Broker hoffen auf die Notenbanken

Bernstein Bank: Die belagerten Bullen im weltweiten Handel setzen auf eine konzertierte Aktion der wichtigen Zentralbanken. In der konjunkturellen Abwehrschlacht gegen das Corona-Virus soll eine neue Geldwelle helfen. Tatsächlich macht Japan den Anfang – und die Fed signalisiert ebenfalls ein Eingreifen.

Doch dann spricht die EZB.

Der DAX gibt seine frühen Gewinne wieder ab.

 

Der DAX versucht die Gegenbewegung
Das war wohl nichts: Erst zog der DAX an bis auf 12.119 Punkte. Zwei Gründe dafür: Italien stellt in der kommenden Woche Hilfen für die Wirtschaft von bis zu 3,6 Milliarden Euro bereit. Deutschland prüft die Schnürung eines Konjunkturpaketes, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) der „Welt am Sonntag“.

Zeit für eine technische Erholung wäre es in normalen Zeiten:
Der Relative-Strength-Index für den DAX hatte am Freitag mit nur noch 19,9 Punkten tief im überverkauften Terrain gesteckt.

 

Dämpfer von der EZB
Nach der anfänglichen Erholung drehte der DAX aber gen Süden. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex wieder 0,3 Prozent schwächer bei 11.857 Zählern. Denn Frankreichs Notenbank-Chef verpasste den Hoffnungen auf eine konzertierte globale Aktion der Notenbanken einen Dämpfer. Die Europäische Zentralbank steht nach Aussage von Francois Villeroy de Galhau zwar bereit, notfalls wegen des sich ausbreitenden Corona-Virus die Konjunktur zu unterstützen.

Zusätzliche Schritte seien aber derzeit noch nicht erforderlich, sagte das Ratsmitglied der EZB dem französischen Radiosender BFM Business.

 

 

Japan macht den Anfang
Zuvor hatte Japan die Hoffnung auf ein weltweites Eingreifen der Notenbanken beflügelt. Der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, erklärte am Montag, die Zentralbank werde die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und genug Liquidität für Stabilität im Finanzmarkt bereitstellen. Mit seiner Eilmeldung stützte Kuroda die Börse. Der Nikkei-Index verbuchte am Montag zum Schluss ein Plus von 1 Prozent auf 21.344 Zähler. Zuvor war er auf ein Sechs-Monats-Tief von 20.873 Zähler gefallen. In den kommenden Wochen will die Bank of Japan Milliarden von Assets einkaufen, hieß es schon am Freitag.

De CSI-300 zog am Montag zum Schluss um 3,3 Prozent an auf 4.070 Zähler. In China sind die Aktivitäten in den Fabriken auf den schlechtesten Stand seit Beginn der Aufzeichnung eingebrochen.

Kein Wunder: Corona lähmt weite Teile der Wirtschaft.

Was im Reich der Mitte ebenfalls die Hoffnungen auf frisches Geld beflügelte.

 

Mögliche konzertierte Aktion der Notenbanken
Am Freitag hatte die Fed die Steilvorlage für Spekulationen über eine globale konzertierte Aktion geliefert: US-Notenbankchef Jerome Powell erläuterte gewohnt kryptisch, die Fed werde gegebenenfalls eingreifen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Angesichts der „Risiken“ durch das Virus werde die Notenbank „ihre Instrumente nutzen und angemessen handeln, um unsere Wirtschaft zu unterstützen“.

 

Analysten hoffen auf bis zu 100 Basispunkte

Goldman Sachs goss am gestrigen Sonntag reichlich Öl ins Feuer der Hoffnung: Die Goldmänner erwarten einen baldigen Zinsschritt durch die Federal Reserve um 50 Basispunkte, vielleicht sogar vor dem nächsten regulären Treffen am 16. März. Dieser Schritt werde von einem weiteren 50-Punkte-Schnitt im zweiten Quartal begleitet. Und außerdem sei dies Teil einer konzertierten Aktion der wichtigsten Notenbanken der Welt. Damit war das Gerücht also in der Welt.

Die Lobbygruppe Bank Policy Institute stieß ins gleiche Horn – sie erwartet laut MarketWatch einen Zinsschritt von 50 bis 75 Basispunkten.

Der Zinsschritt werde wohl am Mittwochmorgen bekanntgegeben.

Autor der Wortmeldung ist übrigens Bill Nelson – und der hat einst als Ökonom für die Fed gearbeitet, er dürfte daher noch gut vernetzt sein.

 

 

Kleiner Rebound in New York
Natürlich hatte das Corona-Virus Sars-CoV-2 auch am Freitag das Geschehen an der Wall Street dominiert. Immerhin drehten die Indizes wegen der Wortmeldung der Fed nach oben, sodass die Verluste eingedämmt wurden. Der Dow Jones Industrial rutschte am Freitag deutlich unter 25.000 Punkte; er schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 25.409 Punkten.

Für den Dow stand damit ein Wochenverlust von 12,4 Prozent an. Noch höher war das Minus nur während der Finanzmarktkrise im Oktober 2008. Im Februar verbuchte der US-Leitindex ein Minus von 10 Prozent – die schlechteste Rendite seit elf Jahren.

Der S&P 500 verlor am Freitag zeitweise 3 Prozent, bevor er wieder anzog. Das Minus zum Schluss fiel mit 0,8 Prozent bei 2.954 Punkten somit moderat aus. Der Nasdaq 100 schaffte am Tagesende sogar ein Plus von 0,3 Prozent auf 8.461 Zähler. Interessanterweise prallte der Nasdaq 100 am Freitag nach einem tiefroten Start punktgenau auf der 200-Tage-Linie bei 8.139 Zählern nach oben ab. Hier greift also selbst in Zeiten der Panik die Chartanalyse noch.

 

Das bringt der Tag
Der Terminkalender bringt am Montag einige interessante Events.

So steht um 15.45 Uhr der EZB-Monatsbericht für den Februar an.

Um 16.00 Uhr folgt außerdem in den USA der ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie für Februar.

Und zeitgleich werden die US-Bauausgaben im Januar gemeldet.

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