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17,1 Milliarden Euro – innogy macht mehr Schulden

  • Halbjahresergebnis liegt voll im Plan
  • Bereinigtes EBIT und bereinigtes Nettoergebnis steigen um 4 bzw. 16 Prozent
  • Stabile Erträge und werthaltiges Wachstum im strategischen Fokus
  • Neues USA-Geschäft wird konsequent ausgebaut


innogy SE ist auf gutem Weg: Was beim Börsengang versprochen wurde, liefert das Unternehmen ? Schritt für Schritt. Im ersten Halbjahr 2017 konnte innogy das Ergebnis wie erwartet steigern: Das bereinigte EBITDA belief sich auf rund 2,4 Milliarden Euro, ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

 

Nach betrieblichen Abschreibungen erzielte innogy ein bereinigtes EBIT von rund 1,7 Milliarden Euro. Das sind 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Das bereinigte Nettoergebnis erhöhte sich sogar um 16 Prozent auf 857 Millionen Euro. Hier wirkte sich zusätzlich zum Anstieg des operativen Ergebnisses vor allem die deutliche Verbesserung des bereinigten Finanzergebnisses aus.

Die gute wirtschaftliche Verfassung des Unternehmens erkennen auch die Rating-Agenturen an und stufen die Bonität von innogy als solides Investment Grade ein ? zuletzt vergab Moody’s Ende Juni die Note Baa2. Zum 30. Juni 2017 beschäftigte innogy 41.944 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Sie erwirtschafteten einen Außenumsatz von rund 21,7 Milliarden Euro; er blieb 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der innogy SE:
"Wir halten Kurs, wie wir es versprochen haben: innogy steht für stabiles Geschäft und werthaltiges Wachstum. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Besonders deutlich fällt der Zuwachs beim bereinigten Nettoergebnis aus, das die Basis für unsere Dividendenzahlung ist. Der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr entwickelt sich entsprechend unserer Prognose für das Gesamtjahr 2017, die wir sowohl auf Konzernebene als auch auf Ebene der Unternehmensbereiche aus heutiger Sicht bestätigen."

Auf der Agenda für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2017 stehen laut Terium vor allem drei Themen:
"Wir richten unsere Netzinfrastruktur an die Anforderungen der Energiewelt von morgen aus. Wir erschließen für uns neue Märkte für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, allen voran Nordamerika. Und wir bauen unsere gute Startposition im Bereich Elektromobilität aus, denn wir wollen ein führender Lösungsanbieter für Ladeinfrastruktur in Europa und den USA werden.

 

Bereits seit Jahresbeginn geben wir mit unserer Neuerwerbung Belectric bei Solar- und Speichertechnologien Gas. Kurzum: Wir bringen die Energiewende voran. Zur Umsetzung unserer Strategie haben wir allein im ersten Halbjahr 2017 über 700 Millionen Euro investiert ? 9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum." – Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der innogy SE.

Positive Ergebnisentwicklung vor allem im Netzbereich
Ausschlaggebend für den im ersten Halbjahr 2017 erzielten Ergebnisanstieg war vor allem das Netzgeschäft. Das bereinigte EBIT des Unternehmensbereichs Netz & Infrastruktur stieg um 19 Prozent auf 1.094 Millionen Euro. Hier kamen insbesondere geringere Aufwendungen für den Betrieb und die Instandhaltung der Netze in Deutschland zum Tragen.

 

Zudem waren im ersten Quartal 2016 in diesem Segment Rückstellungen für Altersteilzeitmaßnahmen gebildet worden. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr unter anderem auch kühlere Witterungsverhältnisse in Osteuropa aus. Sie führten insbesondere in Tschechien zu einem Anstieg der Durchleitungsmengen im Gasverteilnetz.

Im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien ging das bereinigte EBIT um 18 Prozent auf 179 Millionen Euro zurück. Hier belasteten vor allem unterdurchschnittliche Windaufkommen und Niederschlagsmengen im ersten Halbjahr das Ergebnis. Auch der Wegfall von Einmaleffekten im Vorjahr und die Abwertung des britischen Pfunds wirkten sich negativ aus. Die Inbetriebnahme neuer Onshore-Windparks hatte hingegen einen positiven Einfluss.

