Alarmstufe Rot für Trader: Russland eskaliert den Ukraine-Krieg

Bernstein BankWir können uns kein Szenario vorstellen, das für Aktien bärischer wäre als das aktuelle – und bullisher für Energie und den Dollar.

Wladimir Putin tritt nach der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive rund um Charkiw die Flucht nach vorne an. Mit der Teilmobilmachung und der indirekten Drohung eines Atomschlages am Mittwoch hat Putin die Welt näher an den Atomkrieg gebracht.

Klar ist, dass die sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk durch Scheinreferenden in die Russische Föderation eingegliedert werden sollen. Und damit wäre ein Krieg gegen sie auch ein Krieg gegen Russland.

Die erste Reaktion am Ölmarkt auf die Rede von Putin  sehen Sie schon im Stundenchart der Ölsorte WTI.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

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Jetzt hat der Westen die Wahl zwischen zwei äußerst unangenehmen Optionen: Entweder er lässt die Ukraine fallen, friert die Waffenlieferungen ein und setzt auf Appeasement.

Diese Linie dürfte in Rom, Berlin oder Madrid favorisiert werden. Dann könnte es jedoch beispielsweise in Deutschland einen Regierungswechsel geben.

Oder aber die Ukraine wird endlich effektiv mit großen Mengen an modernen Waffen versorgt und Russland wird in die Knie gezwungen.

Diese Linie sehen wir in Washington, Warschau oder London.

 

 

Mögliche Panik bei Öl und Gas

Auch für Putin ist die Lage prekär. Bei einer Niederlage in der Ukraine dürften er und seine Silowiki Geschichte sein. Und eine Implosion der Russischen Föderation erfolgen.

Ende Februar hatten wir an dieser Stelle geschrieben, dass Wladimir Putin mit der Invasion der Ukraine sein Afghanistan eingeleitet hat. Das Scheitern der Sowjets am Hindukusch war der Vorbote für das Ende der Sowjetunion.

Genauso könnte es Russland jetzt ergehen.

Mit Folgen für die Börsen und auch für den Energiemarkt. Denn Russland ist mit rund 5 Millionen Barrel pro Tag einer der größten Exporteure von Erdöl.

Auch bei Erdgas würde der Markt dann in Panik geraten.

 

Wie stabil ist Russland?

Tatsächlich scheint die Macht des Kreml zu schwinden. So meldete die ukrainische Führung im Zuge der Gegenoffensive gerade die Flucht von rund 13.000 russisch-stämmigen Kollaborateuren – vor allem aus der Verwaltung. Das russische Belgorod bestätigte eine solche Flüchtlingswelle.

Somit scheinen die Steigbügelhalter vor Ort offenbar den Glauben an einen Sieg Russlands verloren zu haben.

Die Nachbarn werden dreister. So ist der jüngste Überfall von Aserbaidschan auf Armenien sicher kein Zufall – Eriwan steht immerhin unter russischem Schutz.

Die überwiegend islamischen Teilrepubliken im Süden Russlands könnten stärker nach Unabhängigkeit streben, allen voran Tschetschenien.

 

Die große Gefahr ist China

Kasachstan hat sich geweigert, die pro-russischen Separatistenrepubliken völkerrechtlich anzuerkennen und streckt die Fühler nach Peking aus.

China selbst braucht dringend Ackerland und könnte eines Tages Sibirien annektieren, wenn in Russland Chaos tobt – mit genau der gleichen Begründung, mit der Russland gerade in der Ukraine vorgegangen ist.

Nämlich der, dass Millionen von chinesischen Wanderarbeitern in Russisch-Fernost unterdrückt werden.

 

 

Schwelende Konflikte

Georgien könnte versucht sein, die beiden von Moskau unterstützten Pseudo-Republiken auf seinem Territorium zu tilgen. Die Republik Moldowa könnte mit Hilfe der Ukraine die russische Enklave Transnistrien ausmerzen.

Belarus als letzter russischer Verbündeter in Europa wackelt – bei einem Umsturz müsste Moskau eingreifen. Gleiches gilt, falls die Ukraine, Kasachstan oder auch die baltischen Staaten die russischen Minderheiten als Unruheherd aus dem Land werfen.

Der Kreml hat ja gerade den Schutz der Auslandsrussen unter dem Konzept Russki Mir (Russische Welt) bekräftigt. Eine Flüchtlingswelle würde die russische Wirtschaft zudem stark belasten.

Das Fazit aus alledem: Falls unsere Beobachtungen stimmen, steht uns an den Börsen sowie am Öl- und Gasmarkt einiger Tumult bevor. Behalten Sie also die Lage im Blick – und bereiten Sie sich vor.

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