Ausblick 2021: Die nächste $upernova
Bernstein Bank: Ein historisches Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Corona-Pandemie hat die Welt in einen deflationären Schock gestürzt. Die Notenbanken haben dagegen gehalten – und sie haben eine wahre Supernova an Kapital gezündet.
Ergo verbuchten die Börsen ein famoses Jahr. Und es ist vielleicht noch nicht vorbei: Die Investmentbank Morgan Stanley erwartet für 2021 eine neue Supernova an Dollars. Diesmal entfacht durch das US Treasury.
Bank of America: Die Geld-Supernova der Notenbanken
Welch ein Börsenjahr. Barnaby Martin, Credit Strategist für Europa bei der Bank of America fand die passenden Worte: „2020 is ending with one of the most predictable and potent themes of the last decade: central bank activism.“ Und weiter: „it’s hard to escape how powerful the policy ‘supernova‘ has been this year, against a backdrop of historically horrendous growth.“
Tatsächlich haben demnach in diesem Jahr 93 Prozent der Volkswirtschaften auf dem Globus kontraktiert – und 53 Prozent sanken um mehr als 6 Prozent. Trotzdem haben der DAX und auch die Wall Street neue Rekorde markiert.
Eben wegen des entschlossenen Eingreifens der Politik und der Notenbanken – und wegen der Unmenge an Kapital, die sich an die Finanzmärkte ergoss. Und so könnte es auch weitergehen.
Weiter Stütze durch die Notenbanken
Daran glaubt zumindest Matthew Hornbach, Chief Rates Strategist bei Morgan Stanley. Er erwartet zum einen, dass die Notenbanken den Markt auch 2021 weiter stützen, um unvorhergesehene Ereignisse und Krisen abzufedern.
So würden die acht führenden Notenbanken der Welt pro Monat im Schnitt Finanztitel – meist Staatsanleihen – im Wert von rund 304 Dollar einkaufen. Jeden Monat würden so Assets im Wert von 0,7 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes eingesammelt. Doch für die Bullen kommt es noch besser.
Morgan Stanley: Explosion der neuen Finanz-Supernova
Hornbach brachte auch einen neuen, bislang wenig in den News behandelten Aspekt ins Spiel. Er erwartet eine NEUE Supernova in Höhe von sagenhaften 1,3 Billionen US-Dollar. Diesmal gezündet durch das US-Finanzministerium.
Und das ist der Hintergrund: Laut Morgan Stanley kann in den USA das Schatzamt die Liquidität erhöhen, indem die Cash-Balance – geparkt bei der Federal Reserve im Treasury General Account (TGA) – gesenkt wird. Wenn das Finanzamt neue Schuldtitel für Banken ausgibt oder staatliche Ausgaben finanziert, sinken die Reserven.
In diesem Jahr hat das US-Treasury aber laut Hornbach insgesamt 1,6 Billionen Dollar Cash angesammelt, da sich der Kongress nicht auf Stimuli einigen konnte. In normalen Zeiten hätte das eine Liquiditätskrise bei den Banken verursacht, doch die Fed verteilte ja fleißig Geld.
Morgan Stanley glaubt nun an eine gigantische Cash-Infusion für die US-Banken. Dies liege an der Deadline des Debt Ceiling zum 01. August 2021. Laut Gesetz dürfe die Treasury ihren Cash-Bestand aus dem vorigen Schuldendeckel von 2019 nicht überschreiten – und das waren nur 200 Milliarden Dollar.
Insofern müsse das Finanzamt bis 1. August rund 1,3 Billionen Dollar loswerden. Was sogar noch die 1 Billion Dollar an Kapital übertreffe, die sowieso von der Federal Reserve bereitgestellt würden.
Neue Kapitalflut für den Markt
Das Finanzblog ZeroHedge glaubt, dass das Geld zunächst in Geldmarktfonds fließen könnte. Doch Morgan Stanley hält es für wahrscheinlich, dass Investoren diese niedrig verzinsten money market funds nicht reichten.
Ergo urteilte Analyst Hornbach: „investors will have a (performance) incentive to move cash into higher yielding assets.“ Und weiter: „we expect liquidity to venture out of its safe-haven cash-cave – just as long as new, unforeseen uncertainties aren’t mounting at the same time.“
Kein Wunder, dass Morgan Stanley ein Plus im S&P 500 von 10 Prozent auf Sicht der nächsten zwölf Monate erwartet. Die Übersetzung von ZeroHedge zu alledem: „buy everything ahead of an unprecedented dollar devaluation orgy.“
Unser Fazit: Falls diese neue Kapitalbombe gezündet wird, dann wird es am Finanzmarkt kein Halten geben.
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