China: Hektische Zeiten – zwischen “Soft Landing” und Crash


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Manche nehmen ja Horoskope sehr ernst. Darauf sollte man sich nach meiner Erfahrung beim Thema Börse auf keinen Fall verlassen. Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 1990, als uns ein renommierter Astrologe in der Tele-Börse verkündete, auch in diesem Jahr könne man an der japanischen Börse viel Geld verdienen. Leider vergaß er zu erwähnen, dass man dazu short gehen musste. 1990 stürzte der japanische Aktienmarkt nach Jahren des Booms gnadenlos ab und begann eine jahrzehntelange

Baisse

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Hoffnung aus dem Tierkreiszeichen


Vielleicht funktionieren ja chinesische Horoskope besser, die sich bekanntlich an Tierkreiszeichen orientieren. Nach dem Jahr des Schafes beginnt nun Ende Januar das Jahr des Affen. Danach hätte 2015 ein ruhiges Jahr sein sollen. Denn das Schaf lässt sich auch in hektischen Zeiten nicht aus der Ruhe bringen, es zeigt Ausdauer und kommt letztlich zu befriedigenden Ergebnissen. Hat leider auch nicht funktioniert. Können wir auf das Jahr des Affen hoffen? Der gilt ja als pfiffig und erfindungsreich. Er will auch schwierigen Situationen unbedingt siegen. Das macht doch Hoffnung – oder?


China hat weit weniger unter Kontrolle als gedacht


Vielleicht konzentrieren wir uns zunächst nüchtern auf die Fakten. Die Kommunistische Partei lässt zwar Marktwirtschaft zu, will diese aber immer unter Kontrolle halten. Das ging bei den Börsen gründlich schief. Was für eine Hybris der Bürokraten, marode und überschuldete chinesische Staatsbetriebe an die Börse zu bringen und dann quasi durch einen amtlich induzierten Boom zu entschulden! Die Märkte schossen um 150 Prozent in wenigen Monaten nach oben und brachen dann zusammen.

Wer ein wenig die Börsen kennt, weiß, dass so etwas früher oder später passieren musste. Dazu kam dann noch der hilflose Versuch im Januar, die Märkte mit Handelsaussetzungen bei heftigen Schwankungen in den Griff zu bekommen. Solche Maßnahmen gibt es zwar seit dem großen Crash 1987 in vielen Ländern. Allerdings mit sehr viel größeren Schwellenwerten als mit denen es die Chinesen versuchten. Einen so volatilen Markt wie Shanghai mit Grenzen von fünf und sieben Prozent still zu legen, verstärkte nur die Angst, nicht mehr verkaufen zu können und förderte die Panik. Ihre Abschaffung führte wenigsten kurzfristig zu einer Beruhigung.


Chinas Wendeprozess in vollem Gange?


Es bleiben aber Zweifel, ob die kommunistische Wirtschaftsbürokratie noch alles im Griff hat. Zwar ist ihr die Steuerung des Aufschwungs seit Beginn der achtziger Jahre gut gelungen, jetzt jedoch mehren sich die Schwierigkeiten beim Umbau der Wirtschaft von der exportorientierten Wirtschaft hin zu einer konsumorientierten. Dennoch gibt es kleine Erfolge. Die Wirtschaftsdaten für den chinesischen Binnenmarkt sind sehr viel stabiler als für die Exportmärkte. Der Umbau kommt also durchaus voran, braucht aber Zeit.

Der listige Affe würde in diesem Jahr stärker auf Europa schauen. Dort hat sich das Wachstum gefestigt und zeigt Nachhaltigkeit. Chinas Wirtschaftslenker haben noch genügend Maßnahmen in petto, um das Wachstum zu stabilisieren. Autoritäre Regime wissen, dass sie neue Arbeitsplätze schaffen müssen, um ihre Macht zu sichern. Nach Expertenmeinung heißt dies, dass China dazu mindestens fünf Prozent Wirtschaftswachstum benötigt. Das sollte mit all den expansiven Maßnahmen, zu denen eben auch eine Abwertung der Währung gehört, gelingen. Eine harte Landung bleibt wenig wahrscheinlich.


China wird etwas zurückfallen, aber nicht drastisch


Für die Weltwirtschaft bedeutet dies freilich, dass die Impulse aus China schwächer werden. Dazu kommen die Strukturkrisen in vielen

Schwellenmärkten

. Die Weltbank hat denn auch die Erwartungen für das Wachstum von 3,4 auf nur noch 2,9 Prozent in diesem Jahr gesenkt. So könnte die in den neunziger begonnene Ära des globalisierten Wachstums allmählich auslaufen, was ebenfalls für Unsicherheit sorgt.

Was soll also ein Anleger 2016 tun, der ja weiterhin Risiken eingehen muss, wenn er angesichts der Magerzinsen eine auskömmliche Rendite anstrebt? Der listige Affe würde in diesem Jahr stärker auf Europa schauen. Dort hat sich das Wachstum gefestigt und zeigt Nachhaltigkeit.
ETFs
mit Small und MidCaps oder dividendenstarken europäischen Aktien mutig an schwachen Börsentagen einzusammeln – das dürfte sich mit etwas Geduld auszahlen. Und heftige Schwankungen sollte Affen doch umgehen können.

Autor: Dr. Bernhard Jünemann

 

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