Alpari: US-Schuldenobergrenze – Kampf bis zur letzten Minute; EUR/USD in Richtung Jahreshoch

Alpari: Marktkommentar: US-Schuldenobergrenze ? Kampf bis zur letzten Minute

  • Zunächst zu Europa. Die EZB belässt alles wie gehabt (Leitzins 0,5% und zwar für einen sehr langen Zeitraum). Mario Draghi hat betont, dass die Wirtschaftserholung in der Eurozone schwach und fragil einzuschätzen ist, aber es werden noch keine zusätzlichen geldpolitischen Maßnahmen erwogen. Diese Aussage sowie das geglückte Mißtrauensvotum für die Regierung Letta in Italien hat dem Euro Rückenwind gegeben. Unterstützung kam auch von der anderen Seite des Atlantiks. Es sieht so aus, als ob die beiden Themenblöcke US-Haushalt und US-Schuldenobergrenze in eine Verhandlungsmasse einfließen. Da die Schuldenobergrenze am 17.10.2013 erreicht sein wird, dürfte ein Kompromiß aufgrund der weit auseinander liegenden Positionen nur in allerletzter Minute erzielt werden. Die Zahlungsunfähigkeit  ? so unwahrscheinlich dieses Szenario auch ist  ? dürfte einen massiven Vertrauensverlust in den USD, sinkende Aktienmärkte, stark anziehende Anleiherenditen und eine Rezession auslösen. Vor diesen Hintergrund kann die US-Notenbank auch keine Reduzierung des QE3-Programms im Oktober durchführen und selbst ein Beginn des Ausstiegs in diesem Jahr erscheint immer fraglicher. Die Finanzmärkte volatil bleiben und der USD sollte zur Schwäche neigen bis ein Kompromiß gefunden werden wird.

Chart des Tages: XAU-Goldminenindex verlässt Aufwärtstrendkanal 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

