Blut auf den Aktienmärkten: Wie lange noch wird es fließen, und was sollten Privatanleger jetzt tun?
Die Rückgänge an den Aktienmärkten in den letzten Tagen sind etwas, woran sich viele Anleger erst gewöhnen müssen, insbesondere jene, die erst im letzten Jahr eingestiegen sind, als es – von wenigen Ausnahmen abgesehen – kaum nennenswerte Korrekturen gab.
Das Jahr 2024 gehört bereits der Vergangenheit an, ebenso wie die Gewinne, die der S&P 500 im Vorjahr erzielt hat.
Was also tun als Privatanleger in diesen turbulenten Zeiten?
Kühlen Kopf bewahren
Schließlich nehmen wir unsere Gewinne in Boomphasen ja auch nicht im Affekt mit. Neben Besonnenheit ist auch Risikomanagement essenziell.
Für langfristige Anleger mögen Stop-Loss-Orders unnötig erscheinen, doch Risiko lässt sich auch durch die Auswahl von Aktienarten oder allgemeinen Anlageklassen steuern.
Das aktuelle Umfeld spielt Technologie- und Wachstumswerten nicht in die Karten.
Eine Möglichkeit für Privatanleger wäre daher, dividendenstarke Unternehmen zu kaufen oder ihr Portfolio in Richtung Anleihen zu diversifizieren.
Allerdings sinken mit den Aktienkursen derzeit auch die Anleiherenditen, die Absicherungsinstrumente werden somit teurer.
Paradoxerweise korrigiert derzeit auch Gold, das in vergleichbaren Phasen sonst profitiert.
Dennoch könnte das Edelmetall durchaus seinen Platz in vielen Portfolios finden.
Historie zeigt: Auf lange Sicht bleiben Aktien im Plus
Nach einem massiven Ausverkauf schlägt oft das Pendel ins andere Extrem – mit einer übermäßigen Kaufbereitschaft für „ausgebombte“ Tech-Werte.
Doch niemand kann mit Sicherheit sagen, wo sich die Kurse in wenigen Stunden, geschweige denn Tagen oder Wochen befinden werden.
Anleger sollten sich also bewusst sein, dass die Märkte noch weiter fallen könnten und Käufe entsprechend in Tranchen staffeln.
Kurzfristig lohnt es sich definitiv nicht, überschüssige Liquidität sofort in Aktien zu investieren.
Auf lange Sicht jedoch zeigt die Historie: In keinem 20-Jahres-Zeitraum lagen Aktien am Ende unter dem Startwert.
Das öffnet Perspektiven für Investitionen in breit gestreute Aktien-ETFs, auch wenn hier ebenfalls Vorsicht geboten ist.
Drei Szenarien für die Zukunft
Andererseits kann schon ein einziger Satz von Donald Trump die Märkte kurzfristig nach oben treiben.
Rechnet man mit dem vom Markt erwarteten Verlauf, muss man sich auf eine schwache US-Konjunktur infolge erschöpfter Haushaltsersparnisse einstellen.
Am stärksten betroffen wären in diesem Fall Unternehmen aus dem Bereich des zyklischen Konsums.
Wenn Verbraucher ihre Ausgaben kürzen, werden Unternehmen als erstes ihre Marketing- und Werbebudgets streichen – was sich negativ auf große Tech-Konzerne auswirkt.
Dieses fragile Kartenhaus könnte durch geringere Investitionen in Künstliche Intelligenz endgültig ins Wanken geraten.
Das optimistischste Szenario, das derzeit kaum jemand auf dem Radar hat, wäre eine Aufhebung der Zölle und eine Rückkehr zur „Normalität“ vor den Wahlen.
Doch dieses Szenario gilt als eher unwahrscheinlich, da Trump seine Politik auch gegen den Willen der Märkte durchsetzen möchte.
Zudem hilft ihm der aktuell schwache Dollar nicht nur beim Export, sondern auch beim Platzieren neuer Staatsanleihen – dank niedrigerer Zinsen und somit günstigerer Kupons.
Das realistischste Szenario ist eine Stagflation in den USA – also höhere Inflation, steigende Arbeitslosigkeit und schwaches Wirtschaftswachstum.
In diesem Umfeld dürften Konsumgüterunternehmen ähnlich leiden wie im Rezessionsszenario.
Im Gegensatz dazu könnten dividendenstarke Unternehmen im Bereich Basiskonsum, Energie oder Versorger (Utilities) profitieren.
Fazit
Trumps bisherige Politik lässt wenig Spielraum für Tech-Wachstum wie im Vorjahr.
Auch auf geopolitischer Ebene verändert sich das Anlegerverhalten spürbar.
Zumindest kurzfristig dürften passive ETF-Investoren nicht mehr die höchsten Renditen erzielen.
Stattdessen rückt ein aktiverer Managementansatz in den Vordergrund – und der könnte in den kommenden Monaten tatsächlich mehr Rendite bringen als der Markt insgesamt.
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