Wie Anleger sinnvoll in Gold investieren können

Wenn an den Finanzmärkten Krisenstimmung herrscht, interessieren sich viele Verbraucher für Gold als Kapitalanlage. Allerdings ist das Edelmetall nicht frei von Tücken – auch wenn ein gewisser Anteil im Vermögensmix unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein kann. So ist der Goldpreis allein von Angebot und Nachfrage abhängig. Dies führt häufig dazu, dass mit dem Zustrom verunsicherter Anleger der Preis eine Zeit lang steigt. Nach einem Rückgang der Nachfrage kann das Gold aber auch schnell wieder deutlich weniger wert sein.

Hinzu kommt, dass Gold hauptsächlich in US-Dollar gehandelt wird. Deshalb beeinflusst das Auf und Ab der amerikanischen Währung im Verhältnis zum Euro den Wert des Edelmetalls für deutsche Anleger nicht unerheblich.

Wer einen Teil seines Vermögens in Gold investieren will, hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Anlageformen, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringen:

  • Barren und Münzen: Der physische Besitz des glänzenden Metalls übt einen besonderen Reiz aus. Er ist jedoch nicht frei von Nachteilen. Durch die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis geht zunächst einmal ein Teil des Anlagebetrages verloren. Wie viel, hängt von der Stückelung des Goldes und vom Händler ab. Selbst bei einem 250-Gramm-Barren im Wert von rund 8.300 Euro kann diese Spanne noch etwa drei Prozent betragen (Stand: 28. Juni 2010). Bei einer Feinunze Gold (31,1 Gramm) für derzeit ungefähr 1.100 Euro ist es oft mehr als doppelt so viel. Und Sparer, die monatlich kleine Beträge in Gold anlegen wollen – zum Beispiel in 1-Gramm-Barren, die aktuell rund 42 Euro kosten – müssten bei einem sofortigen Verkauf sogar mit einem Minus von etwa einem Fünftel rechnen. Wer Gold zu Hause lagert, riskiert außerdem den Verlust durch Diebstahl. Diese Variante ist damit allenfalls für kleinere Mengen geeignet. Bei der Lagerung im Bankschließfach fallen dagegen zusätzliche Nebenkosten an. Beim Kauf sollten Anleger auf bekannte staatliche Goldmünzen wie den kanadischen Maple-Leaf-Golddollar oder den südafrikanischen Krügerrand setzen. Abzuraten ist dagegen von nichtstaatlichen Medaillen und historischen Sammlermünzen. Bei ihnen liegt der Kaufpreis oft weit über dem Materialwert des Goldes.

  • Unbesicherte Goldzertifikate: Viele der auch als ETC´s (Exchange Traded Commodities) bezeichneten Anlagezertifikate haben den Goldpreis als Basis. Sie sind je nach Ausgestaltung mit oder ohne Währungsabsicherung erhältlich. Bei ihnen handelt es sich allerdings um Bankschuldverschreibungen. Sie sind also nicht über die Einlagensicherung abgedeckt. Bei einer Pleite der Bank, die das Zertifikat herausgegeben hat, droht den Anlegern im Extremfall daher der Totalverlust. Auch wird der Gegenwert dieser Zertifikate in der Regel nicht mit Gold hinterlegt, sondern über Derivategeschäfte abgebildet. Damit eignen sich diese Zertifikate nur für die Spekulation auf den Goldpreis, nicht aber als Absicherung gegen sehr schwere Finanzkrisen.

  • Besicherte Goldzertifikate: Bei diesen ETC´s hinterlegt der Emittent Wertpapiere oder Gold als Sicherheit. Dadurch sind diese Papiere besser gegen einen Ausfall des Emittenten geschützt. Manche Angebote – wie etwa die beliebte Xetra-Goldanleihe (WKN A0S 9GB) – bieten den Anlegern sogar einen Anspruch auf die Auslieferung des Goldes ab bestimmten Mindestgrößen. Allerdings müssen die Anleger dann die Kosten für die Formung der Goldbarren und für deren Versand übernehmen.

  • Goldfonds: Manche Investmentfonds investieren in Gold, Goldminen und in ähnliche Anlagen. Dabei ist der Anteil der physisch gehaltenen Goldbarren nach dem deutschen Investmentrecht allerdings begrenzt. Er darf maximal 30 Prozent betragen. Deshalb investieren diese Fonds häufig auch in andere Formen der Rohstoffanlage: unbesicherte und physisch besicherte Edelmetallzertifikate, Goldkonten, Edelmetall-Optionen und -Terminkontrakte und ähnliches. Hinzu kommen oft noch andere Anlagen wie etwa Staatsanleihen. Vorteil dieser Fonds: Häufig können Anleger sie auch mit niedrigen Beträgen erwerben. Allerdings sollten die Sparer genau darauf achten, in welche Rohstoffanlagen der ausgewählte Fonds investiert und ob er über ein Währungsmanagement verfügt.

Tipp: Wer hohe Sicherheit bei niedrigen Nebenkosten sucht, ist mit einem physisch besicherten Goldzertifikat wie der Xetra-Goldanleihe am besten bedient. Für Sparer mit niedrigen monatlichen Beträgen sind dagegen Goldfonds sinnvoller. Generell sind Edelmetalle jedoch eine Anlageform, die sehr stark im Preis schwanken kann. Anleger sollten Gold daher immer nur als Beimischung für ihr Depot betrachten.

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