Devisen & Edelmetalle: EUR/USD in Richtung Jahreshoch

  • EUR/USD: Das Währungspaar konnte vorgestern aus der Wimpelformation nach oben ausbrechen und hat ein neues Kaufsignal ausgelöst. Aktuell handelt EUR/USD bei 1,3622 und damit in Schlagdistanz zum Jahreshoch bei 1,3711. Der MACD bleibt positiv ausgerichtet und der Aroon zeigt aktuell einen Aufwärtstrend an. Bei den Oszillatoren ist der Stochastik ebenfalls auf die Kaufseite gesprungen.  Auf der Oberseite liegen die nächsten Widerstände bei 1,3646 und 1,3654. Direkte Unterstützungen sind bei 1,3597 und 1,3569 vorzufinden. Grundsätzlich ist der Ausbruch aus der großen Dreiecksformation (ausgehend vom Novembertief 2012 und dem Jahreshoch von Februar 2013) immer noch intakt. Daraus lässt sich ein kalkulatorisches Kurspotenzial bis in den Bereich von 1,4450 ableiten. Bullish.
  • USD/JPY:  Der kurzfristige Abwärtstrend setzt sich in diesem Währungspaar unvermindert fort. Aktuell wird der Unterstützungsbereich zwischen 97,00 und 96,95 getestet. Die nächsten signifikanten Haltezonen sind bei 96,65  und 96,37. Auf der Oberseite sind Widerstände bei 97,50 und 98,09 vorhanden. Von Seiten der technischen Indikatoren überwiegen nach wie vor die Abwärtsrisiken. Die Trendfolger MACD und Aroon sind beide bearish ausgerichtet. Die Oszillatoren sind auch ausnahmslos auf der ?Verkaufsseite? positioniert, aber erreichen ihre unteren Extremzonen. Bearish.
  • EUR/GBP: Das Währungspaar konnte in den letzten beiden Tagen ein beeindruckendes Reversal absolvieren und eine negative Weichenstellung verhindern. Aktuell handelt EUR/GBP bei 0,8441. Damit gestaltet sich die Lage wieder neutral und eine Überwindung des letzten Pivothochpunkts bei 0,8465 würde ein Einstiegssignal auslösen. Die technischen Indikatoren haben sich wieder aufgehellt. Das ?bullish failure? im MACD war nicht von Dauer und der Indikator ist wieder auf der Kaufseite angelangt. Der Aroon zeigt keinen Abwärtstrend mehr an. CCI und RSI haben positive Divergenzen ausgebildet und geben den Bullen Rückenwind. Auf der Oberseite sind die nächsten signifikanten Widerstände bei 0,8450 und 0,8465 vorzufinden. Auf der Unterseite finden sich Unterstützungen im Bereich von 0,8400 und 0,8350. Es erfolgt eine Umstellung auf bullish bei einem Schlusskurs über 0,8465. Neutral.
  • AUD/USD: Der Aussie kann weiterhin von dem bisher erfolgreichen Rücktest des Ausbruchslevels bei 0,9300 profitieren und nach Überwindung des 0,9398 Widerstands weiter zulegen. Aktuell notiert das Währungspaar bei 0,9435. Damit erhöhen sich die Chancen, dass die Erholungsbewegung fortgesetzt wird. Ein erneutes Einstiegssignal würde bei einem Schlusskurs über 0,9533 erfolgen. Sollte jedoch die 0,9300 Haltezone verletzt werden, würde ein Fehlausbruch vorliegen und die angezeigte Bodenbildung in Frage stellen. Die große Bodenbildung zwischen Juli und September und der einhergehende Aufwärtsimpuls sind aber solange intakt, wie das Ausbruchslevel bei 0,93 verteidigt wird. Das Kursziel aus der Reckteckformation ist bei 0,9756 angesiedelt. Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 0,9439 und 0,9461 vorzufinden. Die trendfolgenden Indikatoren präsentieren sich gemischt. Der MACD ist weiterhin negativ positioniert, aber der Aroon zeigt keinen Abwärtstrend mehr an. Der Stochastik ist auf der ?Kaufseite? vorzufinden. Nächste Unterstützungszonen auf der Unterseite liegen an den Haltezonen 0,9392 und 0,9366. Neutral.
  • Gold: Das Edelmetall konnte die im letzten Tagesbericht dargestellte SKS-Formation direkt kontern und handelt unterhalb des wichtigen $1.320 Widerstands bei $1.317,00. Damit wurde die negative Weichenstellung zunächst verhindert. Auf der Oberseite sind die nächsten Anlaufpunkte bei $1.320 und $1.335. Die nächsten Unterstützungen liegen bei $1.302 sowie $1.298. Die technischen Indikatoren haben sich etwas verbessert. Trendfolger MACD ist nach wie vor bearish ausgerichtet, aber der Aroon zeigt keinen Abwärtstrend mehr an. Der Stochastik ist ebenfalls wieder auf bullish umgeschwenkt und der CCI hat eine positive Divergenz bestätigt. Solange das Edelmetall über dem letzten Pivottiefpunkt bei $1.275 handelt, bleibt die Lage als neutral zu bewerten. Neutral. Nichtsdestotrotz zeigen die XAU-Goldminenwerte weiterhin relative Schwäche an, was als negativer Intermarketfaktor belastet und die aktuelle Gegenbewegung in Frage stellt (siehe Chart des Tages).

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
08:00 Deutschland Erzeugerpreise August m/m -0,10% 0,10% -0,10%
11:00 EWU Erzeugerpreise August m/m 0,10% 0,30%
12:00 EWU Wöchentliche LTRO-Rückzahlungen an die EZB
16:00 Kanada Ivey Einkaufsmanagerindex September 52,60 51,00

Weitere Analysen von Jörg Rohmann finden Sie im Alpari Newsroom.

 

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Weitere Analysen von Florian Eberhard finden Sie im Alpari Newsroom

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