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Aktie im Fokus: Nike – möglicher Turn-Around voraus

Nike lief in den letzten drei Jahren dem Konkurrenten Adidas meilenweit voraus. Doch jetzt scheint der deutsche Sportartikelhersteller aufzuholen. Zumindest charttechnisch hat die Adidas-Aktie den besten Run seit Jahren hingelegt, während der DAX-Index sich weiterhin in seinem Abwärtstrend abquält. Der Kurs der Nike-Aktie hingegen wurde seit Anfang 2016 deutlich abgestraft. Zum Vorteil der Anleger, die noch nicht an dem steilen Aufwärtstrend partizipieren konnten.


Die WM als Katalysator
Nike hatte im Zeitraum 2014-2015 neun Mal in Folge bei den Quartalszahlen die Analysteneinschätzungen übertroffen. Und das trotz eines steigenden US-Dollars, der besonders im Absatzmarkt Westeuropa und den Schwellenländern zu belastenden Entwicklung bei den Umsätzen geführt hatte. Dennoch baute das Unternehmen seine Marktanteile stetig aus, wenn nicht in den Schwellenländern, dann in Japan und China. Und das ohne den Rückenwind einer WM in Brasilien.


Zugegeben, diese war sozusagen der Start der sagenhaften Expansion, denn erstmals hatte Nike mehr Nationalmannschaften als Adidas ausrüsten dürfen und auch bei Fußballschuhen standen mehr Spieler mit Nike unter Vertrag als mit Adidas. Die Nike-Aktie verzeichnete seit dem Sommer 2014 einen Anstieg von 85 %. Im Jahr 2014 alleine lief sie dem Gesamtmarkt in Form des S&P 500 Index um mehr als 10 % davon.

 

Die Sorgen, die sich noch zu Beginn des Jahres 2014 mit der Schwellenländerkrise und dem Tapering der FED ergaben, waren schnell verflüchtigt. Mit dem WM-Erfolg im Rücken konnte Nike höhere Preise bei gleichzeitiger Expansion der Aufträge durchsetzen und entwickelte sich im Verlauf des nächsten Geschäftsjahres von Quartal zu Quartal über den Erwartungen der Analysten.

 

Korrektur ist im normalen Rahmen

Doch zu Beginn des aktuellen Jahres stagniert der Kurs und korrigiert den Trend um mehr als 20 % auf 53 US-Dollar je Aktie. Dabei läuft auch das Geschäftsjahr 2011/2016 nicht unbedingt schlecht. Das Problem ist allerdings, dass sich aufgrund der zuvor steilen Entwicklung hohe Erwartungen aufgebaut haben. Diese zu enttäuschen vermag nicht mehr viel zu benötigen.

 

In den letzten beiden Quartalen entwickeln sich die Umsätze erstmals unter den Erwartungen der Analysten. Auch der Zuwachs bei den Bestellungen scheint etwas rückläufig zu sein. Das reicht erst einmal aus, um die große Korrektur bei der Aktie einzuleiten. Dennoch ist die Korrektur bei der steilen Vorlage mehr als überfällig gewesen. Die zahlenmäßige Entwicklung ist demnach nur der Impuls, der die überfällige Korrektur angetrieben hat.


Zudem wurde mit der Verlängerung des zuvor bis 2016 laufenden Rückkaufprogramms bemängelt, dass der Zeitpunkt zu teuren Aufwendungen führen dürfte, da die Kurse bereits sehr hoch seien. Auch eine Dividende wurde erhöht. Beides konnte von den Anlegern nicht in jeden Fall positiv interpretiert werden, denn es kann auch auf eine bevorstehende Sättigung am Markt hindeuten.

 

Günstiger Preis im Trend
Dass sich Nike vom starken US-Dollar kaum beeindrucken lässt, wurde bereits bewiesen. Deshalb sollte man hier den Einfluss nicht überbewerten. Allerdings zählt durchaus die Konjunkturlage in den Schwellenländern und hier sieht es aktuell nicht sehr rosig aus. Und auf dem westeuropäischen Markt wirft der ewige Konkurrent Adidas mit der EM im Rücken so langsam seine Schatten.


Dennoch befindet sich der Aktienkurs von Nike in seinem langfristigen Aufwärtstrend. Das letzte Jahrestief bei 53 US-Dollar je Aktie markiert gleichzeitig ein markantes Tief in diesem Trend. Es bietet sich daher zu den aktuellen Kursen ein günstiger Einstiegspunkt für alle an, die an diesem Trend weiter partizipieren möchten. Absichern sollte man sich allerdings dann knapp unterhalb der langfristigen Trendlinie.

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