Das bereinigte EBIT im Unternehmensbereich Vertrieb blieb mit 588 Millionen Euro 8 Prozent unter Vorjahr: Während im Vertriebsgeschäft in Deutschland vor allem effizienzsteigernde Maßnahmen und Kostensenkungen zu einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses führten, verzeichnete das Vertriebsgeschäft in Osteuropa eine stabile Ertragslage.

 

Im Segment Vertrieb Niederlande/Belgien hingegen machten sich geringere Kundenzahlen und Absatzeinbußen im Vorjahresvergleich bemerkbar, die nur teilweise durch geringere Kosten und Effizienzmaßnahmen kompensiert werden konnten. Auch im Segment Vertrieb Großbritannien ging das Ergebnis zurück: Das Anfang 2016 gestartete Restrukturierungsprogramm führte im ersten Halbjahr 2017 zu einer Reduzierung der Kostenbasis.

 

Allerdings bleibt die Wettbewerbssituation im britischen Vertriebsgeschäft sehr angespannt. Nach Kundenverlusten im ersten Quartal konnten jedoch im zweiten Quartal rund 50.000 neue Kunden gewonnen werden. Hier kamen auch verbesserte Serviceleistungen zum Tragen: Die Anzahl der Kundenbeschwerden ging deutlich zurück.

 

Von den sogenannten "großen sechs Energieunternehmen" in Großbritannien erhält innogy mit seiner Vertriebsmarke npower die zweitwenigsten Kundenbeschwerden. 2015 schnitt npower hier noch am schlechtesten ab.

Stromerzeugung um 8 Prozent unter Vorjahr
Im ersten Halbjahr 2017 hat innogy 5,7 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert, 8 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ein Großteil entfiel auf die Produktion aus erneuerbaren Energien: ca. 65 Prozent aus Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen und ca. 21 Prozent aus Laufwasser- und Speicherkraftwerken.

 

Ein geringer Anteil wurde von Biomasse- und Photovoltaikanlagen produziert. Rund 11 Prozent stammten aus Kapazitäten konventioneller Stromerzeugung von Gesellschaften, an denen innogy beteiligt ist.

Die große Abhängigkeit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vom Wetter schlägt sich in der gegenüber dem Vorjahr geringeren Stromproduktion nieder: Das Windaufkommen sowie die Niederschlags- und Schmelzwassermengen im ersten Halbjahr fielen an den für innogy wesentlichen Wind- und Wasserkraftstandorten unterdurchschnittlich aus.

Stromabsatz um 5 Prozent gestiegen, Gasliefermengen 4 Prozent unter Vorjahr
Im ersten Halbjahr 2017 hat innogy 129,8 Milliarden Kilowattstunden Strom an externe Kunden geliefert, 5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Maßgebliche Gründe waren Kundengewinne bei deutschen Weiterverteilern und die Intensivierung von Lieferbeziehungen mit bestehenden Kunden. Dem standen wettbewerbsbedingte Verluste von Privat- und Gewerbekunden in Großbritannien und den Niederlanden/Belgien gegenüber.

Der Gasabsatz ist um 4 Prozent auf 128,0 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen: Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen der Wechsel von Industrie- und Geschäftskunden vor allem in osteuropäischen Ländern, aber auch in den Niederlanden/Belgien und Großbritannien zu anderen Anbietern.

Investitionen um 9 Prozent gestiegen
Im ersten Halbjahr 2017 investierte innogy 713 Millionen Euro und damit 9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Erwerb des internationalen Solar- und Batteriespezialisten Belectric zurückzuführen. Bei den Sachinvestitionen sind der Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur weiterhin Schwerpunkte der Investitionstätigkeit.

 

Im Vordergrund stehen neben der Substanzerhaltung der Anschluss dezentraler Erzeugungsanlagen sowie der Netzausbau im Zusammenhang mit der Energiewende. Zudem hat innogy in verschiedene Onshore-Windprojekte in Großbritannien und Deutschland investiert ? die Sachinvestitionen im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien liegen auf Vorjahresniveau.

Nettoschulden auf 17,1 Milliarden Euro gestiegen
Die Nettoschulden von innogy lagen zum 30. Juni 2017 bei 17,1 Milliarden Euro und haben sich gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2016 um rund 1,4 Milliarden Euro erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf Gewinnausschüttungen im zweiten Quartal zurückzuführen.

