Alpari: Aktien profitieren von schlechten Arbeitsmarktdaten; Euro-Stärke derzeit ungebrochen

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  • Der verspätete Arbeitsmarktbericht aus den USA sorgte gestern für zeitweise neue Höchststände bei den Aktienindizes und einen kollabierenden US Dollar, bevor durch die Ernüchterung über die veröffentlichten Zahlen ein Großteil der Gewinne wieder abgegeben wurden. Ökonomen hatten mit einem Stellenzuwachs von 180.000 für September gerechnet, tatsächlich waren es nur 148.000 neue Stellen. Das durchschnittliche stündliche Einkommen ist ebenfalls nur um 0,1% gestiegen, hier lag der Konsensus bei 0,2%. Durch die schlechter als erwarteten Zahlen ist das Thema Tapering nun endgültig von der Agenda in diesem Jahr verschwunden und Marktteilnehmer rechnen frühestens zur Fed-Sitzung Mitte März 2014 mit einer Straffung der lockeren US Geldpolitik. Kurz nach der Veröffentlichung stieg der S&P 500 Index auf ein neues Rekordhoch bei 1.759,33 Punkten, bevor er bei 1.754,67 Punkten mit einem Plus von 10,01 Punkten oder 0,57% den Handel beendete. Der Technologieindex Nasdaq 100 verzeichnete ebenfalls ein neues Hoch bei 3.947,67 Punkten und schloss 0,24% höher bei 3.929,57 Punkten. Der Dow Jones Index befindet sich weiterhin unterhalb des Allzeithochs und schloss 75,46 Punkte höher bei 15.467,66. Damit fehlen noch 1,6% bis zu dem Hoch aus September. In Deutschland notierte der Dax während des Tages knapp unterhalb der Marke von 9.000 Punkten und beendete den Handelstag mit einem Plus von 0,90% oder 80,24 Punkten bei einem Stand von 8,947,46. Die asiatischen Märkte notieren nach anfänglichen Kursgewinnen mittlerweile im negativen Bereich. Der Nikkei 225 verliert derzeit 1,95%, der Shanghai Composite Index liegt mit 1,30% im Minus. Angetrieben werden die Verluste durch Unternehmen der Telekommunikations- und IT-Brache.
  • Der Euro regierte ebenfalls mit kräftigen Kursgewinnen und notierte nach Veröffentlichung der Daten bei 1,3791. Damit wurde das bisherige Jahreshoch aus Anfang Februar bei 1,3710 überschritten und das Währungspaar schloss auf dem höchsten Stand seit August 2011. Der Euro profitiert momentan von dem extrem schwachen US Dollar. Der Export in der Eurozone ist noch relativ unberührt von der Euro-Stärke, die europäische Güter für ausländische Käufer teurer macht und die Gewinnmarge von Exporteuren schmälert. Die Eurozone weist im Gegensatz zu den USA einen Leistungsbilanzüberschuss auf. Solange die EZB nichts gegen einen zu stark werden Euro unternimmt, ist ein Kursziel von 1,40 zum US Dollar kurzfristig durchaus realistisch. Der Australische Dollar konnte ebenfalls von der US Dollar Schwäche profitieren, allerdings wurden die Gewinne von gestern durch die Veröffentlichung der Inflationsdaten heute Morgen komplett wieder abgegeben und notiert nun mit 0,965 tiefer als vor der Bekanntgabe der amerikanischen Arbeitsmarktdaten.
  • Der Terminkontrakt für Dezember Crude Oil fiel im gestrigen Handel um 1,61% und schloss weiter unterhalb der Marke von 100 US Dollar, bedingt durch die erhöhten Lagerbestände (Siehe Tagesbericht vom 22.10.2013). Händler warten auf die Veröffentlichung der Lagerbestände in der Woche bis zum 18. Oktober, die heute bekanntgegeben werden. Die Erwartung liegt bei 3 Millionen Barrels.

 

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