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Bund-Future: Ab durch die Decke!
Während der DAX seit Monaten ein Bild heftiger Schwankungen abliefert, zeigen sich an anderen Orten wesentlich stabilere Trends. Der Euro-Bund-Future verfügt seit Monaten über einen extrem bullischen Trend, der fast mustergültig nach oben läuft. Ein Ende der Bewegung ist vorerst nicht abzusehen. Zuletzt wurden jenseits der 125 beziehungsweise 130 Punkte neue Rekordlevel überschritten. Für den findigen Trader kann ein solcher Markt eine Fülle von Chancen mit sich bringen.
Nachdem an diesem Markt Future-Geschäfte abgewickelt werden, stellen die Kurse dort zu gewissem Maße auch die Erwartungen der Marktteilnehmer dar. Sinkt der Bund-Future, so ist dies mit einem Anstieg der Renditen auf Bundesanleihen zu verbinden. Steigt er, so bedeutet dies, dass die Zinsen für Bundeswertpapiere sinken. Auch hier bewegen wir uns aktuell also in Gegenden der Rekord-Tiefs.
Konkret wurden diesen Monat, beispielsweise am 15. August, Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Umfang von sechs Milliarden Euro platziert. Zu dieser Platzierung genügte ein Kupon von lediglich 2,37 Prozent. Auch die Renditen für 30-jährige Anleihen sanken erstmals auf unter drei Prozent. Die Nachfrage ist dennoch gegeben. Eine Vielzahl von Anlegern schätzt in der aktuell nach wie vor kritischen Umgebung die Bonität des deutschen Staates und scheint die immer niedriger werdenden Zinsen auch stets zu akzeptieren. Gerade für Produkte mit solch langer Laufzeit wirft diese Entwicklung jedoch einen langen Schatten auf die Zeichen der Zeit.
Nachdem die US-Notenbank zuletzt vor einem erneuten Abflachen der Amerikanischen Konjunktur warnte, auch die Bank of England die Hoffnungen sinken ließ, mit weiteren unterstützenden Maßnahmen zur Hilfe zu eilen und eine Vielzahl von Wirtschaftsdaten ihr übriges taten, breiteten sich Sorgen um die Zukunft der Weltwirtschaft aus. Die sinkenden Zinsen lassen hier vor allem auf eine lange Phase der Stagnation schließen. Es könnten sich Szenarien mit nur geringer Inflation oder sogar Deflation dazu gesellen. Dies passt zumindest zur aktuellen Erscheinung an den Rentenmärkten. Es ist ja nicht nur der Bund-Future alleine betroffen.
Dennoch weiß so recht niemand, welches Ausmaß die vorliegende Bewegung noch anzunehmen vermag. Die Schübe der letzten Monate waren enorm. Auch im Chart ergeben sich aktuell wenige Anhaltspunkte. Aus dem bisherigen Verlauf lässt sich zumindest eine Vorliebe des Bund-Futures für runde Marken ableiten, es könnte also bei 135 Punkten wieder zu einer Verschnaufpause kommen, wie es schon in der Gegend von 125 und 130 Geschehen ist. Diese Niveaus müssen übrigens umgekehrt als Unterstützungen betrachtet werden. Bisher haben sich im Laufe des Anstiegs oftmals lehrbuchmäßige Konsolidierungs- und Fortsetzungsmuster gebildet. Eine erneute Bullenflagge auf aktueller Höhe mit anschließender Fortsetzung würde also absolut ins Gesamtbild passen. Auch intraday sind die Bewegungen meist schön ausgeprägt. Bevor man sich also mit der Hektik des DAX und der Aktienmärkte abgibt, könnte man sich auch einmal den Bund-Future ansehen. Rekordniveaus finden sich schließlich nicht alle Tage.
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Bund-Future mit Pivots, RSI und MACD im Tageschart
Wie sieht es für den Bund-Future charttechnisch betrachtet aus?
Zum Zeitpunkt der Analyse liegt der Kurs des Bund-Future am Freitag als Handelstag noch bei 134,22 Zählern.
Im Tageschart generiert der Bund-Future folgende Werte: Unterstützungen S1/S2/S3 133,81/133,40/133,13 und Widerstände R1/R2/R3 134,49/134,76/135,17.
Der RSI notiert mit einem Wert von 80,452 im sehr stark überkauften Bereich.
Trader sollten bei so einer Übertreibung Vorsicht walten lassen und angemessene Hebelverhältnisse mit demzufolge weiteren Stops wählen!
Disclaimer & Risikohinweis
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