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DAX: Impulse aus Großbritannien

Der deutsche Leitindex startete etwas unentschlossen in den Juni, nachdem er gegen Ende Mai deutlich positive Signale setzten konnte und über der 10.100 Pkt.-Zone schloss. Dennoch konnte er zu Beginn des neuen Monats das Hoch vom April nicht ansteuern und sackte zunächst zurück auf 10.040 Pkt. Die Chancen stehen aus der markttechnischen Perspektive bisher gut, dass das April-Hoch in den nächsten Handelstagen angepeilt wird, denn die Dynamik nach unten konnte sich gerade noch etwas abschwächen.

Bestehende Risiken drücken den DAX
Man mag darüber streiten oder nicht, aber ein Brexit-Risiko ist nun mal auch ein Risiko für die EU. Auch wenn man das Risiko noch nicht ganz einschätzen kann, so ist mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mal Risk-Off angesagt. Man merkt teilweise bereits am Anstieg des Kurses für die zehnjährige Bundesanleihe.

Das wäre übrigens ebenfalls ein Grund, warum der DAX weiter zur Schwäche tendieren könnte. Einigermaßen unterstützend würde dennoch wahrscheinlich der US-Markt sowie der schwächere Euro wirken. Etwas aufhellende Konjunkturdaten aus China sowie der stabile Ölpreis, lassen das Brexit-Risiko aktuell noch eher gering aussehen.

Das Risiko für einen Brexit ist laut den neuesten Umfragen wieder gestiegen. Damit sehen sich die Befürworter eines EU-Austritts Großbritanniens leicht vorne. Das britische Pfund stürzt binnen weniger Tage ab. Gleichzeitig ist der japanische Yen wieder gegen den US-Dollar gestiegen. Das dürfte den US-Markt aus der theoretischen Perspektive als Impulsgeber des DAX etwas belasten. Der US-Markt (S&P 500) wehrt sich allerdings sichtlich vehement gegen einen zu starken Einfluss des Yen.

Bankenkrise vorbei?
In Italien musste nun schon die zweite Bank von dem speziell für die Rettung aufgelegten Fonds gestützt werden, da sich nicht genug Kapitalgeber finden ließen. Seit dem der Rettungsfonds aufgelegt wurde, hatte sich die Lage um die EU-Bankenkrise etwas erholt, weshalb auch die Bankenwerte wie die Deutsche Bank trotz misslicher fundamentaler Lage, nicht gänzlich abgestürzt sind.

Dennoch schlummert das Risiko der Banken weiterhin und sofern diese straucheln, und das wird wohl noch eine Weile dauern, dürfte auch der EU-Aktienmarkt etwas schwach auf der Brust bleiben. Etwas aufhellend könnten die Maßnahmen der EZB sein sowie ein schwindendes Brexit-Risiko. Zudem dürften die steigenden Zinsen in den USA ebenfalls unterstützend wirken.

Fazit: Impulse kommen aus anderer Richtung
Impulse für den DAX sind durchaus vorhanden, allerdings dürften sie nicht wirklich hausgemacht sein und daher macht sich der EU-Aktienmarkt anfällig für anderweitige bestehende Risiken. Die EZB-Maßnahmen, die im Laufe des Monats starten sollen, könnten etwas zur Aufhellung der Lage beitragen. Allerdings wird in der nächsten Zeit wohl alles nach Großbritannien schauen, und das gilt auch für DAX- Aktionäre.

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