Auslandsaktien: Wasserstoff wird zum Öl der Zukunft

Börse FrankfurtDie jüngste Verkaufswelle kann die Aufbruchsstimmung in der Zukunftsbranche Saubere Energien nicht trüben. Die Auftragsbücher von Windturbinenhersteller Vestas sind voll, der französische Energiekonzern McPhy Energy und seine Partner bieten künftig die gesamte Wertschöpfung für Wasserstoff. Auf eine führende Rolle im Geschäft mit Wasserstoff bereitet sich auch die Royal Dutch Shell vor.

Offene Fragen hinsichtlich Dauer und Intensität der jüngsten Corona-bedingten Einschränkungen in vielen Teilen Europas hat das Anlegervertrauen in Aktien bröckeln lassen. Auf dem Spiel steht nicht weniger als die Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung. Selbst ein möglicher Double Dip macht mittlerweile die Runde.

Dieses Abtauchen in eine erneute Rezession mitten in der Aufschwung-Phase bleibt für viele Volkswirte aber aus, sofern nicht ein tiefer und langer Lockdown die wirtschaftliche Aktivität erneut zum Stillstand bringe. Zudem würden Regierungen und die europäische Notenbank auch diesmal handeln.

 

 

Jenseits der jüngsten Verkaufswelle stehen auf saubere Energie setzende Unternehmen wie Vestas und McPhy Energy vergleichsweise gut da. Die Royal Dutch Shell schreibt nach Verlusten wieder schwarze Zahlen und kommt mit dem geplanten Umbau Richtung grünen Wasserstoff voran.

Hauptsache nachhaltig

„Der dänische Turbinenbauer Vestas hat volle Auftragsbücher“, stellt Walter Vorhauser von der Oddo Seydler Bank fest. Allein in den letzten Septembertagen kämen die Windprojekt-Orders etwa aus Deutschland, Vietnam, Russland und den USA auf eine Gesamtleistung von insgesamt knapp 1,5 Gigawatt.

Mit der vollständigen Übernahme von MHI Vestas, einem Gemeinschaftsunternehmen mit Mitsubishi Heavy Industries, ziele der Marktführer bei Windparks an Land auf die Stärkung des Geschäfts mit Anlagen auf dem Meer. Die Vestas-Aktie legte seit dem März-Tief von rund 65 auf 140 Euro zu. Das sind umgerechnet 1.042 dänische Kronen. „Goldman Sachs sieht das Kursziel bei 1.150 Kronen.“

Auch andere Unternehmen aus der Branche profitieren Vorhauser zufolge vom weltweit steigenden politischen Willen, die Produktion von sauberer Energie voranzubringen. Die Aktie des chinesischen Jinko Solar Holding etwa notiert derzeit um 53 Euro, nach 21 Euro zum Jahresauftakt.

Alles aus einer Hand

Gemeinsam mit der britischen Technip Energies und dem US-Unternehmen Chart Industries bereitet sich McPhy Energy auf eine Expansion im Bereich Wasserstoff vor, wie Roland Stadler von der Baader Bank äußert. „Die Aktie des französischen Energiekonzerns mehr als verfünffachte sich seit Januar.“

Die 180 Millionen Euro aus der jüngsten Kapitalerhöhung würden für den Aufbau einer Giga-Fabrik zur Herstellung von Elektrolyseure und Ladestationen für Wasserstoff eingesetzt. Mit dem Einstieg der beiden strategischen Partner könne McPhy Energy  nun die gesamte Wasserstoffwertschöpfungskette abdecken.

Saubere Zukunft für Royal Dutch Shell

Bei der Royal Dutch Shell stimmen Vorhauser zufolge zumindest die Vorzeichen wieder. Nach Verlusten von 18,1 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal stehe für die Monate Juli bis September dank guter Geschäfte mit den Raffinerien und Tankstellen ein Gewinn von 489 Millionen US-Dollar in den Büchern.

Für die hohen Verluste mit der Ölförderung macht das Unternehmen die niedrigen Ölpreise verantwortlich. Ein sattes Minus habe zudem das Gasgeschäft eingefahren. „Shell hat auch die Dividende erhöht.“ Die Shell-Aktie bewegt sich derzeit um zehn Euro, nach 26 Euro zum Jahresbeginn.

Neben einem drastischen Stellenabbau – bis Ende 2022 sollen 7.000 bis 9.000 der über 80.000 Jobs wegfallen – baue Shell nun an seiner „sauberen Zukunft“. In Sachen grüner Wasserstoff wolle der Konzern in Deutschland die Nummer eins werden. In Wesseling bei Köln werde die ursprüngliche Kapazität der im Bau befindlichen Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage von zehn Megawatt verzehnfacht. Ähnliche Anlagen plane Shell in anderen Teilen Deutschlands.

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