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Aktie im Fokus: K+S – Tal der Tränen durchschritten

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Es hätte so schön sein können. Viele Aktionäre von K+S träumten 2015 schon von einem fetten Übernahmepreis jenseits der 40 Euro. Stattdessen stürzte die Aktie exakt auf ihr Ausverkaufsniveau aus den Vorjahren ab. Nun ist die Aktie aber wieder auf einem guten Weg, auch dank eines besseren Umfeldes.

Nach jahrelanger Kursschwäche schaltete der Düngemittelhersteller K+S in den Rally-Modus. Dazu haben auch die jüngsten Nachrichten beigetragen. So lasse sich durch die Erlaubnis zur Versenkung von Salzabwässern aus der Kaliproduktion des Werra-Werkes sowie der bevorstehenden Inbetriebnahme des Legacy-Werks in Kanada die Entwicklung von K+S deutlich besser vorhersagen, erläutert Analyst Michael Schäfer. Für Rückenwind sorgt zudem die Hoffnung auf eine Konsolidierung  in der Branche, weil Investoren erwarten, dass die Förderung angesichts der hohen Überkapazitäten gedrosselt wird.
 

Laut Experten liegen die weltweiten Kali-Kapazitäten bei rund 80 Mio. Tonnen pro Jahr, während die Nachfrage bei lediglich rund 60 Tonnen pro Jahr liegt und langfristig um zwei bis drei Prozent pro Jahr wächst. Dieses schwierige Umfeld hat sich deutlich in den Zahlen von K+S niedergeschlagen, weshalb die Prognosen für die nahe Zukunft eingedampft wurden. Dennoch ist K+S-Chef Steiner zuversichtlich, das 2020er-Ziel eines Gewinns vor Steuern und Abschreibungen von 1,6 Mrd. Euro zu schaffen.
 

Der Plan basiere auf der Annahme, dass es im Salz-Geschäft wie geplant laufen werde. Zudem soll die Produktionsaufnahme des Legacy-Projekts in Kanada ab Mitte 2017 in den Folgejahren zu deutlich steigenden Gewinnbeiträgen führen. Ab Ende 2017 werde die Jahresproduktion des Legacy-Projekts bei rund zwei Mio. Tonnen pro Jahr liegen.
 

Preise für Agrarrohstoffe steigen allmählich

Von großer Bedeutung ist daher vor allem die Entwicklung der Preise für Agrarrohstoffe, wie Mais und Weizen und in deren Folge der Preise für Kalidünger. Denn wenn die Preise für Agrarrohstoffe steigen, bauen die Landwirte üblicherweise mehr an, weshalb die Nachfrage nach Dünger zunimmt, was für Aufwärtsdruck beim Preis sorgt. So sind die Preise für Mais seit Anfang Oktober um etwa zehn Prozent gestiegen, während bei Weizen ein Plus von sechs Prozent zu Buche steht.
 

Dollar spielt große Rolle

Laut den Berechnungen der Analysten von Hauck & Aufhäuser erzielt K+S rund die Hälfte seiner Umsätze im Kali-Bereich auf Dollar-Basis, während fast sämtliche Kosten auf Euro-Basis anfallen würden. So führe ein Rückgang des Euro um ein Prozent gegenüber dem Dollar auf Basis der aktuellen Währungsabsicherung zu einem zusätzlichen operativen Gewinn von zehn Mio. Euro. Auf Basis der Währungsprognose von 1,11 Dollar je Euro bedeute der aktuelle Kurs von rund 1,06 Dollar je Euro einen positiven Effekt auf den operativen Gewinn von rund 50 Mio. Euro.


Ein Jahr MDAX als Grund zum Feiern

Nach dem DAX-Abstieg hat sich K+S wie viele andere DAX-Absteiger im MDAX wieder erholt und Anleger „feiern“ am 21. März ihre einjährige Mitgliedschaft im MidCap-DAX. Und auch aus charttechnischer Sicht gibt es erfreuliche Entwicklungen. Die Unterstützungszone bei 22 bis 23 Euro hat den jüngsten Verkäufen nämlich getrotzt. Zwar ist der K+S-Kurs aus dem Trendkanal seit Oktober nach unten ausgebrochen, allerdings hat sich daraus kein neuer Abwärtstrend gebildet. Die Aktie konsolidiert auf dem erreichten Niveau und sollte bei der Rückkehr in den Trendkanal seine Rally seit Oktober fortsetzen können. Zusätzlichen Rückenwind bekäme K+S auch von einem weiteren Anstieg des US-Dollar und der Agrarrohstoffe.

 

von Feingold Research

 

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