste auszugleichen.
Obendrein rufen die Probleme von US-Banken und die Rettungsversuche für ein Traditionsinstitut wie die Crédit Suisse Erinnerungen an die Finanzkrise im Jahr 2008 wach.
Also wohin mit dem Gesparten, damit es nicht immer weniger wert wird oder am Ende ganz weg ist?
Im Rückspiegel sieht alles weniger schlimm aus
Diese Finanzexperten empfehlen, nüchtern zu überlegen und nicht in Panik zu verfallen. „Die Lage fühlt sich für die Anleger immer in der aktuellen Situation sehr schlimm an“, sagt Michael Blanz, Vorstand und Partner beim Vermögensverwalter ALPS Family Office AG aus Dietmannsried im Allgäu.
„Schaut man aber in die Vergangenheit oder später in den Rückspiegel, wird man diese Zeit eher als eine normale Situation an den Märkten in einer unruhigen Zeit betrachten.“
Treue belohnen Banken selten
Es ist jedoch wichtig, die aktuell wirkenden Faktoren zu verstehen, sich gut zu informieren und langfristig vernünftig aufzustellen. „Inzwischen sollte jedem Sparer bewusst sein, dass er bei drei Prozent Festgeldzinsen und sechs Prozent Inflation damit kein gutes Geschäft macht“, warnt Fachmann Michael Blanz.
Im Tagesgeldbereich kann regelmäßiges Wechseln momentan sogar erheblich mehr Erträge bedeuten. Aber trotz der immer besser werdenden Angebote ist auch Anbieterhopping keine gute langfristige Komplettlösung.
Die Mischung macht es
Wer Geld mit einem längeren Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren oder sogar auf Jahrzehnte für eine Altersvorsorge sparen will, sollte über andere Anlageklassen nachdenken.
„Mit einer Mischung aus Aktien, Renten und Edelmetallen sind langfristig eher Renditen möglich, mit der sich die Kaufkraft von Vermögen durch real positive Rendite erhalten lässt“, sagt Julie Bossdorf.
Risiken sind immer mit im Spiel
Dazu braucht es auch kein Millionenvermögen. Über Fondssparpläne können kleine Beträge ab rund 50 Euro monatlich problemlos breit investiert werden. Aber wie sieht es hier mit dem Thema Sicherheit aus?
Das ist aber nicht bei allen Finanzprodukten so. Deswegen sollte vor einem Kauf so etwas genau verstanden oder lieber ein paar Euro für unabhängige Beratung ausgegeben werden.
Zum Gesamtbild gehören bei allen Investments auch Risiken dazu, wie etwa die Kursschwankung bei Aktien oder der Ausfall von Schuldnern bei Anleihen.
Werte langfristig erhalten
Die Vermögenverwalterprofis setzen jedoch nie alles auf eine Karte. Sie verteilen Vermögen auf verschiedene Anlageformen, Unternehmen, Regionen und Währungsräume. Klar kann es mal in einem Bereich schlecht laufen. Aber das Ziel ist es, Werte langfristig zu erhalten.
Also jetzt einfach alle Sparkonten und Lebensversicherungen kündigen und alles an der Börse investieren und einen Goldschatz anlegen? Das muss überhaupt nicht sein.
Aber etwas davon, je nach eigenem Geschmack, im ganz persönlichen langfristigen Anlagemix stärker beizumischen, könnte sich lohnen und unter dem Strich mehr reale Sicherheit bringen.
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Infos über Deutsches Institut für Altersvorsorge
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) versteht sich als geistige Plattform eines umfassenden Diskurses über Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit. Es fördert unabhängig und neutral den Meinungsbildungsprozess zu Vorsorgethemen in der Öffentlichkeit. Die seit 1997 bestehende Den...