 

Ein weiterer Grund ist der negative Free Cash Flow: Während der Strom- und Gasabsatz zu Beginn des Jahres witterungsbedingt überdurchschnittlich hoch ist, verteilen sich die Zahlungen der Kunden gleichmäßig über das Jahr. Dieser Effekt führt regelmäßig zu einem Aufbau von Umlaufvermögen und damit zu einem geringeren Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr.

Die Ratingagentur Moody’s gibt innogy ein eigenständiges Rating von Baa2
Nach den Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s hat Ende Juni auch Moody’s die Bonität von innogy als stabiles Investment Grade eingestuft und die Note Baa2 vergeben. Das Rating spiegelt das solide Risikoprofil von innogy wider und unterstreicht zugleich die gute Kreditqualität des Unternehmens.

Anzahl der Mitarbeiter leicht gestiegen
Zum 30. Juni 2017 beschäftigte innogy 41.944 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Das sind per Saldo 1.308 Beschäftigte mehr als zum Jahresende 2016. Eine Rolle spielten vor allem Mitarbeitertransfers an deutschen Standorten von RWE-Gesellschaften zum innogy-Konzern im Rahmen der Reorganisation des gesamten RWE-Konzerns. Diese sind damit weitestgehend abgeschlossen. Zudem ist durch den Erwerb von Belectric im ersten Halbjahr die Anzahl der Mitarbeiter um rund 550 gestiegen.

Ausblick 2017 bestätigt
innogy bekräftigt den Ausblick zum diesjährigen Geschäftsverlauf, der am 13. März 2017 erstmalig veröffentlicht und am 12. Mai 2017 bestätigt wurde. innogy erwartet auf Konzernebene unverändert ein bereinigtes EBITDA von rund 4,4 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von rund 2,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Nettoergebnis wird aus heutiger Sicht bei über 1,2 Milliarden Euro liegen und damit den Wert des Geschäftsjahres 2016 um mindestens 7 Prozent übertreffen.

"Wir gehen aus heutiger Sicht unverändert davon aus, unser bereinigtes Nettoergebnis um mindestens sieben Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro zu steigern. Das ist eine gute Nachricht für unsere Aktionäre. Denn Grundlage für unsere Dividendenzahlung ist das bereinigte Nettoergebnis, von dem wir weiterhin 70 bis 80 Prozent ausschütten wollen. Über die genaue Höhe des Dividendenvorschlags für das Geschäftsjahr 2017 werden wir im Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat Anfang kommenden Jahres entscheiden." – Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der innogy SE.

Im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien wird sich die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten positiv auswirken. Gegenläufig wirken eine negative Wechselkursentwicklung in Großbritannien und der Wegfall von positiven Einmaleffekten aus dem Vorjahr. Daher wird der Bereich voraussichtlich leicht unter Vorjahr abschließen.

Die Ergebnisentwicklung des Unternehmensbereiches Netz & Infrastruktur wird vor allem positiv von geringeren Kosten zur Instandhaltung und dem Betrieb der Netze geprägt. Darüber hinaus wurden im Vorjahr Rückstellungen für Altersteilzeitmaßnahmen gebildet. Es wird hier daher eine Steigerung des Ergebnisses erwartet.

Die Situation im britischen Vertriebsgeschäft bleibt durch den intensiven Wettbewerb und politischen Druck sehr angespannt. Maßnahmen zur Kostensenkung im Rahmen des Restrukturierungsprogramms werden negative Markteffekte teilweise kompensieren. Es wird aber nicht davon ausgegangen, 2017 im britischen Vertriebsgeschäft ein positives bereinigtes EBIT zu erzielen.

 

Im Unternehmensbereich Vertrieb will innogy insgesamt mit zusätzlichen Effizienzmaßnahmen gegensteuern und hält vor diesem Hintergrund aus heutiger Sicht an ihrem Ausblick fest. In der Prognose nicht berücksichtigt ist ein möglicher weiterer regulatorischer Eingriff im britischen Vertriebsgeschäft, beispielsweise in Form einer Preisobergrenze bei Standardtarifen.

 

 

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